Lexikon der Biologie
Devon
Die Lebewelt des Devons
Besiedelung des festen Landes durch Pflanzen und Tiere.
Pflanzen
Entwicklung der Kormophyten mit Gliederung in Wurzel-, Stengel- und Blattorgane, Ausbildung von Spaltöffnungen, Leitbündeln und sekundärem Dickenwachstum.
Unterdevon. Typus: Psilophytenflora des Wahnbachtals bei Bonn mit Riesenalge (Prototaxites), Nacktfarnen (Taeniocrada, Zosterophyllum, Sciadophyton) und Bärlappgewächsen (Drepanophycus, Protolepidodendron).
Mitteldevon. Typus: Flora von Elberfeld (Wuppertal) mit Bärlappgewächsen (Protolepidodendron, Duisbergia), Schachtelhalmartigen (Hyenia, Calamophyton) und Farnen (Cladoxylon, Aneurophyton). In Nordschottland die Flora von Rhynie mit u. a. Rhynia, Asteroxylon.
Oberdevon. Typus: Flora der Bäreninsel mit vorwiegend baumförmigen Pteridophyten (z. B. Archaeopteris). Abbauwürdige Fettkohlenflöze.
Tiere
Bedeutende Radiation der Fische, erste Amphibien. Auf dem Old-Red-Kontinent tauchen die ersten flügellosen (Rhyniella praecursor) und geflügelten Insekten (Eopterum) auf. Limnische, zeitweise eventuell brackische Gewässer werden bewohnt von Süßwassermuscheln (Archanodon), Riesenkrebsen (Gigantostraca), kieferlosen Schalenhäutern (Ostracodermata), gnathostomen Stachelhaien (Acanthodii), Plattenhäutern (Placodermi), Lungenfischen (Dipterus) und Quastenflossern (Holoptychius, Porolepis, Osteolepis), aus denen im obersten Devon die ersten Amphibien hervorgegangen sind (Elpistostege, Ichthyostega). Riffe, aufgebaut aus Stromatoporen, Tabulaten und Rugosen, säumen den Küstenschelf. Brachiopoden und Cephalopoden (Goniatiten) erreichen die erste Blütezeit. Clymenien beginnen und enden im Oberdevon. Seewalzen (Holothurien) setzen ein; Seelilien, See- und Schlangensterne entfalten sich; Calcichordaten und Cystoiden sterben ebenso aus wie die Graptolithen (außer den Dendroidea) und Trilobiten (außer den Proteaceen).
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