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Leseprobe »Trigger, Trauma, toxisch«: Kompass für die Psycho-Welt

Der Freund ist toxisch. Die Nachbarin triggert schon wieder. Täglich benutzen wir ganz selbstverständlich Therapie-Sprech, leider oft nicht ganz korrekt. Das Buch will mit unserem psychologischen Halbwissen aufräumen. In lockerer Art und mit klarer Haltung wird versucht zu zeigen, welche populären Konzepte wissenschaftlich haltbar sind, und verbreitete Irrtümer werden entlarvt. Eine Leseprobe
Ein Psychotherapeut behandelt eine junge Patientin.

Psychologische Fachbegriffe oder Wörter, die so klingen sollen, werden von der Pop-Psychologie missverstanden, umgedeutet, zweckentfremdet oder instrumentalisiert. Dabei hilft ihr, dass über die eigentlichen Berufsgruppen im Bereich der psychischen Gesundheit allerhand Vorurteile bestehen und die Unterschiede in der Ausbildung und Fachkompetenz für Laien nicht einfach zu erkennen sind.

Viele Berufe oder Titel klingen auf den ersten Blick sehr ähnlich, obwohl sie teilweise völlig andere Aufgaben erfüllen. Wer verschreibt Medikamente? Zu wem gehe ich zu »Gesprächen«? Und was machen eigentlich Psycholog:innen? Neben diesen Unterscheidungen gibt es noch Berufsgruppen, die gerne vorgeben, etwas mit den anderen zu tun zu haben. Vielleicht kennst du in deinem Freundeskreis eine Person, die immer die Wichtigkeit ihrer reichen Freund:innen hervorheben muss, um den Eindruck zu erwecken, sie würde ebenfalls zu dieser Gruppe gehören? Ja, du wirst hier auch etwas über Coaches lernen.

Aber in erster Linie wirst du nach diesem Teil verstehen, wer zum Gesundheitswesen gehört, wenn es um deine Psyche geht. Du wirst den Unterschied zwischen Psycholog:in, Psychiater:in und Psychotherapeut:in kennen und wirst diese von Berufsgruppen wie den Heilpraktiker:innen abzugrenzen wissen. Du wirst die Kosten und Nutzen eines Coachings besser verstehen und die Gefahren von unseriösen Coaches und ihren Heilsversprechen erkennen. Außerdem wirst du gegen die vielen Vorurteile gewappnet sein, denen Psychotherapie leider noch zu oft ausgesetzt ist.

Psychologie, Psychotherapie, Psychiatrie: Wer soll da noch durchblicken?

Psychologie, Psychotherapie, Psychiatrie – kennst du den Unterschied zwischen den Berufsgruppen? An wen würdest du dich wenden, wenn es dir schlecht geht? Vor wem würdest du wegrennen? Und was glaubst du, was einen psychologischen Berater von einer Psychologin unterscheidet?

Psycholog:innen

Psycholog:innen sind Fachleute, die ein Psychologiestudium an einer Hochschule mit einem Master oder Diplom abgeschlossen haben. Wichtig zu wissen: Ein Bachelorabschluss in Psychologie berechtigt noch nicht dazu, den Titel »Psychologe« oder »Psychologin« zu führen.

Das Psychologiestudium gliedert sich typischerweise in einen dreijährigen Bachelor und einen zweijährigen Master. Im klassischen Psychologiestudium liegt der Fokus auf methodischem und statistischem Know-how. Dies ist das Handwerkszeug für eine wissenschaftliche Karriere und die Arbeit mit Studien. Wenn du also dachtest, Psychologie würde mit Sigmund Freud beginnen und nur die Lehre von psychischen Störungen beinhalten, liegst du falsch. Das Fach ist sehr breit aufgestellt und hat in seiner klassischen Variante häufig keinen klaren klinischen Schwerpunkt wie das Medizinstudium. Bis vor Kurzem war das Studium Voraussetzung, um Psychotherapeut:in werden zu können. Genauer gesagt, um psychologische:r Psychotherapeut:in zu werden. Diese Regelung hat sich jedoch kürzlich geändert, wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden.

Psychotherapeut:innen

Nach Abschluss des Psychologiestudiums und mit der Entscheidung für ein Psychotherapieverfahren steht im alten System, das noch bis 2032 existiert, die Wahl des Ausbildungsinstituts an. Die Entscheidung will gut überlegt sein, denn die Ausbildung kostet meist mindestens 20 000 Euro.

Zur Auswahl stehen derzeit vier Psychotherapieverfahren, die wissenschaftlich und sozialrechtlich anerkannt sind: systemische Therapie, Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Therapie und analytische Therapie. Die Wahl des Verfahrens verhält sich ungefähr so wie jede Anfangssequenz eines Pokémonspiels. Es gibt eine Auswahl, alle zur Auswahl stehenden Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile, ihre Kosten und Nutzen:

Die systemische Therapie betrachtet psychische Störungen im Kontext von Beziehungen. Der Fokus liegt auf den sozialen Interaktionen und der Nutzung der eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten der Patient:innen sowie ihres Umfeldes. Die Therapie orientiert sich an den Anliegen und Zielen der Patient:innen. Ziel ist es, belastende Verhaltensweisen, Interaktionsmuster und Bewertungen zu verändern und neue, gesundheitsfördernde Lösungsansätze zu entwickeln. Oft werden Lebenspartner:innen oder andere wichtige Bezugspersonen in die Therapie einbezogen, um die Beziehungen und Interaktionen zu verbessern. Wenn Systeme, z. B. Familien, Freund:innen oder Paare, Probleme besser bewältigen können und in einer guten Beziehung zueinander stehen, dann wirkt sich das meist auch positiv auf die Beschwerden der Einzelperson aus. Die systemische Therapie ist das Verfahren, das ich gewählt habe.

Die Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass psychische Beschwerden das Ergebnis von bewussten und unbewussten Lernprozessen sind. Zu Beginn der Therapie wird gemeinsam mit den Patient:innen erarbeitet, welche Bedingungen ihrer Lebensgeschichte und aktuellen Lebenssituation zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome beigetragen haben. Auf dieser Grundlage werden die Therapieziele und der Behandlungsplan festgelegt. Die Patient:innen werden zur aktiven Veränderung ihres Handelns, Denkens und Fühlens motiviert und angeleitet. Dabei werden ihre bereits vorhandenen Stärken und Fähigkeiten herausgearbeitet und für den Veränderungsprozess genutzt. Pragmatisch.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sieht Krankheitssymptome als Folge von aktuellen oder nicht bewältigten Konflikten aus früheren Lebensphasen. Diese Konflikte können das spätere Leben beeinflussen und psychische Erkrankungen verursachen. Ziel der Therapie ist es, die zugrunde liegenden unbewussten Motive und Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten. Durch Einsichten in die Zusammenhänge und Ursachen der aktuellen Symptome sollen Veränderungen im Erleben und Verhalten erreicht werden.

Die analytische Psychotherapie geht davon aus, dass Krankheitssymptome durch unbewusste Konflikte verursacht und aufrechterhalten werden. Diese Konflikte entstehen oft aus frühen oder späteren Lebenserfahrungen und Beziehungsmustern. In der Therapie ist es das Ziel, diese verdrängten Gefühle, Erinnerungen und Beziehungsmuster zu erkennen und bewusst zu machen. Durch die therapeutische Beziehung zwischen Patient:in und Therapeut:in können diese unbewussten Inhalte aufgedeckt und bearbeitet werden. So wird das zunächst unverständliche Fühlen und Handeln verständlich gemacht und verändert.

Die ersten 18 Monate der Ausbildung umfassen meist die Klinikzeit. Viele neue Eindrücke, viele schwere Schicksale, eine hohe Arbeitsbelastung und wenig Geld. Angehende Psychotherapeut:innen werden meist als Praktikant:innen angestellt, die häufig nur 1000 Euro brutto verdienen, aber wie ausgebildete Therapeut:innen arbeiten. Begleitet wird diese Zeit von Theorieseminaren. Nach der Klinikzeit startet die sogenannte praktische Ausbildung: 600 Therapiestunden unter Supervision, also einer professionellen Begleitung durch erfahrene Kolleg:innen. Es ist das Herzstück der Ausbildung. Leider etwas herzlos bezahlt, denn zumeist erhalten Auszubildende nur knapp 40 Prozent der Einnahmen einer regelmäßigen Therapiestunde und müssen zusätzlich nach jeder vierten Sitzung mindestens 100 Euro für Supervision bezahlen. Eine entbehrungsreiche Zeit, aber unglaublich bereichernd an Erfahrungen.

Nach den 600 Stunden, für die man häufig zwei Jahre oder mehr benötigt, ist dann Zeit für einen Bürokratiemarathon, der in einer schriftlichen und mündlichen Prüfung endet. Nach bestandener Prüfung ist man berechtigt, den Titel Psychologische:r Psychotherapeut:in zu führen. Acht bis zehn Jahre für zwei Worte.

In den letzten Jahren wurde die Ausbildung aber reformiert. Ja, es gibt noch mehr trockene Hard Facts, aber ich halte sie kurz. Das Psychologiestudium wurde durch ein Psychotherapiestudium ergänzt, in dem Studierende schon zu Beginn mehr klinische Schwerpunkte setzen. Das betrifft die Lehrveranstaltungen, aber auch die Praktika. Der Master ist dann in seiner Ausrichtung noch intensiver auf das Berufsbild Psychotherapie zugeschnitten und endet mit einem Masterabschluss sowie einer Staatsprüfung, die dann bereits das Führen des Titels »Psychotherapeut:in« erlaubt.

Wer aber mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen will, muss eine fünfjährige Weiterbildung zum / zur Fachpsychotherapeut:in absolvieren. Das ist das Äquivalent zu meiner Ausbildung. Sie dauert nur mindestens zwei Jahre länger und der Titel ist mehr an die Phonetik des Medizinstudiums angelehnt, das nach dem Studium mit der Approbation zum Arzt oder zur Ärztin endet, aber in den allermeisten Fällen eine Facharztweiterbildung voraussetzt, um mit den gesetzlichen Krankenkassen in eigener Praxis abrechnen zu können. Aber wenn alles gut läuft, dann ist diese Weiterbildung bei Weitem nicht so kostenintensiv wie die alte Ausbildung.

Psychiater:innen

Wer Fachärzt:in für Psychiatrie oder Psychosomatik werden will, der muss in Deutschland zuerst ein Studium der Humanmedizin absolvieren. Dieses dauert in der Regel sechs Jahre und ist in zwei große Abschnitte unterteilt: den vorklinischen und den klinischen Abschnitt. Das letzte Jahr im Studium ist das sogenannte Praktische Jahr, das in drei Abschnitte von jeweils 16 Wochen gegliedert ist. Diese Abschnitte umfassen die innere Medizin, Chirurgie und ein Wahlfach, das auch die Psychiatrie sein kann.

Psychiatrie und Psychotherapie: Um Psychiater:in zu werden, muss eine fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert werden. Diese Ausbildung umfasst eine theoretische und praktische Ausbildung in Diagnostik und Therapie psychischer Störungen sowie eine verpflichtende psychotherapeutische Weiterbildung. Letztere ist weniger umfangreich als die der Psychologischen Psychotherapeut:innen. Dafür liegt der Fokus der Psychiater:innen in Deutschland vor allem auf der medikamentösen Behandlung und Begleitung von Menschen mit psychischen Störungen.

Psychosomatik und Psychotherapie: Der Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie setzt den Fokus mehr auf die Wechselwirkung von Körper und Psyche und legt in seinem Curriculum einen stärkeren Fokus auf psychotherapeutische Handlungskompetenzen. Psychosomatische Arbeitsfelder sind meist Störungsbilder wie chronische Schmerzen, Essstörungen, stressbedingte Störungen oder funktionelle Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom.

Der Sinn des Info-Dumps

Wenn man es ganz vereinfacht, könnte man sagen, Psychiater:innen kümmern sich vor allem um die medikamentöse Behandlung bei psychischen Störungen, Psychotherapeut:innen um die Gespräche. Psychosomatiker:innen sollen mehr auf die Wechselwirkung von Körper und Psyche eingehen, sind häufig im Kontext chronischer Schmerzen relevant und machen oft beides.

Ohne das Vorwissen wäre so eine Vereinfachung aber riskant. Sie dient dann nicht den informierten Leser:innen als Eselsbrücke oder Merkhilfe, sondern steht für ein Einfallstor, das unseriöse Coaches und andere »Heilsbringer« nur allzu gerne nutzen. Sie möchten diese Berufsgruppen gerne kleinreden, ihnen die Kompetenz absprechen oder ihre Ausbildung relativieren. Häufig ist aus diesen Ecken zu hören, man sei doch »Praktiker:in« und die Psycholog:innen säßen alle in ihrem »Elfenbeinturm«.

Nach diesem Kapitel ist hoffentlich klar geworden, warum es wichtig ist, diese Begriffe juristisch zu schützen. Hinter ihnen stecken acht bis zehn Jahre Studium, inklusive einer langen praxisorientierten Weiterbildung mit Supervision.

Jetzt sind wir am Ende angekommen und du fragst dich, ob ich nicht etwas vergessen habe. Ja, die psychologischen Berater:innen. Dieser Begriff ist nicht rechtlich geschützt und steht damit für jede Person zur freien Verfügung. Wissenschaftliche Psychologie ist nur dort garantiert, wo ein Abschluss der Psychologie drinsteckt. Ohne diesen Abschluss ist auch in der Beratungsszene nicht garantiert, ob diese Person wirklich über psychologische Kenntnisse verfügt. Das macht den Begriff »Psychologische Beratung« zu einer Wildcard, die dem Begriff des Coaches ähnelt, den wir in Kapitel 4 näher betrachten werden. Vorher schauen wir uns aber einmal an, was in einer Psychotherapie eigentlich passiert und wie sie wirkt.

Psychotherapie: Warum die Couch eine Lüge ist

Stellen wir uns Psychotherapie vor, dann denken wir meistens an eine Couch. An eine rote Couch in einem würdevoll, aber etwas altbacken eingerichteten Therapiezimmer, verziert von einem ebenfalls würdevoll, aber altbacken gekleideten älteren Herrn, mit grauem Bart, Brille und Cordjacke. Er thront geduldig auf einem Stuhl neben der Couch, nickt zustimmend, während er etwas auf sein Klemmbrett notiert.

Moderne Medienproduktionen versuchen dieses Stereotyp nicht mehr zu bedienen, kommen aber nur sehr selten ohne eine dramaturgische Überzeichnung des therapeutischen Settings aus. Und leider hat das Folgen für die Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen. Den meisten Menschen sind Vorurteile über Psychotherapie wohl besser bekannt als Informationen darüber, wie eine Psychotherapie wirklich abläuft. Oder weißt du, was hinter Probatorik, Kurzzeittherapie, Aufstellungsmethoden und Verhaltensexperimenten steckt? Viel eher hast du aber bereits folgende Aussagen über Psychotherapie gehört:

  • »Psychotherapie ist etwas für ›Schwache‹ oder ›Verrückte‹.«
  • »Psychotherapie, das ist doch nur Gerede über die Kindheit.«
  • »Psychotherapie, das ist Reden und Ratschläge bekommen.«
  • »Psychotherapie kann doch jede:r. Da muss man nur empathisch sein!«

In diesem Kapitel geht es darum, Psychotherapie kennenzulernen und sie von diesen Mythen und Vorurteilen zu befreien. Denn diese verhindern auch im Jahr 2025 noch, dass sich Menschen Hilfe suchen, die sie eigentlich bräuchten.

Psychotherapie: eine medizinische Behandlung

Wenn dein Arm gebrochen ist, gehst du in eine Praxis für Orthopädie und erhältst dort eine orthopädische Behandlung. Dein Arm wird vielleicht in einen Gips gepackt oder es wird eine Operation verordnet. Und wenn du unter einer Depression leidest – du also bei Dingen, die dir mal Freude bereitet haben, nichts mehr empfindest, du niedergeschlagen bist und / oder keinen Antrieb mehr hast und nur noch sehr schwer in die Gänge kommst –, wo gehst du dann hin? Am besten in eine Psychotherapie. Und was Psychotherapie ist, das erklärt uns eine sperrige, aber sehr beliebte Definition des österreichischen Tiefenpsychologen und Mediziners Hans Strotzka von 1978, die wir im Anschluss mit einem Skalpell sezieren werden.

»Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter interaktioneller Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus für behandlungsbedürftig gehalten werden, mit psychologischen Mitteln, meist verbal aber auch averbal, in Richtung auf ein definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und des pathologischen Verhaltens. I. d. R. ist dazu eine tragfähige emotionale Bindung notwendig.«

Psychotherapie ist also eine bewusste und geplante Zusammenarbeit zwischen Therapeut:in und Patient:in. Ziel ist es, psychische Probleme oder belastende Verhaltensweisen zu verbessern, die als behandlungsbedürftig angesehen werden. Dies geschieht hauptsächlich durch Gespräche, kann aber auch andere Kommunikationsformen einschließen. Zum Beispiel Rollenspiele, Konfrontationsmethoden, körperorientierte Methoden, Atemtechniken oder Vorstellungsübungen. Therapeut:in und Patient:in arbeiten auf ein bestimmtes Ziel hin, das sie gemeinsam festlegen. Dabei verwenden Therapeut:innen spezielle Techniken, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über normales und gestörtes Verhalten basieren. Das heißt, wir setzen nicht nur irgendwelche Atemtechniken oder Gesprächsführungstechniken ein, sondern wir verwenden nur solche, die auch wissenschaftlich fundiert und in ein zugelassenes Verfahren eingebettet sind.

Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, dass zwischen Patient:innen und Therapeut:innen eine vertrauensvolle Beziehung entsteht. Psychotherapie ist also ein strukturierter Prozess, bei dem psychologische Methoden eingesetzt werden, um Menschen bei der Überwindung psychischer Schwierigkeiten zu unterstützen und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Und dabei ist keinesfalls nur die therapeutische Beziehung von Bedeutung.

Empathie alleine reicht nicht

Aber ohne eine gute therapeutische Beziehung ist oft alles nichts. Eine häufige Fehlannahme, der auch Psychotherapeut:innen gelegentlich zum Opfer fallen, ist, dass sich unsere Behandlung nur daran misst, wie gut wir mit einer anderen Person in Beziehung sind. Oder wie empathisch wir sind. Aber das wäre wie zu sagen, dass sich die Qualität eines Chirurgen daran bemisst, wie fest er sein Skalpell halten kann. Ja, diese Fähigkeit ist notwendig, denn wenn er es nicht festhalten kann, dann kann er nicht operieren, aber eine gute Operation wird von etwas mehr abhängen als der Griffkraft der Operateur:innen, oder?

Eine gute therapeutische Beziehung zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen Patient:innen und Therapeut:innen eine emotionale Verbindung besteht. Patient:innen haben das Gefühl, dass sie sich öffnen und auch über schambesetzte Thematiken sprechen können. Sie fühlen sich verstanden und unterstützt. Das ist aber nicht alles. Eine gute therapeutische Beziehung fällt auch dadurch auf, dass zwischen Patient:in und Therapeut:in Klarheit besteht. Sowohl was die Ziele der Therapie angeht als auch die Aufgaben, also die notwendigen Schritte zur Zielerreichung.

Leider endet die Leseprobe an dieser Stelle. Das Buch »Trigger, Trauma, toxisch« bietet den Rest des Kapitels und vieles mehr.

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