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Mondgeologie: Die zwei Gesichter des Mondes
Es bleibt ein Rätsel, warum sich die Vorderseite des Erdtrabanten so stark
von der uns abgewandten unterscheidet. Indem er lunare Einschlagbecken
untersuchte, gelangte der Planetologe P. Surdas Mohit nun zu
einer neuen Hypothese.
Als die sowjetische Raumsonde
Luna 3 im Oktober 1959 erstmals
die Rückseite des Monds fotografierte,
stellte sich zur allgemeinen
Überraschung heraus, dass sie deutlich anders
aussah als die uns zugewandte Hemisphäre.
Die altbekannte Vorderseite des Trabanten
zeichnet sich durch so genannte Maria
aus – markante Flecken, deren Tönung von
einer bestimmten Gesteinsart herrührt und
die von Astronomen früherer Zeiten auf den
lateinischen Namen für Meere getauft wurden.
Auf der Rückseite des Monds indessen,
so zeigte Luna 3, existieren fast keine Maria.
Diesen Befund, den viele weitere Beobachtungen
erhärteten, haben seither ganze Scharen
von Planetenforschern zu erklären versucht.
Doch trotz beachtlicher Fortschritte
steht auch heute, ein halbes Jahrhundert nach
dem ersten Blick auf die Rückseite des Monds,
die endgültige Erklärung dieser Asymmetrie
noch aus.
Hier skizziere ich eine Theorie, die eine solche Erklärung liefern könnte. Sie basiert auf meinen Analysen der letzten Jahre, in denen ich große Einschlagbecken auf dem Mond und anderswo im Sonnensystem untersuchte. Zur Lösung des großen Puzzles der lunaren Asymmetrien tragen sie allerdings nur einen kleinen Teil bei, denn die wesentlichen Erkenntnisse wurden über einen Zeitraum von Jahrzehnten zusammengetragen. Viele davon verdanken wir den bemannten US-Mondflügen ab 1969, durch die den Wissenschaftlern plötzlich eine Fülle von lunaren Gesteinsproben und Daten über die Oberfläche des Monds zur Verfügung stand. So konnten sie eine grundlegende Theorie über die Herkunft der wichtigsten Gesteinstypen auf dem Mond aufstellen, die heute von der Mehrheit der Forscher akzeptiert wird.
Die Schlüsselerkenntnis: Ein großer Teil des Monds war im Lauf seiner Entstehungsgeschichte geschmolzen. Die heutigen lunaren Oberflächengesteine ebenso wie Gesteine im Untergrund, auf deren Existenz wir indirekt schließen können, kristallisierten aus einem globalen Magmaozean heraus, der einst möglicherweise über 500 Kilometer tief war. Freigesetzt worden war die Energie, die diese enormen Gesteinsmassen verflüssigte, bei einem gewaltigen Zusammenstoß zwischen der Protoerde und einem marsgroßen Himmelskörper...
Hier skizziere ich eine Theorie, die eine solche Erklärung liefern könnte. Sie basiert auf meinen Analysen der letzten Jahre, in denen ich große Einschlagbecken auf dem Mond und anderswo im Sonnensystem untersuchte. Zur Lösung des großen Puzzles der lunaren Asymmetrien tragen sie allerdings nur einen kleinen Teil bei, denn die wesentlichen Erkenntnisse wurden über einen Zeitraum von Jahrzehnten zusammengetragen. Viele davon verdanken wir den bemannten US-Mondflügen ab 1969, durch die den Wissenschaftlern plötzlich eine Fülle von lunaren Gesteinsproben und Daten über die Oberfläche des Monds zur Verfügung stand. So konnten sie eine grundlegende Theorie über die Herkunft der wichtigsten Gesteinstypen auf dem Mond aufstellen, die heute von der Mehrheit der Forscher akzeptiert wird.
Die Schlüsselerkenntnis: Ein großer Teil des Monds war im Lauf seiner Entstehungsgeschichte geschmolzen. Die heutigen lunaren Oberflächengesteine ebenso wie Gesteine im Untergrund, auf deren Existenz wir indirekt schließen können, kristallisierten aus einem globalen Magmaozean heraus, der einst möglicherweise über 500 Kilometer tief war. Freigesetzt worden war die Energie, die diese enormen Gesteinsmassen verflüssigte, bei einem gewaltigen Zusammenstoß zwischen der Protoerde und einem marsgroßen Himmelskörper...
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