Fünf Themenvorschläge - Sie entscheiden! An unserer 12. Wunschartikel-Runde haben sich erneut fast vierhundert Leser beteiligt. Bevor ich auf den Sieger eingehe, will ich den Fünft- und damit Letztplatzierten würdigen: das kleinste Radio der Welt. Da sollte es um ein angewandtes Stück Nanotechnologie gehen, sozusagen ein Radio, das unter den Fingernagel passt. Dafür gingen lediglich 14 Prozent der abgegebenen Stimmen ein. Das Stück werden wir damit wohl nicht drucken, denn den Verlierer entfernen wir üblicherweise aus unserem Themenpool.
Doch wer gewann nun? Eigentlich ein Klassiker: exotische Planeten. Astronomen entdecken immer mehr Planeten um auffällig kleine Sterne, die oft selbst nicht viel mehr als die Masse eines großen Planeten haben - wirklich exotisch und Forschung vom Feinsten; 52 Prozent waren für diesen Beitrag. In unserer Oktoberausgabe wird es unsere Titelgeschichte werden.
Ebenfalls ins Oktoberheft haben wir den "2. Sieger" dieser Wunschartikelrunde gemischt: wie im globalen Datenverkehr noch Geheimhaltung und Schutz der Privatsphäre möglich ist. Wer da an Orwells Großen Bruder denkt, liegt richtig. Doch gegen die Dimensionen des heutigen Internets und weltumspannenden Informationsflüssen war selbst Orwell ein Waisenknabe.
Danke, dass Sie alle mit abgestimmt haben! Und herzliche Glückwünsche an den Gewinner dieser Runde: Martin Schmidt aus Augsburg ist herzlich eingeladen, ein Wochenende in Heidelberg zu verbringen. Und anschließend freuen wir uns darauf, ihn in der Redaktion von Spektrum der Wissenschaft begrüßen zu dürfen.
Reinhard Breuer
Chefredakteur
Klarer Sieger: der Artikel über Exoplaneten. (Da Mehrfachnennungen möglich waren, liegt die Summe der Antworten über der Zahl der Teilnehmer).
Und das waren unsere Themen:
Geheimhaltung im Datenverkehr
Keine Chance für Big Brother: Mit der richtigen Software bleibt nicht nur der Inhalt der Botschaft geheim, sondern sogar ihre Existenz.
Wie neuer Meeresboden entsteht
85 Prozent der Vulkanausbrüche auf der Erde ereignen sich unter Wasser an den mittelozeanischen Rücken. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, wie und warum dort flüssiges Gestein aufsteigt und neuen Meeresboden hervorbringt. Der Vorgang beginnt mit der Bildung mikroskopisch kleiner Magmatröpfchen in bis zu 150 Kilometer Tiefe.
Planeten, die gar nicht existieren sollten
Astronomen finden immer mehr Planeten an Orten, wo sie keine vermutet hätten. In den außergewöhnlichsten Fällen kreisen sie als Trabanten um Braune oder Weiße Zwerge oder sogar um Neutronensterne.
Das kleinste Radio der Welt
Eine einzige Kohlenstoffnanoröhre kann zahlreiche Funktionen übernehmen, für die gewöhnliche Radios gleich mehrere Komponenten benötigen. Dieselbe Technik könnte auch bei der kontinuierlichen Versorgung des menschlichen Körpers mit Medikamenten, in Prothesen oder in Detektoren für Explosivstoffe zum Einsatz kommen.
Kommende Revolution im Kampf gegen Krebs
Der Körper ist ein komplexes Netzwerk molekularer Interaktionen, das Forscher immer besser verstehen. Darum können sie auch präziser eingreifen: Neue Nanowerkzeuge zielen direkt auf Tumoren und lassen gesundes Gewebe unbehelligt.