Ob nur die physikaffinen "spektrum.de"-Leser abgestimmt haben, weiß ich nicht. Aber mit 65 Prozent haben Sie (Mehrfachnennungen waren erlaubt) die "Ordnung aus Chaos" auf den ersten Platz gesetzt. Das gefällt mir besonders, weil ich den Vorgang der lokalen Entropiereduzierung schon immer spannend und geheimnisvoll fand. Und das nicht nur, weil wir ihm unsere Existenz auf diesem Planeten verdanken. Wir haben daher diesen Artikel gleich in unsere April-Ausgabe aufgenommen.
Schon etwas abgeschlagen, aber immer noch mit 41 Prozent, wurde für das "Neue Molekül des Lebens" gestimmt. Es könnte ein Ansatz für neue Medikamente sein oder gar für künstliches Leben.
Unter den fast followers ist mit 26 Prozent auch die "Ethik des Klimawandels" gelandet - wir werden das Thema ebenfalls in unserem Aprilheft publizieren. Denn auch wenn es manchmal unbequem ist: Es ist offenbar eine ethische Frage, welche Maßnahmen wir gegen die Folgen des Klimawandels ergreifen sollen. In diesem Prozess, der immer gleich mehrere künftige Generationen tangiert, gibt es keinen Königsweg, der alle Opfer vermeidet.
Und die Wochenendreise gewonnen hat Theodor Schwenk aus Bayreuth. Herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns auf Ihren Besuch in Heidelberg!
Reinhard Breuer
Chefredakteur
Zur Wahl standen folgende Themen:
Die Ethik des Klimawandels
Wissenschaftler können dabei helfen, Ursachen und Folgen des Klimawandels aufzudecken, und über mögliche Gegenmaßnahmen informieren. Aber welche davon wir ergreifen sollen, ist eine rein ethische Frage. Was also sagt ein Ethiker zu dem Problem?
Ein neues Molekül des Lebens?
Peptidnukleinsäuren, halb Protein und halb DNA, könnten die Grundlage einer neuen Klasse von Arzneimitteln bilden. Vielleicht eröffnen sie auch die Möglichkeit zur Schaffung künstlichen Lebens, das sich völlig vom natürlichen Vorbild unterscheidet.
Big Brother mit Hindernissen
Wer alle Information zusammenführt, die über mich im Internet herumschwirrt, kann ein beängstigend detailliertes Bild von mir gewinnen. Allerdings ist das Zusammenführen alles andere als einfach.
Ordnung aus Chaos – der Trick mit der Entropiereduzierung
Dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zufolge kann die Entropie eines abgeschlossenen Systems nicht abnehmen – alles treibt zwangsläufig ins strukturlose Chaos. Tatsächlich gibt es aber in der Natur zahllose Beispiele, wo permanent Ordnung aus Chaos entsteht. Ein neuer theoretischer Ansatz erklärt dieses scheinbare Paradox.
Kaffee einmal anders
Das zweitwichtigste globale Handelsgut nach Erdölprodukten ist - Kaffee. Doch Ökonomie und Geschmackserlebnis beiseite, die Pflanze mit ihren ungewöhnlichen Samen hat eine faszinierende botanische und gesellschaftliche Historie. Der Artikel blättert sie auf - als reich illustriertes Album mit dem Flair der Vergangenheit.