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Warum werden Anisschnäpse milchig trübe, wenn man sie mit Wasser mischt?

Ob Ouzo, Raki, Pastis oder Absinth, alle anishaltigen Schnäpse sind in ihrer Flasche und bei Zimmertemperatur klar und durchsichtig. Mischt man allerdings Wasser dazu, wird das Getränk schlagartig milchig weiß und trübe.

Für die Eintrübung sind die im Anis enthaltenen ätherischen Öle verantwortlich. Diese aromatischen Verbindungen aus der Gruppe der Terpene – zu denen auch Kautschuk, die Bitterstoffe des Hopfens und manches Insektengift gehören – sind kaum oder gar nicht wasserlöslich.

Kommen diese Öle mit Wasser in Kontakt, formen sie somit Myriaden winziger Tropfen und bilden zusammen eine Emulsion, die den Drink trübe macht.

Liebhabern solcher Getränke hilft dieser Louche-Effekt ("louche", französisch: zwielichtig, undurchsichtig) bei der Qualitätsbeurteilung: je trüber das Glas, umso höher der Anisgehalt.

Übrigens ist der Louche-Effekt auch bei niedrigen Temperaturen zu beobachten – und zwar, weil sich die ätherischen Öle im kalten Anisschnaps schlechter lösen.

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