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Leserbilder Astronomie: Perseide in Echt-3D

Ist der Fall eines Meteors räumlich auflösbar?

Ein Beobachtungsbericht von Christian Krummhaar uns Martin Letz:

Die Idee, Dimensionen und Abläufe im Universum einigermaßen "begreifbar" zu machen, ist sicherlich eine der spannendsten Aufgaben in der Astronomie überhaupt. Sowohl die zeitlichen als auch die räumlichen Zusammenhänge dessen, was sich weit entfernt über unseren Köpfen abspielt, entziehen sich in aller Regel unserer Vorstellungskraft.

Deshalb beschäftigte uns bereits seit Jahren die Frage, ob es nicht möglich wäre, den Weg, den eine Meteorspur in der Atmosphäre beschreibt, räumlich aufzulösen. Wir fassten deshalb den Plan, anlässlich des Perseidenstromes in diesem Jahr einen weiteren Versuch zu unternehmen.

In der Nacht des vorhergesagten Maximums, vom 11. auf den 12. August, war das Wetter außerordentlich günstig. Die Luft war brillant klar, und bis deutlich nach Mitternacht war noch nicht einmal der Mond am Himmel. So fuhren wir mit zwei Digitalkameras, Stativen, zwei Funkgeräten sowie einer Kanne Tee los in Richtung Taunus, um den aufgehellten Himmel des Rhein-Main Gebietes hinter uns zu lassen. An unserem Beobachtungsplatz gab die eindrucksvolle Milchstraße schon mal einen Vorgeschmack auf das, was uns noch erwarten sollte. Immer wieder blitzten auch schon die ersten Perseiden auf. Wir verteilten uns also mit unseren Kameras quer zum Radianten im Perseus im Gelände und belichteten unsere Aufnahmen mit Hilfe der Funkgeräte gleichzeitig. In den zwei Stunden, die bis zum Mondaufgang blieben, gelangen uns sogar mehrere simultane Aufnahmen heller Perseiden. Schon im ersten Vergleich auf unseren Monitoren war auffällig, dass die Strichspuren der Meteore gegen die der Sterne verschoben war: der Beweis dafür, dass sich das Aufleuchten der Meteore im Vergleich zur Entfernung der Sterne ganz in unserer "Nähe" abspielt. Wir waren sehr erfreut, zu sehen, dass es offensichtlich möglich war, mit unseren relativ einfachen Mitteln die Parallaxe sehen zu können.

Betrachtbar per Überkreuz-Methode(links und mitte) oder mit Rot/Cyan-Brille (rechter Bildteil)

Daten zum Bild

ObjektPerseiden-Meteor
OrtTaunusstein bei Wiesbaden
Zeitpunkt 08.12.2012 01:45 MESZ
Kamera2 Canon EOS D, simultan mit 140m Abstand
Teleskop/Objektiv 35 mm f 4.5
Belichtungszeit66 sec
NachbearbeitungAusschnitt aus Gesamtbild
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