Leserbilder Astronomie: »Blaues Wunder« zur Blauen Stunde im winterlichen Uelzen
Das zweite Wochenende im Februar brachte endlich wieder zwei wolkenfreie Nächte. Nach für norddeutsche Verhältnisse heftigen Schneefällen, versprachen die eisigen Temperaturen zusätzlich beste Voraussetzungen für himmlische Beobachtungen und Fotografie bei Clear Sky. Um die Zeit des Sonnenunterganges (am 12. Februar 2021 um 17:23 Uhr) begab ich mich also auf der Suche nach einem ansprechenden, winterlichen Fotomotiv. Direkt nach dem Untergang unseres Zentralgestirns beginnt die so genannte »Blaue Stunde«. Die Sonne steht dann ungefähr vier bis acht Grad unterhalb des Horizonts. In der etwa 30 Minuten dauernden Zeitspanne der abendlichen Dämmerung, dominiert das kurzwellige Blau des Lichtspektrums. Soweit der kurze physikalische Erklärungsansatz. Aus fotografscher Sicht ist das die Zeit, in der die ganze Welt in ein zauberhaftes Licht getaucht wird. Der wolkenfreie Himmel leuchtet intensiv Blau, bevor kurze Zeit später alles Nachtschwarz wird. Am 12. Februar 2021 reflektierte der Schnee auf den Feldern eben dieses Himmelsblau zusätzlich sehr intensiv. Der Himmel und schneebedeckten Felder der Erde schienen zu einer Einheit zu verschmelzen - nur eine Baumreihe am Horizont trennte die Szenerie in zwei große, blaue Flächen. Das Bild spiegelt auch meinen visuellen Eindruck dieser außergewöhnlichen Blauen Stunde wider. Diese nahezu mystische Atmosphäre wirkte auf mich wie ein »Blaues Wunder«. Wenn man ein wenig ins Bild hineinzoomt, kann man außerdem im rechten unteren Himmelsdrittel Sirius (Alpha im Großen Hund) und am linken oberen Himmelsdrittel Prokyon (Alpha im Kleinen Hund) als zwei »i-Tüpfelchen« am blauen Firmament entdecken.
Daten zum Bild
Ort | Uelzen |
Zeitpunkt | 12.02.2021 18:15 MEZ |
Kamera | Canon EOS 550D |
Teleskop/Objektiv | Canon EFS 10 -22 mm (22 mm) |
Montierung | Fotostativ |
Belichtungszeit | 2s / f/5 / ISO 800 |
Nachbearbeitung | keine |
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