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  • Michael Fritz, Klaus-Peter Schröder: Planetarischer Nebel und Sternhaufen im Achterdeck: ein physisches Paar? (SuW 1/2022, S. 60-62)

    16.12.2021, Dr. Wolfgang Steinicke, Umkirch
    In dem kurzen Artikel geht es um den Planetarischen Nebel NGC 2452 und den Sternhaufen NGC 2453 in Puppis. Beide liegen nur 9 Bogenminuten auseinander bei einer Deklination von etwa -27°.
    Die Autoren schreiben über das bemerkenswerte kosmische Paar: „Bei einer soweit südlichen Himmelsposition von einheimischen Gefilden nicht ganz einfach. Dies mag der Grund dafür sein, dass beide Objekte erst am 1. Februar 1837 entdeckt wurden, von John Herschel, dem Sohn des deutsch-englischen Astronomen Wilhelm Herschel, während seines Aufenthalts am Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) – und nicht schon von seinem Vater, dessen Teleskop er benutzte.“
    Hier sind gleich drei Dinge inkorrekt.
    1. John hat in Feldhausen (nahe dem Tafelberg) nicht das Teleskop seines Vaters benutzt, es war eine Neukonstruktion im Herschel-Stil mit einem etwas kleinerem Spiegel.
    2. Beide Objekte wurden von John nicht zusammen entdeckt; NGC 2452 am 1. Februar und NGC 2453 am 5. Februar 1837. Von diesen Beobachtungen stammen auch die zitierten Beschreibungen.
    3. Der angeführte Grund dafür, dass nicht bereits William Herschel das Paar gesehen hat (zu weit südlich), ist irreführend. William hat Deep-Sky-Objekte bis -34° Deklination entdeckt. Am 9. Dezember 1784 (sweep 333) suchte er die fragliche Gegend in Puppis ab. Er fand die Offenen Sternhaufen NGC 2467 und NGC 2527 (1.4° nordöstlich bzw. 4° westlich des Paars). Das Paar selbst lag offenbar nicht auch seinem Beobachtungsweg (“sweep path“), außerdem geschah kurz vor der Sichtung von NGC 2647 ein Missgeschick: „Der Seilzug [um die Deklination zu fixieren] sprang aufgrund von Vereisung aus der Rolle.“ Unter anderen Umständen wäre Herschel das Paar NGC 2452/53 sicher nicht entgangen.

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