IC 4665 ist ein heller und ausgedehnter offener Sternhaufen im Schlangenträger nahe Cebalrai, dem zweithellsten Stern des Sternbilds (β Ophiuchi). Dieser Sternhaufen weist zwei Besonderheiten auf: Er ist sehr jung (rund 35 Millionen Jahre) und befindet sich an einer für einen offenen Sternhaufen ungewöhnlichen Position (etwa 16° nördlich der galaktischen Ebene). Dies deutet darauf hin, dass auch die Sternentstehungsumgebung, in der er entstand, ungewöhnliche Eigenschaften aufwies. Die Altersschätzungen variieren je nach Entfernung, die ebenfalls mit geringen Unsicherheiten behaftet ist. Die Schätzungen für letztere ergeben einen Wert von etwa 1200 Lichtjahren. Der Sternhaufen enthält etwa fünfzig Sterne mit einer Helligkeit von über 13 Größenklassen, darunter einen blauen Stern der Klasse B4V. Seine Hauptsterne der sechsten Größenklasse erscheinen überwiegend blau und bilden eine Art rudimentäres »Y«. Die Entdeckung von IC 4665 wird dem Schweizer Astronomen Philippe Loys de Chéseaux zugeschrieben, der ihn beobachtete und in seinen 1746 veröffentlichten Katalog nebliger Objekte aufnahm. Kurioserweise wurde er nicht in den Messier-Katalog aufgenommen, obwohl er bereits über ein Vierteljahrhundert vor Charles Messiers Zusammenstellung entdeckt worden war. Auch Wilhelm Herschel meldete ihn nicht, wahrscheinlich aufgrund seiner enormen Größe. Erst mit der Veröffentlichung des zweiten Indexkatalogs, einem Nachfolgekatalog des Neuen Generalkatalogs, erhielt dieses Objekt eine Katalognummer. Aus diesem Grund gab ich diesem wunderschönen Sternhaufen den Spitznamen »Der vernachlässigte Sternhaufen«.

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