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Warum bekommen Bäume im tropischen Urwald keine Jahresringe?

Schaut man ganz genau hin, so finden sich auch bei tropischen Bäumen unscharf abgegrenzte Ringe. Diese sind aber nicht Ausdruck von Jahreszeiten, sondern vom individuellen Wachstumsrhythmus.

Bäume führen vor allem dann eindeutig "Buch" über ihr Leben, wenn sie in Regionen mit ausgeprägten Jahreszeiten wachsen. Im Verlauf des Wachstums dokumentieren sie jedes Jahr aufs Neue ihr Alter mit einem Jahresring. Breite Ringe erzählen von guten Jahren mit optimalen Temperaturen und ausreichend Niederschlägen; schmale Ringe hingegen sind ein Zeichen für schlechte Zeiten, in denen es entweder zu trocken oder zu kalt war.

In unseren Breiten etwa steuern also Jahreszeiten die Wachstums- und Ruhephasen. In den äquatorialen Regenwäldern jedoch, dort, wo ganzjährig das gleiche Wetter herrscht und die Wachstumsbedingungen das ganze Jahr über ideal sind, bilden die Bäume keine Jahresringe aus.

Dennoch müssen sich auch die tropischen Bäume hin und wieder eine Ruhepause gönnen, die angesichts des gleichmäßigen Klimas von jedem Baum nach seinem individuellen Biorhythmus gesteuert wird.

Durch diesen Wechsel von raschem und vermindertem Wachstum entstehen bei den tropischen Bäumen die Zuwachsringe, die sich allerdings anders als die Jahresringe nur schwer voneinander abgrenzen lassen. Im Vergleich zu den Hölzern unserer Breiten ist Tropenholz deshalb feiner und homogener – und deswegen von der Möbelindustrie besonders begehrt.

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