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  • „Wie viel Astronomie braucht der Mensch?“

    22.09.2019, Ulf Faller, Rickenbach

    Vielen Dank für den engagierten und wichtigen Beitrag von Herrn L. Clausnitzer! Unsere Gegenwart ist wie kaum eine andere Zeit von den Naturwissenschaften und ihren technischen Errungenschaften geprägt. Wer in diese Kultur hineinwächst sollte nicht nur in Bezug auf technisches Know-how Fertigkeiten erwerben, wie sie die MINT-Fächer vermitteln. Ebenso wichtig ist eine naturwissenschaftliche Bildung, die zu einem an Phänomenen und Fakten orientierten Denken befähigt und die Einzelwissen in große Zusammenhänge einzubetten weiß.
    In Zeiten, in denen es mit Blick auf den anthropogenen Klimawandel und das globale Artensterben um den gesunden Fortbestand der Menschen auf unserem blauen Planeten geht, können Themen aus der Astronomie den Blick „von außen“ auf unsere Erde ermöglichen. Einst gehörte, wie Clausnitzer darstellt, die Astronomie zu den sieben freien Künsten. Im religiösen Kontext der damaligen Zeit war die Auseinandersetzung mit den „Sphären“ eine Annäherung an göttliche Dimensionen, in deren Zentrum der Mensch stand. Die moderne Astronomie ermöglicht einen anderen, vielleicht bescheideneren Blick auf unsere Stellung im Universum. Ich habe diese Wendung in meinem Buch „Der lange Schatten des Kopernikus“ ausführlicher dargestellt. Sie zeigt letztlich, wie jeder von uns mit der Biografie unseres blauen Planeten verwoben ist, der noch eine lange, sehr lange Zukunft vor sich hat – mit oder ohne uns Menschen.
    Auch dies zu vermitteln, so möchte ich ergänzend hinzufügen, ist (oder leider oft wäre) ein wesentlicher Bildungsauftrag astronomischer Themen in den Schulen, wie ich in meiner Lehrertätigkeit vielfach erlebe. Das Bewusstsein hierfür bei Bildungspolitikern zu schärfen sollten wir nicht müde werden.
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