Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Ich freue mich meistens über Aprilscherze. Da ich die Zeitschrift aber häufig zeitversetzt lese, würde ich Hinweise auf den ersten April begrüßen, z.B. "Ab dem 1. April im Fachhandel erhältlich".
05.04.2007, Dipl.-Ing. Jan Thimo Grundmann, Aachen
Dr. Althaus schrieb: "Die Aufnahme des Marsrovers [...wurde aus einer Entfernung von 250 km und...] erreicht dabei annähernd die Schärfe irdischer militärischer Aufklärungssatelliten [... E]in vergleichbar gutes Instrument in einer Mondumlaufbahn [...] könnte [...] die Abstiegsstufen der Mondlandefähren aufspüren.
Aber seit den Flügen der Lunar-Orbiter-Sonden [...und...] der Apollo-Mutterschiffe [...] befanden sich keine wirklich guten Instrumente mehr in einer Mondumlaufbahn."
Dieser Wertung kann man nur uneingeschränkt zustimmen, denn diese Kameras waren von ihrer Optik, und wohl auch vom Filmmaterial her, tatsächlich (quasi-)militärische Aufklärungskameras.
Die Kameras in den letzten drei Apollo-Servicemodulen nutzten Linsenoptik der sehr erfolgreichen filmrückführenden Corona-Satelliten des (genaugenommen zivilen) CIA, die aus meist knapp 200 km Höhe auf der Erdoberfläche bis zu 6 ft (1.8 m) Auflösung erzielten. Die Lunar Orbiter enthielten zumindest einen Teil der Technik der filmabtastenden Samos-Satelliten der U.S. Air Force, die operationell weit weniger erfolgreich waren, und bald eingestellt wurden. [1] Die dabei genutzte Optik entsprach wahrscheinlich der ursprünglich von der U.S. Army für die Satellitengeodäsie entwickelten Kamera KH-5 Argon, die auch als Stellar-/Index-Kamera in den späteren Corona-Versionen mitflog. [2][3] Dort ersetzte sie bei astrometrischen Vermessungs-, Horizont- und Kontextaufnahmen für die hochauflösenden Stereobilder die allgegenwärtige Hasselblad-Optik, die später von Gemini bis Apollo mit dabei war. [4] Das Verfahren ist im späteren Film 'Eisstation Zebra' unnachahmlich schön erklärt.
Diese kleine Kamera - 3'' Brennweite mit Schwarzweißfilmabtaster - bildete vom Lunar Orbiter 3 aus bereits Anfang 1967 mit 0.5 m Auflösung [5] den Schatten des 3 m großen Mondlanders Surveyor 1 im Krater Flamsteed ab. [6]
Den hat die NASA also definitiv ohne Hollywoods fiktive Cinemascope-Farben heil auf den Mond bekommen. Ohne das fliegerische Eingreifen der Apollo-Astronauten hat das allerdings nicht jedes mal so perfekt geklappt wie bei den Mondlandefähren, deren Computer übrigens auch nie abgestürzt sind... [7]
[1] Day, Logsdon, Latell - Eye in the Sky, S.83 u.a.
[2] Heppenheimer - Countdown, S.279
[3] Peebles - The Corona Project, S.168ff.
[4] Eye in the Sky, S.67ff.
[5] Spudis - The Once and Future Moon, S.61
[6] Harland - Exploring the Moon, S.13 (Abb.)
[7] Hall - Journey to the Moon
Ich habe die Lektüre ihres Artikels sehr genossen. Es klang ein wenig zu unglaublich. (NASA (National April Shock Administration))...
weiter so...
mfg
andy
Eine weiche Landung von 2 Mio. Tonnen Masse auf der Erde ist mit keiner derzeit absehbaren Technik möglich. Dieser Teil des Artikels zumindest ist grober Unfug.
Ja klar, und ich hatte gestern Funkkontakt mit den Zwergbewohnern von Apophis. Die haben mir bestätigt, dass sie eng mit der US-Regierung und der NASA zusammenarbeiten.
Ach ja, und an Ostern besucht mich das Osterhasi. :)
in der Antwort auf den Leserbrief zu "Woher kam alles" (AH 4, 2007, S. 16) heißt es, Galaxien entfernen sich voneinander mit Unterlichtgeschwindigkeit. Nach ein wenig eigener Recherche habe ich herausgefunden, dass sich alle Galaxien voneinander entfernen, die Fluchtgeschwindigkeit wird dabei immer größer, je weiter sie voneinander entfernt sind.
Warum kann es dann nicht sein, dass es Galaxien gibt, die sich mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernen?
Dazu muss man natürlich außer Acht lassen, dass es nach der Relativitätstheorie nicht geht, dass so etwas passiert.
Mit freundlichen Grüßen,
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Behm,
Sie haben völlig recht, Galaxien können sich mit Überlichtgeschwindigkeit voneinander entfernen. Diesen Aspekt habe ich in meiner Antwort, auf die Sie sich beziehen, aber ausgeklammert, um die Situation nicht zu verkomplizieren.
Die Fluchtgeschwindigkeit einer Galaxie, bezogen auf eine andere, ist im statistischen Mittel umso größer, je größer der Abstand dieser Galaxien ist. Da großräumig betrachtet alles im Weltall auseinander strebt (von lokalen Attraktoren mal abgesehen, welche die Expansion lokal aufhalten), gilt diese Beziehung überall im Kosmos. Je weiter entfernt, desto größer die Fluchtgeschwindigkeit – das bedeutet konsequenterweise, dass ab einem gewissen Abstand die Fluchtgeschwindigkeit größer wird als die Lichtgeschwindigkeit.
Dies scheint der Relativitätstheorie zu widersprechen, tut es aber nicht: Die Flucht"bewegung" ist keine echte Bewegung im Raum, sie wiederspiegelt vielmehr die Expansion des Raums selbst. Die Galaxien streben nicht auseinander, weil sie im Raum voneinander fortfliegen - es ist vielmehr der Raum selbst, der expandiert und dabei die (im Wesentlichen ruhenden) Galaxien mit sich reißt. Für Bewegungen im Raum gilt noch immer, dass nichts schneller sein kann als ein Lichtstrahl.
Der Abstand, ab dem die Fluchtgeschwindigkeit größer wird als die Lichtgeschwindigkeit, markiert die Grenze des sichtbaren Universums. Alles, was dahinter liegt, können wir nicht sehen, weil das dort ausgesendete Licht uns nie erreicht: Es muss gegen die Fluchtgeschwindigkeit "anrennen", die dort - wie gesagt - größer ist als die Lichtgeschwindigkeit. Aus diesem Grund war mein Beispiel zum Zwecke der Veranschaulichung legitim: Alle Galaxien, die wir sehen, müssen innerhalb des sichtbaren Universums liegen.
Allerdings wird die Situation erheblich verkompliziert dadurch, dass sich die Expansionsgeschwindigkeit des Kosmos ändert - sie vergrößert sich zurzeit. Dadurch verkleinert sich der Radius des sichtbaren Universums: Galaxien, die ehemals innerhalb des sichtbaren Universums lagen, "wandern" nun in die nicht sichtbaren Bereiche. Auf die damit verbundenen Aspekte möchte ich hier aber nicht eingehen, das wäre die Aufgabe eines Hauptartikels in unserem Heft.
Wir erhalten Deep-Sky-Informantionen bis tief in die Milliarden Lichtjahre zurück. Wie Sie anschaulich beschrieben haben, sehen wir in eine Zeit, die nahe dem Urknall liegt. Nach der Trichterdarstellung aus 4/2007, S. 18, sind wir 13,7 Mrd. Jahre vom Urknall entfernt und erhalten Lichtsignale mindestens aus dem Bereich "erste Galaxien". Sind wir schneller gewesen als das Licht, haben wir es überholt???
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrte Frau Buchwald,
das älteste Licht, das wir heute sehen können, war etwa 13 Milliarden Jahre unterwegs. Es wurde ausgesendet, als das Universum noch sehr jung war. So sehen wir etwa die kosmische Hintergrundstrahlung, die zirka 400 000 Jahre nach dem Urknall freigesetzt wurde - lange, bevor es die ersten Galaxien gab.
Dass wir heute auch Vertreter der ersten Galaxiengeneration sehen können, liegt nicht daran, dass wir "schneller als das Licht" gewesen sind. Es ist vielmehr anders herum: Alle Orte im Weltall streben – aufgrund der kosmischen Expansion – auseinander, und das Licht dieser ersten Galaxien ist jenem Ort hinterher geeilt, an dem wir uns heute befinden. Heute nun holt es uns endlich ein – nach Jahrmilliarden währender Reise.
Stellen Sie sich zwei Galaxien vor, die sich immer weiter voneinander entfernen (und zwar langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit). Die eine Galaxie sendet ein Lichtsignal aus. Das Signal breitet sich in alle Raumrichtungen aus - unter anderem in die Richtung, in der die zweite Galaxie liegt. Da diese sich entfernt, muss das Lichtsignal ihr nacheilen. Nach einer gewissen Zeit aber erreicht es diese zweite Galaxie. Die Zeit, die das Signal dafür braucht, hängt vom Abstand der Galaxien ab: Je größer der Abstand, umso länger braucht das Signal, um die zweite Galaxie zu erreichen. Bei einem sehr großen Abstand der Galaxien braucht das Signal eben viele Milliarden Jahre, bis es die zweite Galaxie erreicht. Und da die Information, die das Licht transportiert, sich auf dem Weg nicht ändert, sieht die zweite Galaxie die erste Galaxie so, wie diese im Moment der Signal-Aussendung aussah.
Das älteste Licht, das wir heute sehen, war also erstens sehr lange unterwegs, und es stammt zweitens von sehr weit entfernten Objekten.
Ihr Artikel "Umweltkatastrophe" im Orbit beschreibt durchaus zutreffend die verheerenden Auswirkungen des chinesischen ASAT-Tests sowie der Explosion der defekten Proton-Oberstufe Breeze-M.
Die Beschreibung der Explosion der Breeze-M-Oberstufe ist allerdings vielleicht etwas missverständlich. Es könnte beim Leser der Eindruck entstehen, als habe sich die Explosion in einer 8000-9000 km hohen Kreisbahn ereignet und sei deswegen weniger riskant u.a. für die bemannte Raumfahrt, die sich bekanntlich vorwiegend um 400 km Höhe abspielt.
Dies ist leider nicht so. Die Breeze-M-Oberstufe war zum Zeitpunkt ihrer Explosion auf einer elliptischen Bahn, deren Parameter zwar nicht publik gemacht wurden, die aber etwa 400 km x 15 000 km betragen dürften. Auch wenn sich die Explosion bei 8000-9000 km ereignete, wird sich die aus der Explosion resultierende Trümmerwolke auf Bahnen mit ähnlichen Parametern bewegen.
Deswegen kreuzen die Trümmer auf jedem Bahnumlauf (etwa alle 5 Stunden) die Zone niedriger Umlaufbahnen und können dort die ISS und andere Raumfahrzeuge, beispielsweise Erdbeobachtungssatelliten, gefährden. Zudem ist die Lebensdauer der Trümmer auf dieser Bahn, wie Ihr Artikel richtig anmerkt, sehr lang.
22.03.2007, Michael Leininger, Taufkirchen b. München
Sehr geehrte Damen und Herren,
In der Ausgabe April von Sterne und Weltraum steht auf der Seite 95 ein Artikel mit dem Titel "Farbreine Optik mit »APO-Power«". Was zunächst seriös klingt, scheint sich im Laufe des Textes als unwissenschaftlich heraus zu stellen. Beim Lesen des Wortes "Dihydrogenmonoxid" bin ich zum ersten Mal aufmerksam geworden. Nachdem ich meine Schulkenntnisse aus dem Chemieunterrricht wieder in Erinnerung gerufen hatte, kam ich zu der Vermutung, dass es sich bei der Trägerflüssigkeit um nichts anderes als Wasser handelt. Zu einem ähnlichen Schluss kam ich beim Lesen des Begriffes "Carboniumdioxid" (Kohlenstoffdioxid, ein gasförmiger Stoff). Spätestens dann habe ich das aufmerksame Weiterlesen des Artikels unterlassen. Nachdem ich dann zu den seltsamen Chemikaliennamen im Internet nachgeschaut habe, bin ich auf das Stichwort "Wissenschaftlicher Witz" gestoßen. Dann fiel mir wieder das Ausgabedatum der Zeitschrift ein (April!). Handelt es sich hier wirklich um einen von Ihrem Hause eingespielten Aprilscherz oder sind Sie selbst einem solchen aufgesessen? Auch wenn ich es durchaus für erfrischend finde, wenn einmal in einer wissenschaftlichen Zeitschrift etwas Lustiges drin steht, bin ich mir in diesem Falle nicht mehr sicher, ob der bewusste Abdruck dieses Artikels dem Charakter der Zeitschrift Sterne und Weltraum gerecht wird.
Das Thema hat mich sehr interresiert. Leider fehlt in den von H. Peterreins aufgeführten Links die Info wie es möglich ist, die Langzeitbelichtung an einem Laptop mit 4USB Anschlüssen aber ohne Parallelport durchzuführen. Wer weiß, wie es geht ?
Stellungnahme der Redaktion
Wir gaben die Frage an den Autor des Artikels weiter, hier seine Ausführungen:
„Sehr geehrter Herr Stratmann,
zunächst freue ich mich, dass Ihnen der Artikel gefallen hat.
Die für die modifizierten Kameras angebotenen Programme verwenden
den Parallelport, um die Belichtungssteuerung durchzuführen, können
also den USB gar nicht ansprechen. Es gibt jedoch Adapterkabel, die von
einem USB Port auf einen Parallelport umsetzen. Dort kann man dann ganz
wie gewohnt z.B. einen Drucker anschließen, der vom Stecker her nur am
Parallelport angeschlossen werden kann. Ein Treiber besorgt die
Steuerung, daß ein "virtueller" Parallelport im Betriebssystem eingerichtet
wird, der dann auch z.B. als Anschluß für einen Drucker angegeben werden
kann, so ähnlich wie LPT1: . Das wäre also theortisch auch für die Zwecke
der Kamerasteuerung möglich.
Einzig gibt es evtl. ein Problem. Der vom Treiber im Betriebssystem
eingerichtete virtuelle Druckerport ist adressmäßig wahrscheinlich
nicht mit LPT1: identisch. In einigen Programmen, wie z.B. dem
erwähnten Programm Desire, kann man auswählen, welchen LPT Port man
verwenden will (LPT1:, LPT2: etc.), doch sogar hier wäre ich mir nicht
sicher, ob man mit dem virtuellen Port zufällig eine dieser Auswahlen
trifft. Wenn die Treibersoftware des Adapterkabels es zuläßt, den
virtuellen Druckerport auch auf LPT1: (bzw. 80h Hexadezimaladresse)
zu legen, sollte auch das Kamerasteuerungsprogramm darauf zugreifen
können. Eine Anfrage bei dem jeweiligen Lieferanten sollte dies klären.
Die Suchanfrage "usb parallel adapter" bei Google liefert da eine ganze
Batterie von Angeboten.
Ich hoffe, Ihnen damit etwas weitergeholfen zu haben.
Eigentlich wäre ein gemeinsames Projekt kostengünstiger und die Erfahrung von Wissenschaftlern mehrerer Staaten könnte in ein Projekt fließen, vergleichbar der ISS.
Was hindert die Staaten eigentlich, nicht erst auf dem Flug zum Mond mehr Erfahrungen zu sammeln?
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Deistung,
Vielen Dank für Ihren Leserbrief.
Ich kenne den von Ihnen angegebenen Artikel in der Ostseezeitung nicht, deshalb kann ich seinen Inhalt nicht beurteilen.
Was Ihre Frage nach einer internationalen Marsmission betrifft: Die Erfahrungen, die die Nationalstaaten mit internationalen Großprojekten in der Raumfahrt gemacht haben – vor allem die ISS –, waren durchaus nicht nur positiv. Internationale Großprojekte bergen immer die Gefahr, dass sich die Mitglieder über Zuständigkeiten streiten und vor allem über die Finanzierung. Da kann es passieren, dass eine Seite sich dabei mehr oder weniger benachteiligt fühlt, zum Beispiel das deutsche Industriekonsortium im Galileo-Projekt oder die Amerikaner bzw. die Europäer (jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven) bei der ISS. Gerade jüngst haben die Deutschen vorgeschlagen, eine eigene Mondmission zu entwickeln, um neben ihren erheblichen Budget-Aufwendungen für die Esa auch wieder einen nationalen Akzent zu setzen.
Ich kenne die Motivationen der Supermächte – insbesondere der Amerikaner – nicht im Einzelnen, aber offenbar halten sie es für besser, in der Raumfahrt (und nicht nur dort) künftig wieder stärker auf nationale Alleingänge zu setzen. Das wiederum veranlasst die anderen, ihrerseits mit nationalen Projekten nachzuziehen. Bei den Russen spielt sicherlich auch das Bedürfnis eine Rolle, künftig wieder ein stärkeres geopolitisches Gewicht zu erlangen.
Nichtsdestotrotz wollen alle erstmal zum Mond – und zwar in nächster Zukunft. Der Mars liegt, damit verglichen, noch in weiter Ferne.
ich danke für Ihre Sternstunden. Aber wie groß ist Apophis nun? Ist sein Durchmesser 320 Kilometer oder 320 Meter?
Herzliche Grüße,
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Ischebeck,
Apophis hat einen Durchmesser von etwa 300 Metern. Der Vorsatz „Kilo“ ist offensichtlich allen Beteiligten durchs Netz gegangen, auch mir, der den Artikel redaktionell betreut hat. So etwas ist im Nachhinein völlig unverständlich, doch offenbar lässt es sich nicht ausschließen.
In Heft SuW 3/2007 zeigen Sie auf Seite 3 ein sehr schönes und beeindruckendes Bild vom Mars, auf dem der Marsrover Opportunity von der Umlaufbahn aus am Rande eines Kraters zu sehen ist. Mir stellt sich nun die Frage, weshalb es (zumindest bis jetzt) nicht möglich ist, die viel größeren Abstiegsteile der Mondlandefähren der Apollo-Missionen aus der Distanz (Umlaufbahn) bzw. mit dem Weltraumteleskop Hubble (oder großen erdgebundenenTeleskopen) auf dem Mond auszumachen und abzubilden.
Es würde mich freuen, wenn Sie mir antworten.
Werner Seidlitz
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Seidlitz,
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Zeitschrift. Zu Ihrer Frage: Die Aufnahme des Marsrovers Opportunity auf der Oberfläche des Roten Planeten wurde aus einer Entfernung von nur etwa 250 Kilometern aufgenommen. Die dabei verwendete Kamera, das Marsis-Instrument auf der Sonde Mars Reconnaissance Orbiter erreicht dabei annähernd die Schärfe irdischer militärischer Aufklärungssatelliten, in diesem Fall eine Auflösung von 25 Zentimetern pro Bildpunkt. Würde sich ein vergleichbar gutes Instrument in einer Mondumlaufbahn befinden, könnte man mit Leichtigkeit die Abstiegsstufen der Mondlandefähren aufspüren.
Aber seit den Flügen der Lunar-Orbiter-Sonden um 1967 und 1968 und den Kameras an Bord der Apollo-Mutterschiffe bis Dezember 1972 befanden sich keine wirklich guten Instrumente mehr in einer Mondumlaufbahn. Die Kameras der Raumsonden Clementine im Jahre 1994 und der europäischen Mondsonde SMART-1 in den Jahren 2005 bis 2006 erreichten bei ihren besten Bildern nur Auflösungen um rund zehn Meter pro Bildpunkt, viel zu gering, um die Landestufen ausfindig zu machen.
Mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 2,4 Metern ist das Weltraumteleskop Hubble einfach zu klein, um die Landestufen auf dem Mond zu erkennen, seine beste Auflösung auf dem Erdtrabanten erreicht etwa 100 Meter pro Bildpunkt. Die erdgebundenen Teleskope werden natürlich durch die Luftunruhe unserer Atmosphäre behindert, sodass ihre Auflösung ebenfalls nicht ausreicht.
Denkbar ist allerdings, wenn das große Interferometer des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO demnächst vollständig in Betrieb geht, dass es auch einmal während der Erprobung auf den Erdtrabanten gerichtet wird. Hier werden vier 8,2-Meter-Teleskope so zusammengeschaltet, dass sie die Auflösung eines Riesentelekops mit einem Hauptspiegeldurchmesser von mehr als 160 Metern erreichen, allerdings im Infraroten. Durch die so genannte adaptive Optik an allen Teleskopen kann man im Infraroten auch die Luftunruhe praktisch ausschalten. Dieses Interferometer könnte auf jeden Fall die Mondlandefähren auf dem Mond ablichten, es müsste nur mit dem für astronomische Geräte extrem grellen Mondlicht zurechtkommen.
Dr. Tilmann Althaus, Redaktion Sterne und Weltraum
warum muß ich mich in der Bildergalerie "BILDERwelten", zum Beispiel für Exoplaneten, erst durch alle neun Bilder durchklicken, bis ich an das neunte Bild herankomme?
Sollte man nicht durch Klick auf das Thumbnail dann auch das gewünschte Bild bekommen, oder mache ich da was falsch?
Fragt und grüßt Claus42
Stellungnahme der Redaktion
Hallo,
da die Galerien auch aus mehr als neun Bildern bestehen können, wird tatsächlich immer das erste Bild in dem aufgehenden kleinen Fenster eingeblendet.
Dann allerdings lässt sich jedes Bild gezielt durch die „Seitenzahl“ (die Leiste oberhalb der Bilder) anwählen.
Aprilscherze
09.04.2007, Krüger HeidenheimZivilisierte Aufklärungskameras
05.04.2007, Dipl.-Ing. Jan Thimo Grundmann, AachenAber seit den Flügen der Lunar-Orbiter-Sonden [...und...] der Apollo-Mutterschiffe [...] befanden sich keine wirklich guten Instrumente mehr in einer Mondumlaufbahn."
Dieser Wertung kann man nur uneingeschränkt zustimmen, denn diese Kameras waren von ihrer Optik, und wohl auch vom Filmmaterial her, tatsächlich (quasi-)militärische Aufklärungskameras.
Die Kameras in den letzten drei Apollo-Servicemodulen nutzten Linsenoptik der sehr erfolgreichen filmrückführenden Corona-Satelliten des (genaugenommen zivilen) CIA, die aus meist knapp 200 km Höhe auf der Erdoberfläche bis zu 6 ft (1.8 m) Auflösung erzielten. Die Lunar Orbiter enthielten zumindest einen Teil der Technik der filmabtastenden Samos-Satelliten der U.S. Air Force, die operationell weit weniger erfolgreich waren, und bald eingestellt wurden. [1] Die dabei genutzte Optik entsprach wahrscheinlich der ursprünglich von der U.S. Army für die Satellitengeodäsie entwickelten Kamera KH-5 Argon, die auch als Stellar-/Index-Kamera in den späteren Corona-Versionen mitflog. [2][3] Dort ersetzte sie bei astrometrischen Vermessungs-, Horizont- und Kontextaufnahmen für die hochauflösenden Stereobilder die allgegenwärtige Hasselblad-Optik, die später von Gemini bis Apollo mit dabei war. [4] Das Verfahren ist im späteren Film 'Eisstation Zebra' unnachahmlich schön erklärt.
Diese kleine Kamera - 3'' Brennweite mit Schwarzweißfilmabtaster - bildete vom Lunar Orbiter 3 aus bereits Anfang 1967 mit 0.5 m Auflösung [5] den Schatten des 3 m großen Mondlanders Surveyor 1 im Krater Flamsteed ab. [6]
Den hat die NASA also definitiv ohne Hollywoods fiktive Cinemascope-Farben heil auf den Mond bekommen. Ohne das fliegerische Eingreifen der Apollo-Astronauten hat das allerdings nicht jedes mal so perfekt geklappt wie bei den Mondlandefähren, deren Computer übrigens auch nie abgestürzt sind... [7]
[1] Day, Logsdon, Latell - Eye in the Sky, S.83 u.a.
[2] Heppenheimer - Countdown, S.279
[3] Peebles - The Corona Project, S.168ff.
[4] Eye in the Sky, S.67ff.
[5] Spudis - The Once and Future Moon, S.61
[6] Harland - Exploring the Moon, S.13 (Abb.)
[7] Hall - Journey to the Moon
Netter Versuch
03.04.2007, Andreas W. Whitstableweiter so...
mfg
andy
Blödsinn
02.04.2007, KronbergZufall
02.04.2007, Holger Jessen, MannheimFunkkontakt
02.04.2007, HumanyuAch ja, und an Ostern besucht mich das Osterhasi. :)
Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien?
27.03.2007, Nils Behmin der Antwort auf den Leserbrief zu "Woher kam alles" (AH 4, 2007, S. 16) heißt es, Galaxien entfernen sich voneinander mit Unterlichtgeschwindigkeit. Nach ein wenig eigener Recherche habe ich herausgefunden, dass sich alle Galaxien voneinander entfernen, die Fluchtgeschwindigkeit wird dabei immer größer, je weiter sie voneinander entfernt sind.
Warum kann es dann nicht sein, dass es Galaxien gibt, die sich mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernen?
Dazu muss man natürlich außer Acht lassen, dass es nach der Relativitätstheorie nicht geht, dass so etwas passiert.
Mit freundlichen Grüßen,
Sehr geehrter Herr Behm,
Sie haben völlig recht, Galaxien können sich mit Überlichtgeschwindigkeit voneinander entfernen. Diesen Aspekt habe ich in meiner Antwort, auf die Sie sich beziehen, aber ausgeklammert, um die Situation nicht zu verkomplizieren.
Die Fluchtgeschwindigkeit einer Galaxie, bezogen auf eine andere, ist im statistischen Mittel umso größer, je größer der Abstand dieser Galaxien ist. Da großräumig betrachtet alles im Weltall auseinander strebt (von lokalen Attraktoren mal abgesehen, welche die Expansion lokal aufhalten), gilt diese Beziehung überall im Kosmos. Je weiter entfernt, desto größer die Fluchtgeschwindigkeit – das bedeutet konsequenterweise, dass ab einem gewissen Abstand die Fluchtgeschwindigkeit größer wird als die Lichtgeschwindigkeit.
Dies scheint der Relativitätstheorie zu widersprechen, tut es aber nicht: Die Flucht"bewegung" ist keine echte Bewegung im Raum, sie wiederspiegelt vielmehr die Expansion des Raums selbst. Die Galaxien streben nicht auseinander, weil sie im Raum voneinander fortfliegen - es ist vielmehr der Raum selbst, der expandiert und dabei die (im Wesentlichen ruhenden) Galaxien mit sich reißt. Für Bewegungen im Raum gilt noch immer, dass nichts schneller sein kann als ein Lichtstrahl.
Der Abstand, ab dem die Fluchtgeschwindigkeit größer wird als die Lichtgeschwindigkeit, markiert die Grenze des sichtbaren Universums. Alles, was dahinter liegt, können wir nicht sehen, weil das dort ausgesendete Licht uns nie erreicht: Es muss gegen die Fluchtgeschwindigkeit "anrennen", die dort - wie gesagt - größer ist als die Lichtgeschwindigkeit. Aus diesem Grund war mein Beispiel zum Zwecke der Veranschaulichung legitim: Alle Galaxien, die wir sehen, müssen innerhalb des sichtbaren Universums liegen.
Allerdings wird die Situation erheblich verkompliziert dadurch, dass sich die Expansionsgeschwindigkeit des Kosmos ändert - sie vergrößert sich zurzeit. Dadurch verkleinert sich der Radius des sichtbaren Universums: Galaxien, die ehemals innerhalb des sichtbaren Universums lagen, "wandern" nun in die nicht sichtbaren Bereiche. Auf die damit verbundenen Aspekte möchte ich hier aber nicht eingehen, das wäre die Aufgabe eines Hauptartikels in unserem Heft.
Viele Grüße,
Frank Schubert
Das älteste Licht
27.03.2007, Camilla BuchwaldSehr geehrte Frau Buchwald,
das älteste Licht, das wir heute sehen können, war etwa 13 Milliarden Jahre unterwegs. Es wurde ausgesendet, als das Universum noch sehr jung war. So sehen wir etwa die kosmische Hintergrundstrahlung, die zirka 400 000 Jahre nach dem Urknall freigesetzt wurde - lange, bevor es die ersten Galaxien gab.
Dass wir heute auch Vertreter der ersten Galaxiengeneration sehen können, liegt nicht daran, dass wir "schneller als das Licht" gewesen sind. Es ist vielmehr anders herum: Alle Orte im Weltall streben – aufgrund der kosmischen Expansion – auseinander, und das Licht dieser ersten Galaxien ist jenem Ort hinterher geeilt, an dem wir uns heute befinden. Heute nun holt es uns endlich ein – nach Jahrmilliarden währender Reise.
Stellen Sie sich zwei Galaxien vor, die sich immer weiter voneinander entfernen (und zwar langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit). Die eine Galaxie sendet ein Lichtsignal aus. Das Signal breitet sich in alle Raumrichtungen aus - unter anderem in die Richtung, in der die zweite Galaxie liegt. Da diese sich entfernt, muss das Lichtsignal ihr nacheilen. Nach einer gewissen Zeit aber erreicht es diese zweite Galaxie. Die Zeit, die das Signal dafür braucht, hängt vom Abstand der Galaxien ab: Je größer der Abstand, umso länger braucht das Signal, um die zweite Galaxie zu erreichen. Bei einem sehr großen Abstand der Galaxien braucht das Signal eben viele Milliarden Jahre, bis es die zweite Galaxie erreicht. Und da die Information, die das Licht transportiert, sich auf dem Weg nicht ändert, sieht die zweite Galaxie die erste Galaxie so, wie diese im Moment der Signal-Aussendung aussah.
Das älteste Licht, das wir heute sehen, war also erstens sehr lange unterwegs, und es stammt zweitens von sehr weit entfernten Objekten.
Viele Grüße,
Frank Schubert
"Umweltkatastrophe" im Orbit
27.03.2007, Michael KhanIhr Artikel "Umweltkatastrophe" im Orbit beschreibt durchaus zutreffend die verheerenden Auswirkungen des chinesischen ASAT-Tests sowie der Explosion der defekten Proton-Oberstufe Breeze-M.
Die Beschreibung der Explosion der Breeze-M-Oberstufe ist allerdings vielleicht etwas missverständlich. Es könnte beim Leser der Eindruck entstehen, als habe sich die Explosion in einer 8000-9000 km hohen Kreisbahn ereignet und sei deswegen weniger riskant u.a. für die bemannte Raumfahrt, die sich bekanntlich vorwiegend um 400 km Höhe abspielt.
Dies ist leider nicht so. Die Breeze-M-Oberstufe war zum Zeitpunkt ihrer Explosion auf einer elliptischen Bahn, deren Parameter zwar nicht publik gemacht wurden, die aber etwa 400 km x 15 000 km betragen dürften. Auch wenn sich die Explosion bei 8000-9000 km ereignete, wird sich die aus der Explosion resultierende Trümmerwolke auf Bahnen mit ähnlichen Parametern bewegen.
Deswegen kreuzen die Trümmer auf jedem Bahnumlauf (etwa alle 5 Stunden) die Zone niedriger Umlaufbahnen und können dort die ISS und andere Raumfahrzeuge, beispielsweise Erdbeobachtungssatelliten, gefährden. Zudem ist die Lebensdauer der Trümmer auf dieser Bahn, wie Ihr Artikel richtig anmerkt, sehr lang.
Aprilscherz?
22.03.2007, Michael Leininger, Taufkirchen b. MünchenIn der Ausgabe April von Sterne und Weltraum steht auf der Seite 95 ein Artikel mit dem Titel "Farbreine Optik mit »APO-Power«". Was zunächst seriös klingt, scheint sich im Laufe des Textes als unwissenschaftlich heraus zu stellen. Beim Lesen des Wortes "Dihydrogenmonoxid" bin ich zum ersten Mal aufmerksam geworden. Nachdem ich meine Schulkenntnisse aus dem Chemieunterrricht wieder in Erinnerung gerufen hatte, kam ich zu der Vermutung, dass es sich bei der Trägerflüssigkeit um nichts anderes als Wasser handelt. Zu einem ähnlichen Schluss kam ich beim Lesen des Begriffes "Carboniumdioxid" (Kohlenstoffdioxid, ein gasförmiger Stoff). Spätestens dann habe ich das aufmerksame Weiterlesen des Artikels unterlassen. Nachdem ich dann zu den seltsamen Chemikaliennamen im Internet nachgeschaut habe, bin ich auf das Stichwort "Wissenschaftlicher Witz" gestoßen. Dann fiel mir wieder das Ausgabedatum der Zeitschrift ein (April!). Handelt es sich hier wirklich um einen von Ihrem Hause eingespielten Aprilscherz oder sind Sie selbst einem solchen aufgesessen? Auch wenn ich es durchaus für erfrischend finde, wenn einmal in einer wissenschaftlichen Zeitschrift etwas Lustiges drin steht, bin ich mir in diesem Falle nicht mehr sicher, ob der bewusste Abdruck dieses Artikels dem Charakter der Zeitschrift Sterne und Weltraum gerecht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Leininger
USB-Anschlüsse aber ohne Parallelport
17.03.2007, Franz Stratmann, MiltenbergWir gaben die Frage an den Autor des Artikels weiter, hier seine Ausführungen:
„Sehr geehrter Herr Stratmann,
zunächst freue ich mich, dass Ihnen der Artikel gefallen hat.
Die für die modifizierten Kameras angebotenen Programme verwenden
den Parallelport, um die Belichtungssteuerung durchzuführen, können
also den USB gar nicht ansprechen. Es gibt jedoch Adapterkabel, die von
einem USB Port auf einen Parallelport umsetzen. Dort kann man dann ganz
wie gewohnt z.B. einen Drucker anschließen, der vom Stecker her nur am
Parallelport angeschlossen werden kann. Ein Treiber besorgt die
Steuerung, daß ein "virtueller" Parallelport im Betriebssystem eingerichtet
wird, der dann auch z.B. als Anschluß für einen Drucker angegeben werden
kann, so ähnlich wie LPT1: . Das wäre also theortisch auch für die Zwecke
der Kamerasteuerung möglich.
Einzig gibt es evtl. ein Problem. Der vom Treiber im Betriebssystem
eingerichtete virtuelle Druckerport ist adressmäßig wahrscheinlich
nicht mit LPT1: identisch. In einigen Programmen, wie z.B. dem
erwähnten Programm Desire, kann man auswählen, welchen LPT Port man
verwenden will (LPT1:, LPT2: etc.), doch sogar hier wäre ich mir nicht
sicher, ob man mit dem virtuellen Port zufällig eine dieser Auswahlen
trifft. Wenn die Treibersoftware des Adapterkabels es zuläßt, den
virtuellen Druckerport auch auf LPT1: (bzw. 80h Hexadezimaladresse)
zu legen, sollte auch das Kamerasteuerungsprogramm darauf zugreifen
können. Eine Anfrage bei dem jeweiligen Lieferanten sollte dies klären.
Die Suchanfrage "usb parallel adapter" bei Google liefert da eine ganze
Batterie von Angeboten.
Ich hoffe, Ihnen damit etwas weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichem Gruß,
Thomas Peterreins“
Mehrere Staaten planen Reisen zum Mars
16.03.2007, Klaus Deistung, WismarWas hindert die Staaten eigentlich, nicht erst auf dem Flug zum Mond mehr Erfahrungen zu sammeln?
Sehr geehrter Herr Deistung,
Vielen Dank für Ihren Leserbrief.
Ich kenne den von Ihnen angegebenen Artikel in der Ostseezeitung nicht, deshalb kann ich seinen Inhalt nicht beurteilen.
Was Ihre Frage nach einer internationalen Marsmission betrifft: Die Erfahrungen, die die Nationalstaaten mit internationalen Großprojekten in der Raumfahrt gemacht haben – vor allem die ISS –, waren durchaus nicht nur positiv. Internationale Großprojekte bergen immer die Gefahr, dass sich die Mitglieder über Zuständigkeiten streiten und vor allem über die Finanzierung. Da kann es passieren, dass eine Seite sich dabei mehr oder weniger benachteiligt fühlt, zum Beispiel das deutsche Industriekonsortium im Galileo-Projekt oder die Amerikaner bzw. die Europäer (jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven) bei der ISS. Gerade jüngst haben die Deutschen vorgeschlagen, eine eigene Mondmission zu entwickeln, um neben ihren erheblichen Budget-Aufwendungen für die Esa auch wieder einen nationalen Akzent zu setzen.
Ich kenne die Motivationen der Supermächte – insbesondere der Amerikaner – nicht im Einzelnen, aber offenbar halten sie es für besser, in der Raumfahrt (und nicht nur dort) künftig wieder stärker auf nationale Alleingänge zu setzen. Das wiederum veranlasst die anderen, ihrerseits mit nationalen Projekten nachzuziehen. Bei den Russen spielt sicherlich auch das Bedürfnis eine Rolle, künftig wieder ein stärkeres geopolitisches Gewicht zu erlangen.
Nichtsdestotrotz wollen alle erstmal zum Mond – und zwar in nächster Zukunft. Der Mars liegt, damit verglichen, noch in weiter Ferne.
Viele Grüße,
Frank Schubert
Sternstunden - Apophis
16.03.2007, Friedrich Ischebeckich danke für Ihre Sternstunden. Aber wie groß ist Apophis nun? Ist sein Durchmesser 320 Kilometer oder 320 Meter?
Herzliche Grüße,
Sehr geehrter Herr Ischebeck,
Apophis hat einen Durchmesser von etwa 300 Metern. Der Vorsatz „Kilo“ ist offensichtlich allen Beteiligten durchs Netz gegangen, auch mir, der den Artikel redaktionell betreut hat. So etwas ist im Nachhinein völlig unverständlich, doch offenbar lässt es sich nicht ausschließen.
Viele Grüße aus Heidelberg,
Frank Schubert
Mars aktuell
15.03.2007,Es würde mich freuen, wenn Sie mir antworten.
Werner Seidlitz
Sehr geehrter Herr Seidlitz,
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Zeitschrift. Zu Ihrer Frage: Die Aufnahme des Marsrovers Opportunity auf der Oberfläche des Roten Planeten wurde aus einer Entfernung von nur etwa 250 Kilometern aufgenommen. Die dabei verwendete Kamera, das Marsis-Instrument auf der Sonde Mars Reconnaissance Orbiter erreicht dabei annähernd die Schärfe irdischer militärischer Aufklärungssatelliten, in diesem Fall eine Auflösung von 25 Zentimetern pro Bildpunkt. Würde sich ein vergleichbar gutes Instrument in einer Mondumlaufbahn befinden, könnte man mit Leichtigkeit die Abstiegsstufen der Mondlandefähren aufspüren.
Aber seit den Flügen der Lunar-Orbiter-Sonden um 1967 und 1968 und den Kameras an Bord der Apollo-Mutterschiffe bis Dezember 1972 befanden sich keine wirklich guten Instrumente mehr in einer Mondumlaufbahn. Die Kameras der Raumsonden Clementine im Jahre 1994 und der europäischen Mondsonde SMART-1 in den Jahren 2005 bis 2006 erreichten bei ihren besten Bildern nur Auflösungen um rund zehn Meter pro Bildpunkt, viel zu gering, um die Landestufen ausfindig zu machen.
Mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 2,4 Metern ist das Weltraumteleskop Hubble einfach zu klein, um die Landestufen auf dem Mond zu erkennen, seine beste Auflösung auf dem Erdtrabanten erreicht etwa 100 Meter pro Bildpunkt. Die erdgebundenen Teleskope werden natürlich durch die Luftunruhe unserer Atmosphäre behindert, sodass ihre Auflösung ebenfalls nicht ausreicht.
Denkbar ist allerdings, wenn das große Interferometer des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO demnächst vollständig in Betrieb geht, dass es auch einmal während der Erprobung auf den Erdtrabanten gerichtet wird. Hier werden vier 8,2-Meter-Teleskope so zusammengeschaltet, dass sie die Auflösung eines Riesentelekops mit einem Hauptspiegeldurchmesser von mehr als 160 Metern erreichen, allerdings im Infraroten. Durch die so genannte adaptive Optik an allen Teleskopen kann man im Infraroten auch die Luftunruhe praktisch ausschalten. Dieses Interferometer könnte auf jeden Fall die Mondlandefähren auf dem Mond ablichten, es müsste nur mit dem für astronomische Geräte extrem grellen Mondlicht zurechtkommen.
Dr. Tilmann Althaus, Redaktion Sterne und Weltraum
Bildergalerie
15.03.2007,Sollte man nicht durch Klick auf das Thumbnail dann auch das gewünschte Bild bekommen, oder mache ich da was falsch?
Fragt und grüßt Claus42
Hallo,
da die Galerien auch aus mehr als neun Bildern bestehen können, wird tatsächlich immer das erste Bild in dem aufgehenden kleinen Fenster eingeblendet.
Dann allerdings lässt sich jedes Bild gezielt durch die „Seitenzahl“ (die Leiste oberhalb der Bilder) anwählen.
Gruß zurück, Dre.