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Kommentare - - Seite 944

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Lassen Sie die Sonne aus Ihrem Spiel

    14.10.2011, Michael Dörfler
    Lieber Herr Klinger, auch wenn man nicht an die Genesis glaubt, ist doch klar, dass diese "Energiequelle" am Besten in 150 Millionen Kilometer Entfernung funktioniert. Dort wird bei hohen Drücken und "moderaten" Temperaturen eine Leistung von 40 Watt pro Kubikmeter erzeugt. Das kann man doch mit Ihren Maschinen überhaupt nicht vergleichen.
    Wie Sie ja sagen: Wir wissen jetzt viel mehr als früher.

    Viele Grüße von der Nordsee, Michael Dörfler
  • Das Gehör der Fische

    14.10.2011, Dr. Georg Stürmer 70176 Stuttgart
    Man darf ergänzen: Lautproduktion macht nur Sinn, wenn die Laute gehört werden können. Fische können dies, teilweise sogar sehr gut. Vibrationen des Wassers werden über die Schwimmblase aufgenommen - die Schwimmblase ist also auch Rezeptor -, die Luftschwingungen dann über eine knöcherne Verstärkungskette zum Innenohr weitergeleitet und dort über mechano-elektrische Wandler in neuronale Impulse umgesetzt, welche im Gehirn verarbeitet werden. Das Innenohr leitet sich ab aus dem Seitenlinienorgan der Fische. Das Interessante an den Ergebnissen ist die differenzierte Lautproduktion, welche recht komplexe Gehirnleistung voraussetzt, Erkennen und Bewerten einer Situation mit lautlicher kommunikativer Reaktion!
  • Entwicklung der Kernfusion

    13.10.2011, Buttkewitz, Kritzmow
    Die Entwicklung Kernfusion sollte unbedingt beschleunigt werden, denn sie besitzt das Potenzial, nicht nur die Energiefrage zu lösen, sondern in einer weiteren Entwicklungsstufe auch die Problematik der Rohstoffressourcen.
  • Entfernungsbestimmung Quelle-Detektor

    13.10.2011, Werner Kohl, Kitzingen
    Meinen Einwand vom 27.9. ziehe ich nach Sichtung der Methodenbeschreibung in http://operaweb.lngs.infn.it/Opera/publicnotes/note132.pdf zurück.
  • Innere Befruchtung von Vorteil

    12.10.2011, Siglinde Uhlmann, Nidda
    Der Vorteil innerer Befruchtung für die größere Radiation (S. 35) könnte auch darin gelegen haben, dass bei äußerer Befruchtung eine Isolation der neu entstehenden Genpoole schwer zu erreichen ist, wenn eine größere Population im Wasser gleichzeitig ablaicht. Das kann die Entstehung neuer Arten erschweren.
    Wenn ein hochschwangeres Weibchen gefressen wird, ist der Verlust gravierender als der Verlust mehrerer frisch geschlüpfter Winzlinge.
  • Technologie im wahrsten Sinn des Wortes zu "heiß"

    12.10.2011, Peter Franke, Celle
    Herzlichen Dank für Ihren Beitrag, der mir in oft wiederkehrenden Diskussionen "Atomkraft Ja oder Nein" einen nachhaltige Hilfe zu meiner seit 1985 getroffenen Ablehnung dieser Technologie an die Hand gegeben beziehungsweise in den Mund gelegt hat. Denn genau die Argumentation im letzten Absatz Ihres Beitrags dargelegt, waren für mich Anlass, jegliche Tätigkeit, das heißt als Sachverständiger (einschließlich bis zu 15 Mitarbeitern) beim Bau von Kernkraftwerken weltweit (Contracor der KWU) oder aber zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen (ZfP) während der ersten Revisionsprüfungen in Neckarwestheim (oft mit 20 Mitarbeitern), zu beenden. Auch wenn wir uns seinerzeit eine goldene Nase verdient haben, wurde mir/uns diese Technologie einfach zu heiß im wahrsten Sinn des Wortes. Aber, der Kernfusionsreaktor ITER beschert uns ja noch eine Steigerung des so genannten Fortschritts.

    Nochmals meinen aufrichtigen Dank für die für jedermann verständliche Argumentation.
  • Schiffe im Bermuda-Dreieck - Zweifel an der Theorie

    12.10.2011, Martin Piehslinger, Wien
    Schlichtings Ausführungen sind oft sehr aufschlussreich und gleichzeitig unterhaltsam. In diese Ausgabe habe ich allerdings Zweifel an der vorgestellten Theorie.

    Die Filmdose im Wasserglas ist den Kräften hilflos ausgeliefert, auf dem offenen Meer sieht es aber anders aus. Als etwas praxisnäheres Modell diente mir mein eigener Körper in einem Schwimmbad, an dessen Grund an einer Stelle Luftblasen eingeleitet werden.

    Das Wasser wird, wie im Artikel ausgeführt, durch die Vermengung mit Luftblasen spezifisch leichter. Dadurch entsteht in der Tiefe geringerer Druck, der Wasser aus der Umgebung nachströmen läßt. An der Oberfläche strömt das Wasser von der Stelle weg, so dass es gar nicht einfach ist, sie schwimmend zu erreichen.

    Damit sich ein Schiff in der mit Gasblasen durchsetzten Zone aufhalten kann, müsste die Aktivität auf einem großen Gebiet gleichzeitig einsetzen, während sich das Schiff in der Mitte der Zone befindet, was mir sehr unwahrscheinlich vorkommt.
  • Akademie der Wissenschaften zu Göttingen maßgeblich an der Leibniz-Edition beteiligt

    12.10.2011, Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Lehfeldt, Vizepräsident und Vorsitzender der philologisch-historischen Klasse, Akademie der Wissenschaften, Göttingen
    Mit großem Interesse habe ich im Septemberheft Ihrer Zeitschrift den Artikel „Die Kunst, Leibniz herauszugeben“ gelesen. Es freut mich, dass „Spektrum der Wissenschaft“ seine Leser mit der bereits seit 1901 im Entstehen begriffenen Gesamtausgabe der Schriften und der Briefe Gottfried Wilhelm Leibniz‘ bekannt gemacht und dafür einen so hervorragenden Fachmann wie Professor Eberhard Knobloch gewonnen hat. Ich kann Ihnen aber nicht verhehlen, dass mich ein Umstand bei der Lektüre dieses Beitrags sehr betrübt hat, um mich ganz zurückhaltend auszudrücken. Es wird nämlich in dem Artikel mit keinem Wort erwähnt, dass es die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ist, die sehr maßgeblich an der Leibniz-Edition beteiligt ist. Zwar wirkt die Göttinger Akademie mit ihren Arbeitsstellen Hannover und Münster erst seit 1985 an diesem großen wissenschaftshistorischen Unternehmen mit, aber immerhin sind von den 30 seit 1985 erschienenen Bänden 25 von diesen beiden Arbeitsstellen der Göttinger Akademie erarbeitet worden. Angesichts dieses Umstandes werden Sie verstehen, dass es mich einigermaßen irritiert, dass der Leser des in Ihrer Zeitschrift veröffentlichten Beitrags den Eindruck gewinnen muss, die Leibniz-Edition sei eine Angelegenheit ausschließlich der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Das ist mitnichten der Fall.


    Ich erlaube mir, Ihnen zusammen mit diesem Brief das jüngst erschienene Jahrbuch unserer Akademie zu übersenden, wo Sie auf den Seiten 397 bis 400 den aktuellen Arbeitsbericht der beiden von der Göttinger Akademie betreuten Arbeitsstellen der Leibniz-Edition finden können. Es würde mich freuen, wenn Ihre Zeitschrift ihre Leser darüber informierte, dass die Akademie desjenigen Landes, in dem Leibniz am längsten gewirkt hat, nicht abseits steht, wenn es darum geht, die schriftliche Hinterlassenschaft des großen Universalgelehrten zu erschließen.
  • ...ungiftig war...

    12.10.2011, Uwe Neumann
    Bacillus-thuringiensis-Toxin ist ein beliebtes Pestizid, weil das Protein für Wirbeltiere ungiftig ist.

    Wenn da was verändert wird, ändert sich vielleicht auch dessen Wirkung auf andere Lebewesen?

    ...was zu prüfen wäre.

    Und "Wissenschaftler schlagen zurück" ist eine Formulierung, die wie ein Witz wirkt.

    mfG
  • Titel Ihres Leserbriefes

    10.10.2011, Ulrich Heemann
    Lieber Herr Jaenicke,
    sicher haben Sie sich bei dem Satz:

    Die in "9 Millionen Fahrräder am Rande des Universums" geschürzten hundert Netzknoten sind zu einem Drittel durch technische Fortschrittsfanfaren, einem Drittel durch Nachrichten aus der Menschlichkeit, der Rest aus Anlass von diesen zusammenfassenden Gesellschaftsüberlegungen geflochten.

    wie auch bei einigen anderen bewunderswerten Sätzen Ihrer Rezension richtig Mühe gegeben und zweifellos auch selbst viel Spaß dabei gehabt. Leider ist er der einzige Satz zum Inhalt des rezensierten Buches und ich habe NICHTS verstanden. Das geht mir bei anderen Prosatexten und Gedichten hin und wieder auch so. Vielleicht sollten Sie dort zukünftig Ihre Texte veröffentlichen. Viel Erfolg!
    Ulrich Heemann
  • Unzureichende Teillösungen

    10.10.2011, Jörg Michael, Hannover
    Es ist vollkommen korrekt, dass die "Endlagerung die eigentliche Achillesferse der Kerntechnik" bleibt. Das gilt allerdings auch für fossile Brennstoffe. Für die (im Hinblick auf den Klimawandel) "sichere" (also CO2-neutrale) Nutzung fossiler Brennstoffe existieren keinerlei Konzepte, die über bruchstückhafte und damit unzureichende Teillösungen hinausgehen. Man kann also mit gleichem Recht die Frage stellen, warum noch niemand den sofortigen Ausstieg aus allen CO2-erzeugenden Technologien gefordert hat. Wie im selben Heft an anderer Stelle nachzulesen ist, werden die Folgen in geologisch gesehen allernächster Zukunft eintreten. Und bei den möglichen Folgen reden wir nicht über einige Zehntausend Todesopfer, sondern (je nach Szenario) über potenziell Hunderte von Millionen Betroffenen oder mehr. Bei einer Risikobewertung darf man auch nicht übersehen, dass es andere Technologien gibt, die bereits jetzt weltweit pro Jahr mehr als eine Million Todesopfer fordern - ohne dass auch nur irgendjemand auf die Idee käme, deswegen ein Verbot zu fordern. Diese Risiken sind offensichtlich gesellschaftlich akzeptiert. Die Rede ist vom Automobil.

    Ein weiterer Punkt, der in Bezug auf Radioaktivität zu beachten ist, besteht darin, dass die "nackte" Strahlendosis alleine wenig Aussagekraft hat. Man beachte nur, dass Krebspatienten bei einer Strahlentherapie routinemäßig im Laufe von mehreren Wochen bzw. Monaten eine kumulierte Strahlendosis abbekommen (und im Regelfall auch überleben), die als Einzeldosis verabreicht mehr oder weniger tödlich wäre. Wenn diese Dosis über einen hinreichend langen Zeitraum verteilt wird, hat der Körper offensichtlich Zeit, sich zwischendurch wieder ausreichend zu erholen. Ich will damit nicht sagen, dass Kerntechnik harmlos ist, sondern nur, dass es bei jeder Technik Risiken gibt. "There is no free lunch", wie die Engländer sagen.
  • Miese Rezension

    09.10.2011, Stephanus Leibl, 80687 München
    Diese Rezension gibt mir keinerlei Informationen, um was es in dem Buch überhaupt geht - ich kann also nicht beurteilen, ob ich mir das Buch kaufen will oder nicht. Die Rezension ist so dermaßen bemüht intellektuell und möchtegern witzig geschrieben, dass man den Eindruck hat, der Autor hat selber nicht verstanden, um was es geht. Das ist die schlechteste Rezension, die ich auf dieser Seite je gelesen habe.

    Mit freundlichen Grüßen

    Stephanus Leibl
  • Zwei Rechenfehler

    07.10.2011, Martin Bernhauer, Karlsruhe
    Wenn es im Kasten auf S. 72 heißt "es gibt hundertmal so viele …", dann muss gelten p(A)=100 p(B) und damit p(A) = 100/101 und p(B)=1/101. Damit ergibt sich für p(B/C) = 0,0740740... was sich um ca. 1% von ihrem Fall unterscheidet.

    In Ihrem Fall sind es also nur 99-mal so viele, und selbst da ist das Ergebnis nicht korrekt, denn wenn man eine Stelle mehr ausrechnet, kommt man zu 0,07476, und das wird nach den Rundungsregeln dann zu 0,0748.
    Stellungnahme der Redaktion

    Herr Bernhauer hat in beiden Fällen Recht. Der erste "Fehler" war eine großzügige Rundung, damit man mit glatten Zahlen weiterrechnen kann; bei dem zweiten habe ich mir in der Tat eine Ziffer zu wenig anzeigen lassen.

    Wie tröstlich, dass beide Fehler im Kontext des Artikels völlig belanglos sind.


    Christoph Pöppe, Redaktion

  • Keine einseitige Polemik, bitte!

    06.10.2011, Axel Sigwart
    Wenn Herr Springer meint, dass der Ausstieg aus der Atomenergie richtig sei wegen der ungelösten Endlagerfrage, so sollte er daran denken, dass die Behandlungsfrage des Abfalls ganz unabhängig von der Nutzung betrachtet und beantwortet werden muss. Insofern können wir gar nicht aussteigen, da auch die Bundesrepublik Deutschland radioaktive Abfälle hat und damit umgehen muss. Und Herr Springer hätte gut daran getan, wenn er sich über bereits vorhandene Behandlungskonzepte einmal informiert hätte. Seine Haltung lässt im Übrigen erkennen, wie es um die öffentliche Darstellung der Kernenergie in Deutschland bestellt ist. Formulierungen wie „... Zwischenlager zum Bersten gefüllt“ sind nichts als Polemik. Lager sind dazu da, gefüllt zu werden, das ist ihre Aufgabe. Herr Springer erweckt aber den Eindruck, dass diese Lager kurz vor einer Katastrophe stünden, denn Bersten bedeutet schlicht, dass die Lager auseinanderzubrechen drohen – was übrigens eine illegale Lagerung von übermäßig vielen Behältern einschlösse!

    Außerdem ist die Behauptung, es gäbe noch nirgends eine „akzeptable Lösung für das Endlagerproblem“ so nicht richtig. In Finnland, in der Schweiz und in Schweden werden gerade Lösungen umgesetzt – fragt sich nur, was Herr Springer mit „akzeptabel“ meint!

    Der Schlusssatz mit seiner rhetorischen Frage ist in zweierlei Weise naiv – und für ein wissenschaftliches Magazin wie Spektrum der Wissenschaft völlig inakzeptabel! Die chemische Industrie erzeugt abertausende Tonnen giftigen Abfalls, der tatsächlich über geologische Zeiträume hinweg gefährlich bleiben wird, behandelt man ihn nicht. Radioaktiver Abfall zerfällt von allein und müsste lediglich auf das Niveau einer Uranerzmine gesenkt werden, was durchaus mit bestimmten Techniken möglich ist! So würde ein Abfall entstehen, der in wenigen hundert Jahren – also in überschaubarer Zeit – irdischen Verhältnissen gleichkommt. Warum weiß Herr Springer davon nichts – ein betrüblicher Umstand nicht nur für ihn, sondern für Spektrum der Wissenschaft!

    Gerade Spektrum der Wissenschaft sollte es sich zur Aufgabe machen, keiner einseitigen Polemik gegen Kernenergie Raum zu geben, wie dies Herr Springer tut, sondern eine zwar kontroverse, aber wissenschaftlich bestimmte Darstellung liefern, in der einerseits die technische Seite beleuchtet wird, andererseits der bisweilen höchst unsachliche Umgang mit diesem Thema in Presse und Fernsehen. Denn gerade hier liegt in Deutschland einiges im Argen!

    Der Ausstieg Deutschlands wird jedenfalls die Frage zur Behandlung des Abfalls in keiner Weise einer Antwort näher bringen! Das sollte sich eigentlich auch Herr Springer sagen können!
    Stellungnahme der Redaktion

    Solange das Endlagerproblem für radioaktive Abfälle weltweit nicht befriedigend gelöst ist, landen sie in Zwischenlagern. Das ist der gegenwärtige Stand der Dinge. In einzelnen Ländern wie Schweden gibt es oberflächennahe Endlager, tiefere sind geplant. Doch in den meisten Staaten ist das Problem der Endlagerung offen. Bei weiter laufendem Betrieb von Kernkraftwerken stößt die Zwischenlagerung naturgemäß an Grenzen. Dieses Problem wird durch den Hinweis auf bereits vorhandene radioaktive Abfälle nicht kleiner. Auch der Hinweis auf die Giftigkeit mancher chemischer Abfälle mindert das spezielle Problem mit der Strahlung und Wärmeentwicklung radioaktiver Substanzen nicht. Gewiss löst ein Ausstieg aus der Kernenergie für sich genommen das Endlagerproblem nicht; aber er verschärft es wenigstens nicht immer weiter. Vergleichsweise würde man wohl kaum das hohe Ausmaß einer bereits vorhandenen Verschuldung als Argument für weiteres Schuldenmachen heranziehen.


    Michael Springer

  • Unkritische und industriefreundliche Haltung?

    05.10.2011, Wolfgang Bosswick, Erlangen
    Vielen Dank für die Veröffentlichung meines Leserbriefs. Der Kommentar der Redaktion ist allerdings eigenartig und vermittelt den Nachgeschmack einer sehr unkritischen und industriefreundlichen Haltung. Ich schätze als Abonnent Spektrum der Wissenschaft seit mehreren Jahrzehnten sehr und würde es sehr bedauern, wenn die Zeitschrift bei diesem Thema ihr bislang gewohntes Niveau verraten würde.

    Zwar stammt der verlinkte Artikel von einer atomkraftkritischen Quelle in Japan, kann aber dennoch nicht ohne inhaltliche Auseinandersetzung abgetan werden. Insbesondere, weil sowohl der Bericht der japanischen Regierung Handlungszwängen aus außenpolitischen Gründen unterliegt und somit in seiner Objektivität durchaus fragwürdig ist, als auch die IAEA als Adressat keine unabhängige international Institution ist (wie meist suggeriert wird), sondern eine von der Atomkraftindustrie finanzierte NGO, die eher zum Lobbying neigt.

    Es mehren sich Hinweise, dass schwere Schäden bereits unmittelbar nach dem Erdbeben vor dem Ausfall der Notstromgeneratoren durch den Tsunami bestanden, und dass diese Schäden bereits wesentlich, wenn nicht maßgeblich zum weiteren katastrophalen Verlauf des Reaktorunglücks beigetragen haben.

    Yasuteru Shibamoto, Forscher der Japan Atomic Energy Agency, hat durch Analyse der Messdaten starke Hinweise darauf gefunden, dass zumindest in Reaktor 2 bereits unmittelbar nach dem Erdbeben schwere strukturelle Schäden am Containment entstanden waren, die zu massiven Kühlmittelverlust geführt haben: http://www.yomiuri.co.jp/science/news/20110922-OYT1T00668.htm?from=main1

    "The simulation done by Yasuteru Shibamoto, researcher at Japan Atomic Energy Agency, shows that the Containment Vessel of Reactor 2 at Fukushima I Nuclear Power Plant may have been damaged, and had a hole about 7.6 centimeters in diameter right after the March 11 earthquake.
    It is the first time that the degree of damage on the Containment Vessel is estimated in numbers. It was announced on September 21 at the fall conference of the Atomic Energy Society of Japan in Kitakyushu City.
    For his simulation, Shibamoto utilized the data TEPCO had announced regarding the operation of the reactor core isolation cooling (RCIC) system and the change in pressure [inside the Containment Vessel]. In 14 hours after the earthquake hit, the water supply to the RCIC was switched from the condenser storage tank that had run dry to the suppression pool at the base of the Containment Vessel.
    As the heat wouldn't dissipate, the pressure should have risen to about twice the design pressure (which is about 5 atmospheric pressures) within 2 days after the quake. However, in the actual data, the rise of the pressure was gradual, and it took more than 3 days to reach 7 atmospheric pressures (auszugsweise Übersetzung durch einen anonymen japanischen Blogger)."

    Die rundwege Ablehnung der Analyse von Mitsuhiko Tanaka (Link in meinem Leserbrief) unter Verweis auf den offiziellen IAEA-Bericht ohne jede inhaltliche Würdigung ist äußerst fragwürdig, zumal Mitsuhiko Tanaka in seiner Analyse genau auf die strategische Bedeutung der Tsunamihypothese für die Atomlraftindustrie hinweist.

    Ich würde mich freuen, wenn Spektrum der Wissenschaft diese Diskussionen in einem kritischen Artikel wieder aufgreift und sich nicht eine unkritische Plattform für offizielle Legenden von interessierter Seite zur Verfügung stellt. Tut mir leid, aber der Artikel, der Anlass für meinen Leserbrief war, vermittelt mir genau letzteren Eindruck. Vielleicht sollte da die Redaktion etwas wachsamer sein.
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