Die linsenförmige Galaxie Messier 102 (NGC 5866) ist vom Hubble-Typ S0 und steht in einer Entfernung von 40 Millionen Lichtjahren im Sternbild Drache. Wegen ihres Aussehens wird sie auch häufig als Spindelgalaxie bezeichnet (nicht zu verwechseln mit NGC 4565). Wir blicken von der Erde aus betrachtet nahezu exakt auf die Kante dieser Galaxie, wodurch das Staubband in der Projektion als scharfe Linie durch das helle Zentrum verläuft. Auf Grund der recht kleinen Winkelausdehnung – das Staubband hat nur eine scheinbare Länge von etwa 60 Bogensekunden – erfordert es eine lange Brennweite in Kombination mit guten Seeingbedingungen, um dem Band einige Details entlocken zu können. Diese zeigen sich als faserige Ausfransungen an den Kanten. Der Kern der Galaxie erscheint hell und kompakt, wobei die Enden sehr spitz zulaufen und somit an eine Spindel erinnern. Tiefe Aufnahmen zeigen einen Halo, der sich weit über die helle Kernregion hinaus ausdehnt und eine gewisse Asymmetrie aufweist. Eventuell ist dies auf eine gravitative Interaktion zurückzuführen. Für die hier gezeigte Aufnahme habe ich im Verhältnis zu den RGB-Daten relativ viel Belichtungszeit in die Luminanz investiert. Zum einen, um den schwachen Halo besser sichtbar zu machen, und zum anderen, um eine Selektion mit den besten FWHM-Werten für die Details im Staubband zur Verfügung zu haben. Insgesamt konnte ich in zwei Nächten im Mai etwas mehr als sechseinhalb Stunden lang Photonen einsammeln.

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