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Schwerpunkt Gallien: Romanisierung: Das wahre Gallien

Kein kleines Dorf, das da Widerstand geleistet hätte. Im Gegenteil: Aus kriegerischen Kelten wurden brave Bewohner des römischen Imperiums.
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Nach einer mörderischen Entscheidungsschlacht vor den Mauern des gallischen Oppidums Alesia befi ehlt der siegreiche Caesar, »dass man ihm die Waff en abgebe, dass man ihm die Anführer der Stämme bringe … Man liefert ihm Vercingetorix aus, man wirft ihm die Waff en zu Füßen«. Dieser nüchterne Eintrag des Siegers in seinem Bericht über den großen Krieg scheint dem Ereignis kaum gerecht zu werden: Caesar hatte im Herbst des Jahres 52 v. Chr. das Kernland der Kelten erobert, und unter dem Druck der Imperialmacht, so die gängige Meinung, ver schwand bald eine ganze Kultur vom Kontinent samt Kunst, Religion und Sprache. Doch Wissenschaftler glauben heute: Der Romanisierungsprozess war auch schon vor dem Krieg im Gang.

Gallien hatte als politische Einheit nie existiert – Caesar selbst gab dem von ihm eroberten Gebiet zwischen Pyrenäen und Rhein, zwischen Atlantik und Alpen, erst diesen Namen. Zuvor lebten dort verschiedene Stämme der Kelten. Obwohl sie in der römischen Propaganda gern als kulturlose Barbaren dargestellt wurden, waren sie alles andere als das. Seit mehreren Jahrhunderten schon standen Vertreter dieser Kultur mit der mediterranen Welt in Kontakt, sei es durch Handel, Eroberungszüge oder Söldnerdienst, durch die Nachbarschaft zu griechischen Kolonien oder – Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. – als Folge der Eroberung der Gallia transalpina genannten römischen Provinz. Diese Kontakte trugen das ihre dazu bei, die keltische beziehungsweise die gallische Gesellschaft zu verändern.
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