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Leseprobe »Hässliche Wörter« – Geographie: Deutschland liegt in Eurabien

Namen für Orte und Regionen ordnen unsere Welt. Sie benennen nicht nur, sondern kreieren Räume (»Europa«, »Vorderer Orient«) und schreiben ihnen Bedeutungen zu (»der Westen«, »Abendland«, »Achse des Bösen«). Neurechte nutzen eine Fülle abwertender Namen für Regionen, Länder und Städte, die ihre traditionelle Bedeutung überschreiben. Das Kapitel zeigt, wie geographische Schimpfnamen in rechten Debatten dazu benutzt werden, ein Schreckensbild der Gegenwart zu zeichnen (»Messerstecherland«), eine dystopische Zukunft zu entwerfen (»Multikulti-Schwarzburka-Buntland«) oder Verschwörungsmythen mit Hilfe von Ortsnamen anklingen zu lassen (»Soros-Straße«, »Rothschild-Allee«). Ein besonderes Augenmerk gilt Schimpfnamen für Deutschland. Ihre große Zahl nämlich zeigt, dass die vermeintlichen Patrioten das gegenwärtige Deutschland in Wahrheit verachten. Die herabwürdigende Kraft der Schimpfnamen für Regionen, Länder und Orte speist sich aus rassistischen Vorurteilen gegenüber Teilen der Bevölkerung, wurzelt aber auch in einer Ablehnung demokratischer Eliten und Institutionen. Eine Leseprobe
Ein großes Beil steckt in einem aufgeschlagenen Lexikon. Der Hintergrund ist in einem angenehmen Weinrot gehalten.

Die Welt der neuen Rechten hat eine ganz andere Gestalt, als wir sie von Landkarten kennen. Sie ist in mehrere Großregionen mit fremd anmutenden Namen eingeteilt. Diese Namen richten sich teilweise nach der jeweiligen politischen Führung, meist aber nach ihrer migrationspolitischen Relevanz. Die »USA« wurde lange ehrfürchtig als »Trumpland« bezeichnet, »Russland« als »Putinland«. »Australien« nennen Neurechte wegen seiner restriktiven Asyl- und Migrationspolitik bewundernd »No-Way-Australien«. Und »Südamerika« und »Ost- sowie Südostasien« finden als »Ganzweitwegistan« oder »Exotistan« kaum Beachtung in neurechten Debatten. Weit weniger gleichgültig sind den Neurechten allerdings die verbleibenden Weltregionen Europa, der Nahe und Mittlere Osten und Afrika, für die sie eine Unmenge herabwürdigender Ausdrücke wie »Eurabistan« oder »Shitholeistan« geprägt haben.

Namen sind nicht bloß Wörter, mit denen wir Menschen oder Orte identifizieren. Namen charakterisieren auch, besonders unkonventionelle Namen wie Spitznamen, Spottnamen oder eben Schimpfnamen. So war »Zigeuner« beispielsweise lange ein gebräuchlicher Name für eine Bevölkerungsgruppe. Diese Fremdzuschreibung wertete die Bezeichneten jedoch ab, denn volksetymologisch wurde der Name von »ziehende Gauner« hergeleitet. Auch Ortsbezeichnungen wie »Death Valley« oder »Mohrenstraße« identifizieren nicht nur. Sie verweisen auf kulturelles Wissen und auf Geschichte(n), die den Orten eine Bedeutung geben. Und weil dieses Wissen und unser Blick auf die Vergangenheit sich wandelt, sind Ortsnamen auch häufig umstritten. Der Umbenennung eines Teils der Berliner Kochstraße in »Rudi-Dutschke-Straße« durch die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg ging eine lange politische Kontroverse voraus. Wenn in Berlin nun die »Rudi-Dutschke-Straße« auf die »Axel-Springer-Straße« trifft, dann erinnert dies an die gesellschaftlichen Konflikte von 1968. Und es erinnert an die von der 1968er Bewegung vertretenen Werte, die von manchen noch heute propagiert, die von anderen aber auch leidenschaftlich bekämpft werden. In Namen wird demnach auch die Gesellschafts- und Werteordnung eines Gemeinwesens verhandelt.

Mit Schimpfnamen für Orte und Räume bewerkstelligen Neurechte zweierlei: Sie gliedern zum einen etablierte geopolitische Räume neu, indem sie Länder zu Regionen zusammenfassen, die aus neurechter Sicht kulturelle, politische, religiöse oder ethnische Gemeinsamkeiten haben. Dies ist etwa bei Bezeichnungen wie »Islamien« für die islamisch geprägten Länder oder dem bizarren »Afro-Turk-Arabo-Zigeunistan« der Fall. Zum anderen heben Neurechte an den bezeichneten Orten und Regionen – und damit häufig auch an ihren Bewohnerinnen und Bewohnern – negative Eigenschaften hervor oder schreiben sie ihnen überhaupt erst zu. Wenn Neurechte »Deutschland« beispielsweise als »Asylparadiesistan« bezeichnen, dann machen sie eine vermeintlich zu großzügige Asyl-Willkommenspolitik (insbesondere für Menschen aus dem Mittleren Osten, wie die Endung »istan« nahelegt) zum bestimmenden Merkmal ihres Heimatlandes. Bezeichnen sie es hingegen als »Schlachtschafland«, erklären sie eine Bevölkerung naiver Opfer gewaltbereiter Zuwanderer zum wesenhaften Merkmal Deutschlands.

Schmähnamen für (neue) Großregionen

Die herabwürdigenden Namen, die sich Neurechte für einzelne Weltregionen ausdenken, lassen sich teilweise mit etablierten Raumkonfigurationen in Beziehung setzen. Dies ist beispielsweise bei den »Maghreb-Staaten« der Fall, die besonders häufig Ziel von Schmähungen sind. Bezeichnungen wie »Maghrebistan«, »Afrikislamesien« oder »Negromohammedistan« sind dabei noch die neutralsten Ausdrücke. Stärker mit Stereotypen aufgeladene Bezeichnungen sind »Braunafrika«, »IQ-75-Afrika« oder »Nafrika«, das die schillernde Bedeutung des Wortes »Nafri« ausbeutet, das im Polizeijargon im Sinn von »nordafrikanischer Intensivtäter« gebraucht wurde.

Auch für die »Subsahara-Region« haben Neurechte zahlreiche Schmähnamen geprägt, in denen ihre rassistische Weltsicht glasklar zum Ausdruck kommt. Fast immer greifen sie dabei auf vermeintliche äußere Merkmale und Vorurteile gegenüber der Bevölkerung in der Region zurück. Ausdrücke wie »Kräuselkopp-Afrikanien«, »Mohretanien«, »Bimbonien« oder »IQ-60-Afrika« sind nur einige Beispiele. Die Geringschätzung afrikanischer Kulturen, die sich aus kolonialem und rassistischem Gedankengut speist, zeigt sich in Bezeichnungen wie »Sub-Kulturistan«, »Weitwegprimitivistan« oder »Steinzeitistan«. Unterboten werden solche Schmähnamen noch von Ausdrücken, in denen die Bevölkerung mit Tieren gleichgesetzt wird wie »Urprimatistan« oder »Parasitistan«. Nicht minder häufig sind Namen, die das rassistische Stereotyp vom ungebremsten Sexualtrieb der Bewohner der Subsahara-Region zur Grundlage verächtlicher Bezeichnungen machen: In der unrühmlichen Nachfolge von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist dann von »Schnackselanien« die Rede, der ehemalige italienische Präsident Berlsuconi steht Pate für »Bunga-Bunga-Afrika« und das Klischee von der Virilität des afrikanischen Mannes bringt Bezeichnungen wie »Schwanzafrika« oder »Karnickelstan« hervor.

Die zitierten Schmähnamen sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Liste widerwärtiger rassistischer Bezeichnungen für die afrikanischen Regionen südlich der Sahara ist beliebig verlängerbar. Sie hier anzuführen würde zwar den Ethnopluralismus der neuen Rechten, nach dem alle Völker und Kulturen grundsätzlich gleich sind und nur nach ihren eigenen Normen beurteilt werden können, als hohle Phrase entlarven. Darüber hinaus wäre der Erkenntniswert allerdings gering, denn das Afrika-Bild der neuen Rechten speist sich aus wenigen simplen Vorurteilen. Statt also weitere offen rassistische Bezeichnungen für die Subsahara-Region anzuführen, soll abschließend noch ein weiterer Typ rassistisch-herabwürdigender Länderbezeichnungen vorgestellt werden: die Benutzung afrikanischer Namen (wie den der Romanfigur »Kunta Kinte«) und die infantile Nachahmung des Klangs nicht-europäischer Sprachen oder tierischer Laute, um den Ländern und Regionen Exotismus und Primitivität zuzuschreiben wie in »Hintertuxaland«, »Kakatakakaland«, »Kuntakinteland«, »Tungawungaland«, »Uga-ugaland« oder »Umpadumpaland«.

Schmähausdrücke für die Regionen des »Nahen und Mittleren Ostens« bilden Neurechte häufig mit Hilfe von abwertenden Verfremdungen mit Religionsbezug. Bezeichnungen wie »Gesamt-Islamistan, Allahu-Akbaristan«, »Muselanien« und »Theokratistan« machen den Islam zum alles bestimmenden Merkmal der Region. Dass diese Bezeichnungen für Neurechte eine negative Bedeutung haben, lässt sich leicht an ihren Verfremdungen erkennen, die häufig auf Exkretion anspielen wie »IslaMISTan«, »Pisslamistan« oder »Kloranien«. Auch religiöse Praktiken werden in Schmähnamen wie »Bückbetland« oder »Arschhebistan« verunglimpft. Als Quelle der Abwertung werden auch mit dem Islam und anderen Religionen assoziierte Kleidungsstücke benutzt, wenn die Region als »Kopfwickelland«, »Kopftuchistan« oder »Burkinistan« bezeichnet wird.

Häufig setzen Neurechte die Region in ihren Schimpfnamen aber nicht nur mit dem Islam, sondern mit islamistischer Ideologie und Terrorismus gleich. Dann ist von »Djihadistan«, in Anspielung auf den sogenannten »Islamischen Staat« von »ISlamistan« oder »Kopfabhackistan« die Rede. Ihrer geringen Wertschätzung für die Kulturen des Nahen und Mittleren Ostens verleihen Neurechte mit Ländernamen wie »Kanakistan« und »Kuffnuckistan« Ausdruck. Dass die Bewohner dieser Regionen in ihren Augen auf dem Stand einer archaisch-primitiven Kultur leben, belegen Bezeichnungen wie »Eseltreibistan« oder »Kameltreiberland« sowie die sexualisierten Schimpfnamen »Ziegenbeglückistan«, »Eselsfickestan« und »Inzuchtland«. In rechten Foren und Kommentarspalten beliebt sind außerdem solche Bezeichnungen, die den Nahen und Mittleren Osten als Herkunftsland vornehmlich junger männlicher Geflüchteter mit vermeintlich übersteigertem Anspruchsdenken charakterisieren, nämlich als »Flüchtilanien«, »Assühlanien«, »FORDERasien«, »Jungmannistan« oder »Muflistan«, das von der Abkürzung für »minderjähriger unbegleiteter Flüchtling« abgeleitet ist.

Die Schmähausdrücke zeigen, dass Nordafrika sowie der Nahe und Mittlere Osten von den Neurechten mit Kriminalität, Islam und Jihadismus, Rückständigkeit und kultureller Minderwertigkeit gleichgesetzt werden. Da kulturelle Eigenschaften sich neurechter Ideologie gemäß nicht (oder bestenfalls über Generationen hinweg) wandeln können, sind Menschen aus diesen Regionen für Neurechte »Kulturinkompatible«, »Gesellschaftsinkompatible«, »Werte-Inkompatible« oder gar »Zivilisations-Inkompatible«, die nicht nach Deutschland und Europa passen.

Damit sind wir bei der letzten Großregion, die Neurechte bevorzugt mit Schmähnamen belegen. Denn auch wenn »Europa« für Neurechte mit dem »Abendland« gleichgesetzt und als »Christenland«, »Kulturland«, ja »Hochkulturland« gelobt wird, mischen sich in Bezeichnungen wie »Alt-Europa«, »McAbendland«, »Wohlstandseuropa«, »Dekadent-Europa«, »Dummeuropa« oder »Swingerklub-Love-Parade-Jesus-ist-schwul-Theaterstück-serielle-Monogamie-Frauen-sind-das-starke-Geschlecht-Patchworkfamilie-Europa« bereits Phantasien von Degenerierung, Verfall und Abstieg. Die Schuld an dieser Entwicklung geben neurechte Kommentatoren zum einen der Zuwanderung von »Kulturfremden«, »iSSlaminkompatiblen« und anderen »Neoeuropäern« aus Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten. Neurechte halluzinieren die Entstehung eines neuen Kulturraums durch Migration aus diesen Regionen herbei, den sie »Eurabiafrika«, »Afrika-Nahost-Europa« oder »Eurabistan« nennen. Das durch Zuwanderung entstehende »Neuropa« verdankt sich für viele Neurechte einem gezielten Plan, dem »Europa-Neubesiedlungs-/Rassen-Mischungs-Projekt«, mit dem das Ziel verfolgt werde, ein »Mischrasseneuropa« zu schaffen. Verantwortlich dafür zeichnen der europäische »Superstaat«, die »EUdSSR«, in dem nationalstaatsvergessene »Europathen« eine »EU-Diktokratur« errichtet hätten, einen ausschließlich über Wirtschafts- und Geldpolitik definierten Superstaat. Dieser wird häufig als Ergebnis einer vermeintlichen Verschwörung zu einer »Neuen Weltordnung« gedeutet, in der eine globale Elite die Weltherrschaft an sich reißt. Häufiger liest man entsprechend von einer »NWO-EU« oder »NWO-EUdssr«. Aus Sicht der Neurechten ist Europa ein irrationales Konstrukt, »Europium« für »Europabesoffene« und »Europa-Junkies«.

In ihren Schmähungen für den vermeintlichen »Europa-Zentralstaat« kennen Neurechte keine Grenzen. Sich gegenseitig übertrumpfend schreiben sie von »Großeuropa«, »Super-Europa« und »Hyper-Europa« oder vergleichen den Staatenbund mit dem »Warschauer Pakt« oder der »Sowjetunion«, indem sie von »Brüsseler-Pakt-Staaten«, »Sowjeteuropa« oder »EUdSSR-Großreich« sprechen. Trotz gewähltem Parlament gilt die EU in neurechten Kreisen als undemokratisch, ja totalitär, was sich an Schmähausdrücken wie »EU-Rätediktatur«, »EU-/DDR2.0/Diktatur-Superstaat« oder »EU-Orwell-Nazi-Reich« zeigt.

Neben der Charakterisierung der EU als diktatorischen Zentralstaat sind es das vermeintlich liberale Migrationsregime und die daraus resultierende Zuwanderung, die den neurechten Zorn auf sich ziehen. Dann wird Europa wegen seiner humanitären Werte als »Gutmensch-Europa«, »Gut-Europa« oder gar »Gutst-Europa« verspottet oder als »Kuschel-« und »Kümmer-Europa« verhöhnt. Das europäische »Gutmenschentum« hat in neurechten Augen ein »Bunt-Europa«, ein »Multi-Kulti-Europa«, ein »Global-Europe«, ja ein »Mischlingseuropa« bzw. ein »Mischrasseneuropa« zur Folge. Dabei ist die Zuwanderung aus Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten Neurechten ein besonderer Dorn im Auge. In ihren Phantasien wird Europa zu »Eurabistan«, »Groß-Eurabien«, »Eurabiafrika« oder »EUnegroarabia« und durch die importierte Kriminalität zu einem negativen Utopia namens »EUrapeIA« und zur »No-go-Area-Europe«. In ihrer verzerrten Wahrnehmung ist die Chimäre der Islamisierung längst Realität. Und so belegen Neurechte die EU mit teils wunderlichen, teils widersinnigen Bezeichnungen wie »Scharia-Europa«, »EUdSSR-Kalifat«, »EU-Scharia-Kommunismus-Regime« oder »Nazi-Europa-Islamistan«. Mitunter versteigen sie sich gar zu noch bizarreren Wort- und Gedankenkompositionen wie »multi-kulti-ficki-ficki-Europakalifat«, »Soros-SiliconValleyIndustrie-USEU« oder »DRECKS-EU-NORDKOREA-GULAG-SCHARIA-ANARCHIE-MONSTER«, in denen alle möglichen Stränge neurechter Ideologie miteinander verknüpft werden.

Jeder Moslem ist Islamisierung, jede Moschee Anzeichen des kommenden Kalifats, jeder Dunkelhäutige ein potentieller Vergewaltiger, jeder Zuwanderer ein Beleg für die »USraelische Mischrassenverschwörung«, jede von Migranten dominierte Wohngegend eine No-go-Area und somit Symbol für den Verfall staatlicher Ordnung. In der maßlosen Apokalyptik der Neurechten ist Europa so gut wie verloren. Von seinen Eliten verraten, von Migranten besetzt ist seine Bevölkerung leichte Beute für Kriminelle und Islamisten. Dies kommt auch in Schimpfnamen für einzelne Länder zum Ausdruck.

Schmähnamen für einzelne Länder

Beliebteste Ziele neurechter Beschimpfungen sind »Schweden« und »Frankreich«. Besonders das skandinavische Land ist in der rechten Szene Synonym einer Demokratie, die durch linksliberale Politik und vermeintlich unbegrenzte Zuwanderung zu einem »failed state« degeneriert ist. Schweden wird daher als »EU-Chaosland«, »Neu-Schwedistan«, »Sverigestan« oder plump als »Schweden-Dummland« bezeichnet. Weil Regierung und große Teile der Bevölkerung angeblich das wahre Ausmaß von Kriminalität und Verfall leugnen und sich wie die beliebte Figur der Kinderliteratur die Welt so ausmalen, wie sie ihnen gefällt, nennen Neurechte Schweden auch »Pippilangstrumpfmärchenland« oder infantil »Pipikackaland«. Frankreich dagegen wird in rechten Schmähnamen vor allem mit Zuwanderung aus Afrika und Islamisierung assoziiert, etwa wenn von »Afrikanisch-Französien«, »FraNafrika«, »Macronistan« oder »Musel-Frankreich« die Rede ist. Die gleiche Mischung aus Migration, Islamismus und Kriminalität findet sich bei Schmähnamen für weitere Länder Europas, etwa in »Schwarz-Italien«, »Ösitanien«, »Helvetistan«, »Allahu-akbar-Belgien« oder »NoGo-Finnland«.

»Großbritannien« freilich zieht wegen seiner vermeintlichen Großmachtambitionen und dem möglichen Auseinanderbrechen der Union nach dem Brexit den Spott der Neurechten auf sich. Dann ist von »Kleinbritannien«, »Rumpf-England« oder »Bonsai-Britannien« die Rede. Aber auch Großbritannien ist wegen der Naivität seiner Bewohner »(Dummbritannien«, »Tolerant-Britannistan)« durch Zuwanderung »(Nafroangelsachsen)«, vor allem aus dem Nahen und Mittleren Osten »(«»Londonistan/Britannistan)«, und die Ausbreitung des Islam »(Islamisch-Britannien«, »Moslem-London-England«, »Dhimmi-Britannistan)« zu »No-go-Großbritannien« verkommen. Offensichtlich sind die Länder austauschbar, die Muster ihrer Beschimpfung bleiben die gleichen und werden nur spärlich variiert wie im Fall von »Griechenland«, das wegen seiner Staatsschulden als »Siechenland« und »Pleite-Hellenien« verhöhnt wird.

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Schimpfwörter für Deutschland

Besonders reich ist der neurechte Schimpfwortschatz an Schmähausdrücken für Deutschland. Denn obwohl Neurechte gerne vorgeben, die einzig wahren Patrioten zu sein, wird Deutschland als Ganzes, aber auch seine Bundesländer und seine Städte, mit einer unermesslichen Zahl an Schimpfwörtern bedacht. Der deutschlandbezogene Schimpfwortschatz erreicht ein Maß an Differenzierung, das es erlaubt, beinahe alle Dimensionen neurechter Ideologie auszuleuchten. Schimpfwörter für Deutschland als Ganzes lassen sich inhaltlich grob in vier Sachbereiche einteilen: Schimpfwörter, die Migration zum Thema haben, Schmähausdrücke, die gesellschaftliche Verhältnisse in den Blick nehmen, sowie Spottnamen, die auf Deutschlands Wirtschaft und solche, die auf seine Politik Bezug nehmen.

Schimpfwörter mit Migrationsbezug

Angesichts der Vielzahl an Schimpfwörtern für solche Weltregionen, aus denen Menschen in nennenswerter Zahl nach Deutschland zuwandern, ist es wenig verwunderlich, dass Migration nach Deutschland für Neurechte ein wichtiger Grund ist, auch ihr eigenes Land mit Schmähnamen zu überziehen. So illustrieren Neurechte die Veränderungen, die Deutschland durch Zuwanderung erfährt, gerne mit Verfremdungen des Namens, etwa im türkisch-orientalisch klingenden »Gürmünistan« oder in der Nachahmung eines fremden Akzents wie in »Deuscheland« oder »Deutschaland«. Die Kritik, die in den antideutschen Schmähausdrücken formuliert wird, zielt jedoch vor allem auf eine vermeintlich übertrieben zuwanderungsfreundliche Politik. In den Augen der neuen Rechten ist Deutschland »Asylparadiesistan« und »Flüchtlingssorglosland« und wegen mangelnder Grenzkontrollen schlicht »Offenland« oder »Einsickerungsland« für Terroristen. In ihrer Neigung zur Exaltation stilisieren Neurechte Deutschland gar zum »Welt-Heimatland«, zu einem »Jedermannsland« oder gar einem »Jederkannsichhieraustobenland«. Weil Flüchtlinge angeblich mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurden, nennen es Neurechte gerne »Asylwonderland«, »Flüchtilanten-Schlaraffenland« oder »Deutschhonigland«. Wegen der angeblich viel zu hohen Anerkennungsquoten von Asylbewerbern bezeichnen sie Deutschland als »Welt-Einbürgerungsland« oder – mit Bezug auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – »BAMFnanistan«. Die Naivität seiner Bewohner im Hinblick auf die Folgen der Zuwanderung wird durch verballhornende Aneignung des Eigenschaftswortes »bunt« illustriert. Dann ist beispielsweise von der »BuntRepublikDeutschland« die Rede, vom »Kunterbuntland«, das den Namen der anarchistischen Villa von Pipi Langstrumpf anklingen lässt, oder vom »Takatuka-Traumland«, einem Südseeparadies, in dem Pipi Langstrumpfs Vater König ist.

Dass Deutschland von der Zuwanderung nicht profitiert, sondern von Geflüchteten ausgenutzt und ausgeplündert wird, behaupten Neurechte mit Bezeichnungen wie »Vorzeigeausbeuterland«, »Kuckucksland« oder »Deutschland-Beuteland«. Mit Ausdrücken wie »Multi-Kulti-Auenland«, »Multi-Kulti-Utopia-Buntland«, »Schlafbuntland« oder »MultiKultiZuckerbäckerland« unterstellen rechte Autorinnen und Autoren, die deutsche Bevölkerung werde mit der Utopie einer harmonischen multiethnischen Gesellschaft eingeschläfert. In Schmähausdrücken wie »Bunten-Republik-Doofland« oder »Buntdeppenland« erklären die vermeintlichen Patrioten ihr Volk aber auch schlicht für zu dumm, die Konsequenzen der Zuwanderung zu durchschauen. Die Behauptung einer »Islamisierung« Deutschlands untermauern Neurechte häufig dadurch, dass sie herabwürdigende oder ausgrenzende Ausdrücke von Muslimen für Nichtgläubige aufgreifen und sie als Grundhaltung aller Muslime darstellen. So finden sich auf neurechten Plattformen häufig Ausdrücke wie »Kuffar-Deutschland«, wobei »Kuffar« eine Bezeichnung für »Ungläubige« ist. Auch finden sich viele Anspielungen auf die Äußerung eines muslimischen Elternbund-Funktionärs in Hamburg, der die Deutschen als »Köterrasse« bezeichnet hatte, was Neurechte zum Anlasse nehmen, von Deutschland als »Köterrasseland« zu sprechen und die Äußerung so zu skandalisieren. Eine weitere dieser Bezeichnungen ist »Dhimmi-Deutschland«, in dem das Wort »Dhimmi« Nicht-Muslime bezeichnet, die in einem muslimischen Staat leben, und so unterstellt, Deutschland sei bereits ein solcher. Die Islamisierung thematisieren auch Wortkreationen, die auf Koransuren verweisen, in denen Ungläubigen mit dem Tod gedroht wird wie »Bunt4/56-57kriegs4/74-76land« oder »Bunt98/6-7land«.

Dass Deutschland für Neurechte nicht mehr Deutschland ist, sondern längst eine Kolonie fremder Länder und Ethnien, zeigt sich auch in Schmähvokabeln wie »Nafriland« und »Dafrika«. Mit ihnen wird das Schreckgespenst einer Gesellschaft gezeichnet, in der Menschen, die für Neurechte als wahre Deutsche gelten, nicht mehr in der Mehrheit sind. Auch »Kuffnucken-Deutschland«, »Neu-Kanakistan« und »Deurabistan« sind Wortschöpfungen, mit denen Neurechte Ängste vor einer postmigrantischen und multiethnischen Gesellschaft schüren. Die vermeintliche Dominanz einzelner Zuwanderergruppen behaupten Neurechte mit Ausdrücken wie »Marokkogermanistan«, »Neu-Pakistan«, »Toitsch-Turkmenistan«, »Deutsch-Afghanistan«, »Deutsch-Arabien-Turkestan«, »Deutsch-Türkistan«, »Türkogermanistan« und »Neu-Kurdistan«.

Es ist gängige Strategie populistischer Bewegungen, ein Gefühl der Unsicherheit zu schüren, jenes subjektive Empfinden der Bevölkerung über die Fähigkeit des Staates, Eigentum und körperliche Unversehrtheit zu schützen. Und es ist das Geschäft von Rechtspopulisten, die vermeintliche Aufweichung des staatlichen Gewaltmonopols mit den Auswüchsen einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft zu begründen. Und so prägen Neurechte emsig Vokabeln, in denen Deutschland als im Würgegriff ausländischer Clans »(Deutschland-Clanland«, »Arabercland«, »Cland«, »Mafialand)« und ausländischer Terroristen »(Terror-Deutschland«, »Schläferland«, »Terrorwunderland«, »Terror-Schlaraffenland«, »Taliban-Paradies-Dschland)« charakterisiert wird. Deutsche Kultur könne wegen Terrorgefahr nur unter massivem Schutz und dem Aufstellen von LKW-Sperren ausgelebt werden »(Klötzchendeutschland)«, und auch wenn die Kriminalität von offizieller Stelle verharmlost wird »(Einzelfallland)«, sei Deutschland in Wahrheit »Verbrecherschlaraffenland« und »Massenvergewaltigungsland«. Zur Skandalisierung von Gewaltformen, die sich durch Zuwanderung pandemisch verbreitet hätten, bezeichnen Neurechte Deutschland auch gerne als »Messerstecherland«, »Machetenland« und »Schwertkriminellenland«.

Ressentiments auslösen, Beschützerinstinkte wecken und zu Fremdenhass aufstacheln sollen Bezeichnungen, die behaupten, Flüchtlinge kämen zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse nach Deutschland. In Schimpfwörtern wie »De-Schlamp(en)land« und »Huren-Scheißland« wird unterstellt, nicht-muslimische Frauen seien in den Augen von Geflüchteten allesamt Schlampen und Prostituierte und Deutschland damit ein »Frauen-Freiwild-Streichelzoo«. Jede Contenance verlieren die selbsterklärten Bürgerlichen wenn sie ihre Heimat vulgär »Brunftbuntland«, »Neubürger-Fickiland« und »Rapefugeesland« nennen.

Für Neurechte befindet sich die staatliche Ordnung in Auflösung. Deutschland ist entsprechend »Chaosland« oder »Failed-State-DEMOKRATUR« und nur deshalb noch nicht komplett zusammengebrochen, weil ein umfassender Zensur- und Überwachungsapparat die Bevölkerung über die Lage im Unklaren lässt. »Zensuretten-Deutschland« und »Orwellistan« sind Wortneuprägungen, in denen diese neurechte Verschwörungsideologie ihren Ausdruck findet. Zynisch kommentieren Neurechte die vermeintlich kulturelle Selbstverleugnung Deutschlands mit Bezeichnungen wie »Gibteseigentlichgarnichtland«, »so_genannt_Deutschland« oder mit dem wehmütigen »Warmal-Deutschland«. Auch das in neurechten Augen übertriebene Wachhalten der Erinnerung an die Verbrechen Nazi-Deutschlands wird in Bezeichnungen wie »Schuldkultistan« verhöhnt.

Wenn von Migration die Rede ist, dann ist die Verschwörungserzählung vom »Großen Austausch« nicht weit. So dient ein Tagesthemen-Interview mit dem Politikwissenschaftlers Yascha Mounk, in dem dieser mit Bezug auf die Flüchtlingskrise von einem „historisch einzigartigen Experiment“ sprach, als Beleg dafür, dass ein reales Experiment zur Ersetzung des deutschen Volkes im Gang ist. Neurechte nennen Deutschland daher »Sozial-Experiment-Deutschland«, »Umvolkungsland« und »Umvolkistan«. Kryptisch nennen sie Deutschland auch »AffERIKA« und spielen mit dem Namen »Erika« auf eine angebliche Stasi-Tätigkeit Angela Merkels unter dem Decknamen »IM Erika« an, aufgrund derer sie erpresst werde, Zuwanderung aus Afrika zuzulassen. So entstehe ein neues, anderes Deutschland, das Neurechte spöttisch »Diversity-Deutschland«, »Vielfaltsland«, »Vielvölkerschland«, »Hybridland«, »Mischlingsland« oder »Mischmasch-Restdeutschland« nennen. Für sie ist Deutschland daher nicht mehr Heimat, sondern »Auswanderer-« und »Emigrationsland«.

Schimpfwörter für Deutschland mit Bezug auf gesellschaftliche Entwicklungen

Die Liste dessen, was neurechte Patrioten an Deutschland zu kritisieren haben, ist lang. Sehr lang. Viele der Schmähnamen für Deutschland beziehen sich auf »charakterliche und intellektuelle Defizite« seiner Bewohner, wobei sich Neurechte von dieser Kritik selbstverständlich ausnehmen. An erster Stelle kritisieren Neurechte an ihren Landsleuten eine vermeintliche Untertanenmentalität. Duckmäusertum und Vollversorgungsmentalität »(Untertanen-Germanistan«, »Nanny-Deutschland)«, Anpassung an den Mainstream »(Konformistan«, »Maynstriimdeutschland«, »Systemland)« und Konsensorientierung »(Konsensland)« machen die Deutschen demnach zu einem verweichlichten, zu politischer Opposition unfähigen Volk »(Waschlappenland«, »Wut-und-mutlos-Deutschland)«, mithin zu einem Land der Heuchler und Spießer »(Vorgarten-Deutschland«, »Nachtwächter-Deutschland)«. Dass die Mehrheit der Deutschen ihre Positionen nicht teilt, hat also für Neurechte nicht etwa damit zu tun, dass ihre Landsleute sich an anderen Werten als denen des völkischen Nationalismus orientieren oder nach rationaler Abwägung von Sachargumenten eine andere Politik favorisieren. Es ist vielmehr ein tief verwurzelter Glaube an Autoritäten und ein tiefes Bedürfnis nach Vermeidung von Konflikten, die es verhindert, dass noch mehr Menschen die AfD oder die NPD wählen.

Für die weit verbreitete Untertanenmentalität haben Neurechte zwei simple Erklärungen: Die Deutschen sind in ihren Augen zum einen dumm und zum anderen naiv. Dies zeigt sich einerseits in infantilen Beschimpfungen wie »Dumm-Doof-Deutschland« oder »Deppen-Deutschland«, andererseits in Schmähausdrücken, die unterstellen, die Deutschen lebten in einer kindlichen Illusions- und Märchenwelt, in einer »Open-Border-Hüpfburg«, im »Teddybärbuntland« oder im »Glücksbärchiland«.

Daneben kritisieren Neurechte auch die vermeintlichen »moralischen Anmaßungen« solcher Mitbürger, die sich herausnehmen, sie zu kritisieren. Moral werde in allzu vielen Fällen zum Maßstab von Handeln, was zu einem »Hypermoralismus« führe, aus dem sich ein Sich-anderen-überlegen-Fühlen der Mehrheitsgesellschaft ableite. Dieser Gedankenfigur verdanken sich Bezeichnungen wie »Höchstmoralland« oder die als Gegenbegriff zu »Dunkeldeutschland« gebildete Bezeichnung »Guthelldeutschland«. Den als »Weltrettungshypermoralnazis« verunglimpften Landsleuten wird unterstellt, ein Land geschaffen zu haben, in dem nur noch ein moralischer Standard gültig ist und jeder, der davon abweicht, denunziert wird. Schmähnamen wie »Blockwart-Deutschland« und »Anscheißerdeutschland« sind sinnfälliger Ausdruck dieser Weltsicht. Entsprechend wert- und gehaltlos erscheint Neurechten auch Kritik. Statt sich mit ihr auseinanderzusetzen, eignen sich Neurechte die Ausdrücke ihrer Kritiker an und versuchen sie ins Positive zu kehren. Nachdem der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck die Bezeichnung »Dunkeldeutschland« (die im Westen wegen der dortigen schlechten Straßenbeleuchtung in der DDR benutzt wurde) auf ein Land der Extremisten und Fremdenfeinde anwendete, begannen Rechte, sich des Wortes in einem positiven Sinn zu bedienen. Ähnlich wie Migranten aus Südeuropa, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika im Begriff sind, sich die meist als Schimpfwort gebrauchte Bezeichnung »Kanake/Kanacke« anzueignen und so positiv umzudeuten, benutzen Neurechte Bezeichnungen wie »Extremdunkeldeutschland« oder »Tiefschwarzdeutschland« seither affirmativ und weisen damit stolz Forderungen nach mehr Toleranz, Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit zurück. Ein weiterer dieser Ausdrücke ist »Dreckskultur«, den die deutsch-iranische Autorin Hegameh Yaghoobifarah in einer taz-Kolumne für die deutsche Kultur verwendet hatte. Geradezu obsessiv skandalisierten Neurechte diese Provokation und nutzen den Wortbestandteil »Drecks-« für Ausdrücke wie »Drecks-Deutschland«, »Drecks-Heimatland« oder »Drecksloch-Deutschland«. Andere Stichwortgeber für die neurechte Aneignung von Schmähnamen sind der ehemalige SPD-Vorsitzende Siegmar Gabriel, der rechte Pöbler als »Pack« beschimpft hatte »(Nazipackland)«, und die ehemalige Integrationsbeauftragte des Bundes Aydan Özoguz, die im Tagesspiegel schrieb, eine spezifisch deutsche Kultur sei, „jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ »(außer-Sprache-nix-Kultur-Deutschland)«.

Der Glaube, sich gegen eine fehlgeleitete »Hypermoral« zur Wehr setzen zu müssen, ist eng mit der Vorstellung einer vermeintlichen »linken Hegemonie« verknüpft. Für Neurechte ist freilich alles links, was nicht rechts ist, also das gesamte politische Spektrum von CDU und CSU bis zur Linkspartei. Und so phantasieren Neurechte überall von einem »Linksdeutschland«, einem »68er-Deutschland« bzw. vom »Kinderfickerparteiland«, denn die Grünen werden von Neurechten mit Vorliebe als Pädophile diffamiert. Entsprechend kritisieren Neurechte, dass klassisch linke Politikfelder wie Umweltschutz, Gleichstellung und Minderheitenrechte in der deutschen Politik zu viel Platz einnehmen, und kleiden diese Kritik in differenzierte Schmähausdrücke für Deutschland wie »Ökowahnistan« und »Veganistan«, »Femastasenland« (als Kontamination von »Feministinnen« und »Metastasen«), »buntsozialistisch-gender-multikulti-lala-demokratur-Schland« oder »Schwulettenland«.

Schimpfwörter für Deutschland mit Bezug auf die wirtschaftliche Lage

Die Schimpfwörter der neuen Rechten, die sich auf Deutschland als Wirtschaftsstandort oder Finanzplatz beziehen, spiegeln ihre Spaltung in Wirtschaftsliberale bis Libertäre einerseits und andererseits sozialstaatsorientierte Nationalisten, denen internationale wirtschaftliche und geldpolitische Verschränkungen grundsätzlich suspekt sind. Keines der Lager kommt freilich ohne das für die Neurechten typische apokalyptische Raunen aus. Demnach ist Deutschland als Industrieland im Verfall begriffen, Bezeichnungen wie »High-Tech-Industrieland« oder »Wirtschafts-Wunderland« werden nurmehr ironisch verwendet und gerne durch übertriebene Ausdrücke wie »1-A-Industrieland« oder »Wirtschaftswunder-Schlaraffia-Shangrila-Lalaland« ersetzt. Gänzlich unironisch wird Deutschland aber auch als »(Noch-)Industrieland« oder »Abbruch-Brachland« bezeichnet. Einen Niedergang der Autoindustrie begrüßen Neurechte mit Schmähausdrücken wie »Detroitschland«, was auf das verelendete Detroit als Zentrum der amerikanischen Autoindustrie anspielt, oder dem höhnischen »Vorzeige-„Fahrradland“«. Auch im Hinblick auf die Lage der Staatsfinanzen stellen Neurechte Deutschland kein gutes Zeugnis aus. Ironisch sprechen Sie mit Blick auf die Bonitätseinstufung der Ratingagenturen vom »AAA-Deutschland« oder nennen es schlicht »Ramschland« oder »Bankrottland«, wofür auch die vermeintliche Vergemeinschaftung von Staatsschulden in der Eurozone »(Euro-Schuldenland«, »Schuldenschlaraffenland)« verantwortlich gemacht wird. Die Neoliberalen unter den Neurechten polemisieren zudem gegen eine zu hohe Steuer- und Abgabenlast, indem sie Deutschland als »Hochabgabenland« oder »Steuersklaven-Deutschland« bezeichnen. Häufig finden sich auch Ausdrücke, in denen Deutschland in seiner Rolle als Transferland polemisch überspitzt als »Moneyland« oder »Germoney-Germanistan« bezeichnet wird.

Gar nicht neoliberal kommt hingegen die Kritik an der Verteilung des Wohlstands in Deutschland in neurechten Kreisen daher. Im allgemeinen Abstiegstaumel, in dem die Neurechten Deutschland gerne sehen, stellt sich auch die soziale Frage neu, denn im ironisch als »Wohlstandswirtschaftswunderland« bezeichneten Deutschland, das bloß noch nicht wahrgenommen hat, dass sein Wohlstand rapide abnimmt »(Uns-geht’s-ja-noch-Gold-Deutschland)«, gibt es drei Gruppen von Menschen: Reiche »(Bonzendeutschland)«, die aufrechten und bedauernswerten Hartz-IV-Bezieher »(Hartzistan«, »Flaschensammlerland)« und jene, die das Sozialsystem ausnutzen »(Sozial-Schlaraffenland)«. Immunisieren gegen Kritik an der Verteilungsungerechtigkeit im »Ungleichland« sollen hingegen Namen wie »Neid-Deutschland« oder »Neidhammelland«.

Leidenschaftlich kritisieren Neurechte auch die Verschränkung von »Klima- und Energiepolitik«. Im dramatisierenden Duktus wird dann der Regierung vorgeworfen, Deutschland in ein »Null-Emissionsland« oder »Null-Energie-Deutschland« transformieren zu wollen, und die Energiepolitik in Deutschland wird mit der ironischen Bezeichnung »Energiewendewunderland« verspottet. Generell halten neoliberale Neurechte die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik für verfehlt und kritisieren insbesondere staatliche Eingriffe in den Markt. Für sie ist Deutschland ein »Steuersubventions-Schlaraffenland« oder gar ein »Planwirtschaftsland« mit überbordendem Sozialsystem »(Sozialististan)«. Dabei unterstellen sie eine Verfilzung von Wirtschaft und Politik, wenn sie von einem »Drehtür-Deutschland« sprechen, was darauf anspielt, dass viele ehemalige Politiker nach dem Ende ihrer Karriere hohe Posten in der Wirtschaft annehmen.

Schimpfwörter für Deutschland mit Politikbezug

Ein Großteil der Schmähausdrücke für das politische Deutschland beziehen sich auf die »Kanzlerdiktatorin«, wie »Angela Merkel« vom AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland genannt wurde. Dabei reicht die Hinzufügung des Namens der Kanzlerin, um einem Wort eine negative Bedeutung zu geben. »Merkeldeutschland« wird so zu einem Schimpfwort, ebenso wie »Angela-Deutschland« oder »Großmerkelland«. Weil Angela Merkel für Neurechte das »absolute Böse« personifiziert, bringen es viele Autoren auf neurechten Plattformen nicht mehr über sich, sie direkt beim Namen zu nennen. Statt dessen wird sie »Merkill« oder gar »Mehrkill« genannte, um der persönlichen Verantwortung der Regierungschefin für die Kriminalität von Zuwanderern Ausdruck zu verleihen. Aus diesen Namen werden Schmähausdrücke wie »Merkilldeutschland« und »Mehrkillistan« gebildet. Daneben gibt es Ausdrücke, die den Namen der Kanzlerin abwertend verballhornen wie »Murksel« »(Murksel-Buntland)« und »Ferkel« »(F(M)erkelland)«. Schließlich werden auch »Mutti« »(Muttikultiland)« und »Raute« »(Rautanistan)« synonym mit dem Namen »Merkel« verwendet. Merkel ist freilich nicht die einzige Politikerin, deren Wirken negative Folgen für das Land nachgesagt werden. Die Strategie der Negativierung von Bezeichnungen für Deutschland durch Hinzufügung von Politikernamen findet sich vielmehr auch im Fall von Claudia Roth »(Mieses-Stück-Scheiße-Roth-Deutschland)«, Katrin Göring-Eckardt »(„KGE“Deutschland)«, Joachim Gauck »(Gauckelland)« oder dem ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz »(Schulzistan)«.

Auch die Namen von Parteien und Parteikoalitionen werden von Neurechten dazu benutzt, abwertende Ausdrücke für Deutschland zu bilden, teils in Kombination mit negativen Wörtern »(CDU-Trümmerland«, »Kartellparteienland)«, teils kraft der negativen Bedeutung, die der Name der Partei selbst in neurechten Kreisen hat »(Grünland)«. Besonders diffamierend ist die Bezeichnung »Kinderfickerparteiland« für ein von den Grünen politisch dominiertes Deutschland, aber auch die Bezeichnung »Scharia-Partei-Deutschland« für ein von der SPD regiertes Land ist kaum weniger verleumderisch. Generell machen Neurechte in Deutschland eine linke Hegemonie aus »(Linksland)«, die für sie – eine Demoparole der Antideutschen aufgreifend – gleichbedeutend mit Deutschlandabschaffung »(Nie-wieder-Deutschland)« oder faschistischem Terror ist »(SAnitfaland)«. Linke Politik, so der Vorwurf, hat Deutschland zu »Chaotistan« und »Versiffistan« gemacht, in dem Linksextremisten das Sagen haben »(Zeckistan«, »Wohnwagistan)« und ihre Interessen nach Belieben mit Gewalt durchsetzen »(Bambulistan)«. Gerne bezeichnen Neurechte die Bundesrepublik auch als eine Fortsetzung der »DDR« »(DDR2.0)« und attestieren damit totalitäre und überwachungsstaatliche Tendenzen »(STASI-2.0-Land«, »Nachfolge-Stasi-Staat)«.

Bemerkenswert ist, dass für einige Schreiber schon die Bezeichnung »BRD« eine negative Bedeutung zu haben scheint. So ist verächtlich von einem »BRD-Deutschland« oder mit reichsbürgerlichen Anklängen von einem »BRD-Passinhaberland« die Rede, das noch immer nicht souverän ist »(US-Vasallen-Deutschland«, »BRD-Besatzerland)« und dessen Ausdehnung nicht seiner wahren Größe bzw. der des Deutschen Reiches entspricht »(Rest-Deutschland)«. Dazu passt, dass Neurechte sich die Zuschreibung »Nazi« aneignen und sich teilweise trotzig ans Revers heften, um ihr die scharf abwertende Bedeutungsdimension zu nehmen oder zumindest abzumildern »(NaziTradeMarkland)«. Dabei greifen sie häufig auf eine verfremdende Orthographie zurück »(„Na-Tsieh“-Deutschland«, »Nahtzidoitschland)«.

Schimpfwörter für deutsche Bundesländer

Bei Schmähausdrücken für Bundesländer wird ein klares West-Ost-Gefälle sichtbar. Westländer werden deutlich häufiger zum Ziel von Beschimpfungen, ausgewählte Ostländer werden hingegen aus Gründen, die nicht jeder teilen dürfte, in den Himmel gehoben. So ist »Brandenburg «»Kalbitzland«, »Thüringen «»Höckeland« oder »Björnland« und »Sachsen« wird gar als »Avantgarde-Bundesland«, »Ungarn der BRD« und »Land des Wandels und des bürgerlichen Aufbruchs« gelobt. Bundesländer mit hohem Migrantenanteil wie »Nordrhein-Westfalen« und die Stadtstaaten »Bremen«, »Hamburg« und natürlich »Berlin« werden mit besonderer Leidenschaft und Kreativität geschmäht. Dabei werden neben traditionellen Schmähnamen (»Spätzleland« für »Baden-Württemberg«) vor allem verfremdende Wortspiele »(Baden-Türkenberg«, »Nordrhein-Katastrophalen)« zur Beschimpfung deutscher Länder benutzt.

Darüber hinaus werden die Namen der Bundesländer mit Themen und Eigenschaften assoziiert, die sie in neurechten Augen diskreditieren: mit den Namen von vermeintlich unfähigen Politikern (»Al-Waziristan« für Hessen, wegen dessen grünem Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, »HHabeckland« für Schleswig–Holstein oder »KanalRattenScholz-Hamburg« für Hamburg) und linker Hegemonie »(Linksterror-Hamburg)«, mit Drogen »(Amsterdam-Berlin)« und Kriminalität »(Blutbaden-Württemberg«, »MordreinWestfalen)«, mit Migration aus dem Nahen und Mittleren Osten »(TürkenBremen«, »Hessenorientalien)« und einer vermeintlichen Islamisierung »(MultikultiIslam-Bürlin«, »Terror-Kalifat-NRW)«, die insgesamt und notwendig zu Zusammenbruch und Verfall führen »(Shithole-Bundesland«, »Nordrhein-Wird-Fallen)«.

Schimpfnamen für deutsche Städte

Schimpfnamen für deutsche Städte verfremden oft deren Namen, indem sie Bezüge zu Migration, Islam, Kriminalität, linker Hegemonie und dem Phantasma des Verfalls staatlicher Ordnung herstellen. »Migration« wird beispielsweise mit Hilfe des Namensbestandteils »Multi-Kulti« thematisiert, das für Neurechte ein Schimpfwort ist. Schmähnamen wie »Multi-Kulti-Stadt« oder »Multi-Kulti-Kloake« werden daher auf mehrere Städte angewendet. Mitunter finden sich auch verkürzte Formen wie in »Multifurt« für »Frankfurt«. Gerne werden deutschen Städtenamen auch Wortbestandteile hinzugefügt, die von Städten des Nahen und Mittleren Ostens entlehnt sind, wie im Fall von »Duistanbul« für »Duisburg« oder »Islamafurt« für »Frankfurt«. Mit Namen wie »IslamaBad-Godesberg« wird auch eine vermeintliche Islamisierung deutscher Städte insinuiert, was auch durch Schmähausdrücke mit den Wörtern »Kalifat« oder »Shariah« erreicht wird. »Köln« wird dann beispielsweise zur »Kalifatsstadt« und »Shariah-Hochburg« stilisiert. Die vermeintlich erhöhte Kriminalität in deutschen Städten lassen Neurechte anklingen, indem sie Städte oft als »NO-GO-Area« bezeichnen. Vergleichsweise kreative Anspielungen auf Kriminalität enthalten Schmähbezeichnungen wie »NO-GOdesberg« für »Bad-Godesberg« und »Blutlaachen« für »Aachen«. Doch geht Gefahr in deutschen Städten für Neurechte nicht nur von Migranten, Kriminellen und Islamisten aus, sondern auch von Linken. »Göttingen« ist »Brutstätte des linken Hasses«, »Leipzig« sogar »Antifa-Hauptstadt« und »Wohlfühlstätte der linksfaschistischen Gewalttäter«. Auf der Basis dieses von ihnen selbst herbei geschriebenen, ressentimentgeladenen Potpourris linksextremer, muslimischer und migrantischer Grausamkeiten behaupten Neurechte einen allgemeinen Kontrollverlust und Kollabieren staatlicher Ordnung. Entsprechend gibt es kaum eine Stadt, die nicht als »Shithole«, »Drecksloch« oder »failed city« beschimpft würde.

Daneben finden sich auch traditionelle Schmähnamen »(Klüngel-Köln)«, die Nachahmung dialektaler Namensaussprache (»Gorl-Morx-Stadt« für »Chemnitz«), Gender-Verballhornungen »(Jenny-Marx-Stadt)«, Namen von Bürgermeistern (»Conzendorf« für »Düsseldorf«, wegen dessen Bürgermeister Friedrich G. Conzen, oder »Schrammastan« für »Köln« wegen seines ehemaligen Oberbürgermeisters Fritz Schramma), sowie das Aufgreifen von Slogans aus dem Städtemarketing. Dann wird aus der »Wohlfühlstadt Bonn« die »ehemalige Wohlfühlstadt« oder eine »Terroristen-Wohlfühlstadt«. Aber auch wenn »München« ganz im Sinn des Städtemarketings von Neurechten als »tolerante Weltstadt mit Herz« bezeichnet wird, dann tönt aus den Wörtern »tolerant« und »Weltstadt« eine erhebliche Portion Sarkasmus.

Nur wenige Städte sind von den neurechten Schimpftiraden ausgenommen. An erster Stelle »Dresden« (die linksbunte »Dresdner Neustadt« ausgenommen), das als »Heimat von PEGIDA«, »Hauptstadt der Mutbürger« und als »Merkels Untergang« gefeiert wird. Gelobt werden aber auch »Chemnitz«, etwa als »das wahre Deutschland«, als »Anfang« und »Wende«, und »Zwickau« wegen der Proteste gegen den damaligen Justizminister Heiko Maas als »Anti-Klein-Heiko-Stadt« und »die Perle des Volkswiderstandes«. Auch »Hannover« findet wegen des HoGeSa-Aufmarsches, einer Demonstration der Aktionsgruppe »Hooligans gegen Salafisten«, zumindest teilweise Gnade in neurechten Augen, wenn es als »Schlüsselstadt für den patriotischen Widerstand in Deutschland« oder als »perfekte Stadt ist für eine Großmobilisierung zwischen Ost-, West und Norddeutschland« bezeichnet wird. Die folgende Liste gibt einen Überblick über Schmähnamen von Städten, die Neurechte besonders häufig auf ihren Plattformen thematisieren.

Bad-Godesberg: »Banlieue der Bundesstadt Bonn«, »NO-GOdesberg«, »Bronx/Godesberg«, »Salafisten- und moslemische Kriminellen-Wohlfühlstadt«, »IslamaBad-Godesberg«, »Allahbad(Godesberg)«, »Neu-Islamabad«

Berlin: »Rote-Socken-Berlin«, »Autoabfackler-Hauptstadt«, »Brandstifter-Hauptstadt«, »Chaos-Hauptstadt«, »Randale-Hauptstadt«, »Shithole-Berlin«, »Siff-Berlin«, »Berlin-Charlottenshit«, »Berlin/Scheißhaufistan«, »Drecks-Berlin«, »Berlinslum«, »Reichshauptslum«, »Pleite-Berlin«, »Hartz-IV-Hauptstadt«, »Lumpensammlerhauptstadt«, »Schuldwelthauptstadt«, »Schmarotzerhauptstadt«, »Sündenhauptstadt«, »Syphilishauptstadt«, »Berliningrad«, »Berlinski«, »Berlinokongo«, »Berlinistan«, »Ankara-Berlin«, »Berlin-Kreuzkümmelberg«, »Berlin-Halbmondhügel«, »Berlintürk«, »Khalifat-Berlin«, »Musel-Berlin«, »Türken-Hauptstadt«, »Multikulti-Islam-Bürlin«, »Kültürhauptstadt«, »Islam-Hauptstadt«, »K*n*ckenhauptstadt«, »Kalifat-Hauptstadt«, »Willkommenshauptstadt«, »Bunt-Knallbunt-Berlin«, »Multikultiberlin«, »Bunteshauptstadt«, »Buntlin«, »Blöd-Berlin«, »Strunzdumm-Berlin«, »Trottelhauptstadt«, »Berlin-Absurdistan«, »Gender*berlinIn«, »Raichshippstatt-Berlin«, »Hipsterhauptstadt«, »Party-Bürlin«, »Regenbogenhauptstadt«, »Gutmenschilin«, »Schwulenhauptstadt«, »Transsexuellen-Hauptstadt«, »Bundesverbrecherhauptstadt«, »Clanhauptstadt«, »Drogenhauptstadt«

Bonn: »buntetoleranteundweltoffene Stadt«, »NRW-Einbruchsstadt«, »Albtraum-Stadt«, »ehemalige Wohlfühlstadt«, »Salafistenstadt«, »Bonnistan«, »Salafisten-Wohlfühlstadt«

Bremen: »Dauerpleite-Stadtstaat«, »Griechenland Deutschlands«, »Shithole der ›BRD‹«, »verlorenes Shithole«, »letztes linksversifftes Drecksloch«, »Beispiel für die Vernichtung von deutschen Werten«, »unfreie Hanse- und Libanesen-Zigeunerclan-Stadt Bremen«, »das linksversiffteste Land der Republik«, »sozialistisches und kuffnuckisches Dreckskaff«, »Tollhaus des Linksextremismus«, »Salafisten-Hochburg«

Dortmund: »Goldstückchen-Stadt«, »Dortmundistan«, »Buntmund«, »Doofmund«, »Gutmenschenmund«

Düsseldorf: »Dusseldorf«, »Düsseldorf-„Kalifat“«, »NRW-Kalifatshauptstadt«, »NRW-Kalifats/Muftiats-Hauptstadt«

Duisburg: »NO-GO-Area-Duisburg«, »Multi-Kulti-Duisburg«, »Düsbürgük«, »Düsbürgülü«, »Düsbürü«, »Kükülükakkümükkenbürg Duisburg«, »Duistanbul«, »Duisburgistan«, »keine deutsche Stadt mehr«, »von Muslimen und Zigeunern besetzte Armutsstadt Duisburg«, »Ratten-Duisburg«, »Rattenburg«, »das Grauen«

Essen: »Klüngel-Essen«, »Symptom für die Zustände im Ruhrgebiet«, »Multikulti-Essen«, »Hochburg für Goldstücke«, »Hochburg der Libanesen«, »Hochburg arabischer Mafia Clans«, »Salafisten-, Schwerstkriminellen- und „Flüchtlings“-Wohlfühlstadt«, »Kalifatsstadt«

Frankfurt: »Bankfurt«, »Bankfurt/Krankfurt«, »linksversifftes Loch«, »sozialistischste Multikulti-Kloake Deutschlands«, »Sammelort für Linksexkremente«, »APO-Frankfurt«, »Multikulti-Frankfurt«, »Multikulti-Frontstadt«, »Multifurt«, »Molucken-Dreckloch«, »Ghetto-Frankfurt«, »Fuckfurt«, »GeistesKrankfurt«, »Muselfurt«, »Islamafurt«, »Frankfurtistan«, »Krankfurtistan«

Freiburg: »Mustermüsli-Stadt«, »Öko-Freiburg«, »Grün*Innen-Hochburg«, »linksgrüne Failed City«, »Failed City der rotgrünen Spinner und Deppen«, »Hochburg der Gutmenschen«, »Versinnbildlichung der Verwahrlosung in den Köpfen gutmeinender Menschen«, »Hochburg von marxistisch-leninistisch-stalinistischen Knalltüten«, »Antifa-Freiburg«, »Multi-Kulti-Freiburg«, »Multikultiburg«, »Frei(wild)burg«, »Frei-schuss-burg«, »Freifickburg«, »Fickilantenburg«, »Fuckburg«, »Freierburg«, »Freiburg-Kloake«, »HorrorFreiburg«, »Freitotburg«, »Freivonverstandburg«

Gelsenkirchen: »größtes Armenhaus Deutschlands«, »Armen-Ghetto-Stadt«, »Multi-Kulti-Kloake«, »Gelsen„kirchen“«, »ein einziges Shithole«

Göttingen: »rotes Göttingen«, »Brutstätte des linken Hasses«, »Antifantenstadt«, »Fahrradfahrer-Guti-Stadt«, »Flüchtlingsvorzeigestadt«, »Horrorstadt«, »Leichenstadt«

Hamburg: »Freie und Messerstecherstadt Hamburg«, »Freie und Sozi-Stadt Hamburg«, »Korruptionsburg«, »Stadt der reichen Gutmenschen«, »KanalRattenScholz-Hamburg«, »Drecks-Zecken-Stadt«, »Antifa-Land«, »deutsches Beirut«, »Kriegsgebiet«, »Einwanderungsstadt«, »Tor für die Welt nach Deutschland«, »Invasorenstadt«, »Istamburg«, »Experimentierkasten für ganz Deutschland«, »Multi-Kulti-Großstadt«, »Islam-Stadt«, »Islamburg«, »Mohammed-Atta-Stadt«, »Haramburg«, »Fanal für den Untergang Deutschlands«

Hannover: »weltoffene und pluralistische Stadt«, »Zentrum der Anti-Deutschen Front«, »Hannover/Bimbostan«, »HannoverGaza/Negersachsen/Scheißhaufistan«, »Messer-Stadt«

Köln: »Klüngel-Köln«, »Gutmenschenidiotenstadt«, »mentales Ausland«, »Doomstadt«, »Irrsinsstadt«, »Stadt der Pluralisten«, »linksversifftes Shithole«, »grün-homo-islamische Kloake«, »Stadt aus Wüstengläubigen und Schwulen«, »Homo-Stadt«, »Schwulettenstadt«, »Zentrum der LGBT-Bewegung«, »Multikulti-Weltoffen-Holdrioh-Köln«, »Kanack-Köln«, »Kölnstanbul«, »Al-Kölnabul«, »No-Go-Area-Köln«, »Messerstadt«, »Armlängenstadt«, »Vergewaltigungshochburg«, »Köln-Ehrenmordfeld«, »Fickilanten-Köln«, »fiki_Köllinistan«, »Silvester-Köln«, »Großmoscheestadt«, »Schariahochburg-Köln«, »Kalifat-Köln«, »Shithole-Köln«, »Siff-Köln«, »Achselhöhle Doischelands«, »Symbol für die Abwicklung von Deutschland«, »Zwillingsschwester von Berlin«

Leipzig: »Gutmenschenstadt«, »Tiefrot-Leipzig«, »Antifa-Hauptstadt«, »Wohlfühlstätte der linksfaschistischen Gewalttäter«, »Hochburg der rotlackierten Gewalttäter«, »Eldorado für linksextremistische kriminelle und islamistische Banden«, »rechtsfreier Raum«, »Messe(r)-Stadt«, »Multi-Kulti-Kloake«, »Berlin 2.0«, »Schandfleck Sachsens«

München: »Schicki-Micki-Stadt«, »München-Schickistan«, »bunte und tolerante Weltstadt«, »Bessermenschenstadt«, »Grüne-Bunte-Balla-Balla-Stadt«, »linksversiffte Stadt«, »linksgrün versiffte Kloake«, »ein einziges links-grünes Shithole«, »Bunte Bazillenstadt«, »türkische Exklave«, »Münchistan«, »Assi-München«, »Goldstück-Stadt«, »Stadt mit täglichem Weltficklingstag«, »deutsches Beirut«, »Zentrum der Islamisierung Deutschlands«, »Schande für Deutschland und auch für Bayern«

Münster: »Gutmenschenstadt«, »Popo-Polenz-Proporz-Provinz-Stadt«, »Studenten-Fahrrad-Klau-Stadt«, »Imam-Ausbildungsuniversitätsstadt Münster«, »Schande für Deutschland«

Nürnberg: »LiLaLu-Bunt-Nürnberg«, »Idiotenstadt«, »grüne Kloaken-Stadt«, »ein einziger Shithole-Haufen«, »Mafia-Hochburg«, »NOGoNürnberg«, »Nürnberg/Gostambul«, »Nürnbergistan«

Pforzheim: »Bankrottstadt«, »Eldorado für lebenslange Berufshartzer«, »Anti-Kapitalismus-Trip-Stadt«, »Schmuck- und Goldstadt voller „Goldstücke“«, »quietschbunte Goldstadt«, »Kanakenstadt«, »Shithole-Stadt«, »größtes Freiluft-Scheißhaus der Republik«, »größtes soziales Leichenschauhaus von Deutschland«, »Shithole in seiner grünen Endphase«, »Moslem-Stadt«, »Hochburg der Salafisten«, »islamistische Bronx«

Wiesbaden: »Fiesbaden«, »Spießbaden«, »Ghettobaden«, »Wieslamabaden«, »Integrationsbaden«

In dieser Liste fehlen natürlich zahlreiche Städte, die nur dann und wann Ziel neurechter Lästereien werden, wie »Heilbronx«, »Flensbunt«, »Halalberstadt«, »Fremdspraachen« oder »InGOLD(Stück)stadt«, in deren Schmähnamen ein Gemenge aus Kriminalität, Islamisierung und Überfremdung behauptet wird, das nicht nur deutsche Metropolen sondern auch deutsche Mittelstädte präge.

Phantasieorte in (einem künftigen) Deutschland

Ähnlich den Ländernamen haben Neurechte einen großen Fundus an Namen fiktiver Städte erdacht, die befreit von jedem konkreten Ortsbezug ihren Vorurteilen in Reinform Ausdruck geben. So finden sich Ortsnamen, die auf eine ethnisch diverse Bevölkerung Bezug nehmen wie »Buntenhausen« und »Kuntabunthausen« oder solche, die eine Zuwanderung einzelner Ethnien behaupten wie »Arabdorf«, »Indersdorf« oder »Kuffnuckshausen«. Auch Ortsnamen, die eine Zunahme der muslimischen Bevölkerung thematisieren, stehen bei Neurechten hoch im Kurs. Dann ist von »Muselhausen«, »Moslemberg« oder »Mohammedheim« die Rede. Im Rausch der Niedergangsphantasien finden die Schreiberinnen und Schreiber in Deutschland nur noch Städte, für die Namen wie »Beschissenhausen«, »Dreckshausen«, »Kackhausen«, »Drecksheim«, »Shitholehausen«, »Kaputthausen« oder »Chaoshausen« noch schmeichelhaft sind.

Neben diesen bekannten Themen sind es auch die vermeintlich überschießende »Sexualität« von Zuwanderern »(Geilhausen)«, die Verfehlungen der Presse (»Lügenpresshausen« und »Prantlhausen«, abgeleitet vom ehemaligen Chefredaktionsmitglied der »Süddeutschen Zeitung« Heribert Prantl) und die Naivität der Flüchtlingshelfer, Migrationsbefürworter und anderer Linker »(Wir-schaffen-das-Wolkenkuckucksheim«, »Gutmenschenhausen)«, die als Themenspender für Schmähnamen herhalten müssen. Häufig wird den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Namen wie »Gummizellenhausen« oder »Klappsmühlenhausen« gar eine Geisteskrankheit unterstellt, denn anders können sich Neurechte nicht erklären, warum die Bevölkerungsmehrheit sich ihrer Sicht der Dinge nicht anschließen kann. Dabei erinnern sie freilich an den Autofahrer, der im Radio die Warnung vor einem Geisterfahrer hört und ausruft: „Ein Geisterfahrer? Hunderte!“.

Weil Neurechte überall deutsche Selbstaufgabe und vorauseilende Unterwerfung unter die muslimisch geprägten Kulturen wittern, zeichnen sie gerne düstere Visionen der Zukunft Deutschlands, in der Städte wie »Schweinfurt« oder Stadtteile wie »Schweinheim« demnächst umbenannt werden müssen, weil im Islam das Schwein als unreines Tier gilt. In einem zweiten Schritt müssten auch »Künzelsau«, »Friedrichsau« sowie Ortschaften und Gewässer mit dem Namen »Ebersbach« umgetauft werden.

Inspiriert von der Umbenennung von Straßen und Schulen, die nach Protagonisten der rassistischen und kolonialen Vergangenheit Deutschlands benannt waren, befürchten Neurechte für die Zukunft solche Umbenennungen durch eine vermeintlich muslimische, multikulturelle und linke Mehrheitsgesellschaft. Dabei folgen Neurechte folgendem Kalkül: Wenn Namen von Orten, Wegen und Gebäuden und die Erinnerung an berühmte Persönlichkeiten zentrale Werte einer Gemeinschaft repräsentieren sollen, dann werden Muslime und linke Deutschlandabschaffer gemeinsam dafür sorgen, dass in Deutschland in Zukunft Orte so benannt werden, dass sie deren Werte repräsentieren. So werde die Wertschätzung migrantischer Kriminalität in Orts- und Straßennamen wie »Antanz-Allee«, »Am Schlepperbande« oder »Crystal-Meth-Straße« ihren Ausdruck finden. Die Hochachtung vor dem Jihadismus werde durch Bezeichnungen wie »Kopfabschneiderstraße«, »Eiertoller-Chomenie-Blutbrunnen Platz«, »Islamotottreterstraße« oder »ISIS-Kopfabschneider Allee« bekundet. Der Respekt vor Zuwanderungsbefürwortern werde durch Namen wie »Straße der bunten Träume«, »Multi-Kulti-Platz«, »Rue de la Schrumpfhirn« und »Idiotenchaussee« zum Ausdruck gebracht. Und die Bewunderung gegenüber der Kultur der Neubürger finde ihren Niederschlag in Straßennamen wie »Kanakensprach-Weg«, »Straße der Analphabeten«, »was-guckst-du?-Weg«, »isch-figg-deine-muddar-Weg« und »Ficki-Ficki-Platz«.

Doch damit nicht genug: In neurechten Phantasien huldigen deutsche Ortsnamen zukünftig auch jenen verborgenen Geschehnissen, die Linke heute als Verschwörungsmythen denunzieren. So werde es in einem künftigen multiethnischen Deutschland Ortsnamen wie »Umvolkungsweg«, »Volkstod-Gasse«, »Soros-Straße« und »Rothschild-Allee« geben. Auch würden künftige links-gehirngewaschene Generationen mit Namen wie »Straße des deutschen Untergangs«, »Unterwerfungsallee«, »Deutschland-verrecke-Straße«, »Fuck-Germany-Weg«, »Nie-wieder-Deutschland-Ring« und »Deutschland-Du-mieses-Stück-Scheiße-Boulevard« mit Respekt der kulturellen Selbstaufgabe gedenken. Daneben glauben Neurechte, Umbenennungspraktiken ad absurdum führen zu können, indem sie möglichst komplizierte und unaussprechliche Straßennamen erfinden wie »Usam Bobele haschi-maschi-Bongo profitele Straße«, »Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipuka-kapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu-Gasse« oder »Dghaha-Uwombo‚ngd-ongo-‘zulon’o-ummto-óbumptò-Avenue«.

Während Namen für Politiker meist sarkastisch zur Bildung neuer Namen verwendet werden »(Merkel-muss-Weg«, »Mad-Mama-Invasorenstraße«, »Volksverräter-Weg)«, wünschen sich Neurechte ganz unironisch echte Namensdenkmäler für ihre Protagonisten, etwa eine »Lutz-Bachmann-Straße«, eine »Michael-Stürzenberger-Straße«, einen »Thilo-Sarrazin-Weg« oder eine »Donald-Trump-Allee«.

Neurechte Geographie zwischen hegemonialem Anspruch und marginalisierter Wirklichkeit

Namen sind mehr als eindeutige Bezeichnungen. Mit Namen heben wir Eigenschaften an den benannten Sachverhalten hervor und lassen andere in den Hintergrund treten. Und je nach dem, welche Eigenschaften dies sind, machen wir bestimmte Handlungen plausibel. In einem »Massenvergewaltigungsland« ist der Ruf nach robusten polizeilichen Maßnahmen naheliegend oder die Forderung nach Ablösung jener Regierung, die diese Zustände ermöglichte. In einem »Steuersklaven-Deutschland«, in dem der Staat seine Bürgerinnen und Bürger als Leibeigene behandelt und finanziell ausbeutet, will man nicht leben, es sei denn, es kommt zu einer grundlegenden Umwälzung der politischen Verhältnisse.

Die Schmähnamen, die die neuen Rechten für Länder und Städte geprägt haben, schreiben der Bevölkerung, der vorherrschenden Kultur oder der allgemeinen Verfassung des bezeichneten Ortes negative Eigenschaften zu. Dabei unterscheiden sie zwischen dem Eigenen und dem Fremden. So wird die eigenen Bevölkerung wahlweise als dumm »(Doo(f)itschland)«, geistig nicht zurechnungsfähig »(Schizophrenien)«, verweichlicht »(Weichflöten-Besserland)« und als verschlafen »(Schlafschafland)« dargestellt. Wer es hören will, dem tönt aus diesen Schmähnamen der Ruf »Deutschland erwache!« entgegen. Die Bevölkerung anderer Länder und in Deutschland lebende ethnische oder religiöse Minderheiten werden dagegen als Angehörige primitiver Kulturen »(Steinzeitistan)«, minderwertiger Rassen »(Kräuselkopp-Afrikanien)« oder als Menschen mit mangelnder Triebkontrolle »(Schnackselanien)«, die zu Kriminalität neigen »(Messerstecherland)«, diskreditiert und mit ihnen die Länder, in denen sie leben bzw. aus denen ihre Vorfahren stammen. Um ein Land oder eine Stadt abzuwerten, genügt es Neurechten freilich auch, es bzw. sie mit dem Islam zu assoziieren. Dabei werden die Grenzen zwischen muslimischem Glauben und Jihadismus absichtlich verwischt, wenn von »ISlamistan« oder »SShariareich« die Rede ist.

Von solchen Schmähnamen geht der Appell aus, sich von allem Fremden abzuschotten, ja sich dagegen zu wehren, weil es Deutschland ins Verderbern führe. Dass dieser Kampf gegen das Fremde so gut wie verloren und dabei auf Hilfe seitens des deutschen Staates nicht zu hoffen ist, hat für die Neurechten seine Ursache in einer internationalen Verschwörung gegen Deutschland »(Sozial-Experiment-Deutschland)«, in der persönlichen Schuld von Eliten »(Merkelland)«, aber auch in einer angemaßten moralischen Überlegenheit von Teilen der Bevölkerung »(Bessermenschenland)«. Rechte Raumkonstruktionen werden also dominiert von stereotypen Vorstellungen von kultureller Überlegenheit, biologisch bedingter sozialer Ungleichheit, von vermeintlicher Reinheit und Homogenität sowie von korrupten Eliten.

Wer Namen gibt, beansprucht Deutungshoheit für sich. Er setzt Ideologien oder gesellschaftliche Kontexte relevant, die Orte oder Regionen mit Bedeutungen aufladen. Oft ist mit der Neubenennung auch der Anspruch auf Verfügungsmacht über den bezeichneten Raum verbunden. Nicht zufällig wurden traditionelle Ortsnamen im Kolonialismus oder von sich als revolutionär begreifenden Bewegungen durch neue Namen ersetzt wie im Fall von »Karl-Marx-Stadt« oder »Leningrad«. Die neurechten Neubenennungen von Ländern oder Orten können damit als Medien der Produktion von gesellschaftlicher Anerkennung für die Ideologie, die Wirklichkeitsvorstellungen und die Ziele gedeutet werden, die diese Namen enthalten. Dafür wäre es freilich nötig, dass diese Namen in den Alltagssprachgebrauch übergehen, was aufgrund der mangelnden Akzeptanz dieser Ideologien jedoch nicht geschieht. Doch auch wenn gesellschaftliche Gruppen wie die neuen Rechten nicht über die Autorität zum Geben von offiziellen Namen verfügen, können sie durch eine abweichende Sprache vorherrschende Ideologien und Identitätskonzepte kritisieren. Wenn Neurechte Länder oder Städte neu benennen, dann ist dies auch Ausdruck ihres Selbstbildes als einer marginalisierten Gruppe, die sich Elemente der als dominant wahrgenommenen Gesellschaft aneignet und mit eigenen Bedeutungen zu überschreiben sucht. Und so zeigt sich in den Schimpfnamen aus dem Bereich der Geographie sowohl der hegemoniale Anspruch der neuen Rechten, als auch ihre Selbststilisierung als widerständige Minderheit am Rand der Gesellschaft.

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