Gehirn&Geist Dossier2/2010 Psychologie des Verbrechens
Inhalte dieser Ausgabe
Aufklärung
Profiler gibt es nicht nur in Krimis. Doch die reale Fahndungsarbeit hat mit der Fiktion wenig gemein
12Falsche Geständnisse
Polizeiliche Vernehmungsmethoden können auch Unschuldige so unter Druck setzen, dass sie Verbrechen gestehen
18Interview: "Verhören ist Beziehungsarbeit"
Der Kommunikationswissenschaftler Jo Reichertz berichtet, worauf es bei polizeilichen Vernehmungen ankommt
20Die Wahrheit über Lügen
Der klassische Lügendetektor misst Schweiß, Puls- und Atemfrequenz. Nun sollen Hirnscans zum Einsatz kommen
26Angemerkt! Im juristischen Dilemma
Hirnscans als Beweismittel vor Gericht? Unter Strafrechtlern umstritten!
Brennpunkt: Tatort Familie
28Mauer des Schweigens
Kaum jemand spricht über den weit verbreiteten sexuellen Missbrauch von Jungen. Auch deswegen leiden viele Opfer ein Leben lang unter den Folgen
34Gefährliche Liebschaften
Der Psychiater Andreas Marneros von der Universität Halle-Wittenberg untersucht die Hintergründe von besonders schwer begreiflichen Verbrechen: Partnermorden. Die Täter - zu 80 Prozent Männer – töten offenbar vor allem dann, wenn das Ende ihrer Beziehung droht
Ursachen
40Erst der Bauch, dann die Moral
Hirnforscher suchen nach den Wurzeln der Moral. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass es uns in ethischen Grenzfällen kaum auf eine rationale Begründung ankommt
46Aus Mangel an Gefühlen
Psychopathen empfinden weder Furcht noch Mitgefühl und besitzen oft außerordentliches Manipulationstalent. Forscher sind den biologischen Wurzeln auf der Spur und entdeckten eine Reihe von Hirnanomalien sowie "Risikogene"
54Interview: "Gewalttaten lassen sich nicht verlässlich vorhersagen"
Aus einem Hirnscan auf das Rückfallrisiko eines Täters schließen zu können – das nennt der Psychiater Henning Saß vom Universitätsklinikum Aachen eine "naive Hoffnung". Entscheidend sei nicht die Biologie, sondern deren Auswirkung auf das Erleben und Verhalten
58Eine fatale Verbindung
Bei rund jedem vierten Gewaltakt ist Alkohol im Spiel. Der Sozialpsychologe Laurent Bègue von der Universität in Grenoble fand heraus, dass allein schon der Gedanke ans Trinken aggressiv macht
64Angemerkt! Psychisch krank und aggressiv ein altes Tabu
Menschen mit seelischen Störungen werden häufiger gewalttätig als der Durchschnittsbürger. Welche Rolle Alkohol und Drogen dabei spielen, erklärt der Psychiater Tilman Steinert
66Abgestempelt
Wenn Frauen auf die schiefe Bahn kommen, stammen sie in der Regel aus problematischen Familienverhältnissen und haben traumatische Erfahrungen gemacht: Misshandlung, Missbrauch und emotionale Vernachlässigung
Spezial Strafrecht
72Justitias neue Kleider
Vom gläsernen Angeklagten bis zum Freispruch mangels freien Willens: Warum die neuesten Visionen vom "Neuro-Strafrecht" (noch) verfrüht sind
Therapie
78Hinter verschlossenen Türen
Sexualstraftäter therapieren - geht das überhaupt? Im Vollzug lehren Psychologen Mitgefühl und die Übernahme von Verantwortung
86Dem Schrecken ein Ende setzen
Noch Jahre nach einem schlimmen Erlebnis wie einem Überfall oder körperlicher Misshandlung leiden viele Betroffene an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Der Therapieforscher Ulrich Frommberger und der Psychologe Nikolas Westerhoff stellen die effektivsten Behandlungsmethoden vor
Erschienen am: 11.06.2010