Lexikon der Biologie

Fadenwürmer



Auf vielfältige Weise laufen, jeweils artspezifisch, die Lebenszyklen ab: mit oder ohne Wirtswechsel, meist jedoch ohne Generationswechsel, also anders als bei den Trematoden (Saugwürmer).

Die Infektion erfolgt bei den verschiedenen Parasiten des Menschen wie folgt:

a) Eier gelangen in den Magen-Darm-Trakt: z.B. Madenwurm, Peitschenwurm, Spulwurm.

b) Die Larven bohren sich aktiv in die Haut ein: z.B. Hakenwurm (Parasitismus III), Zwergfadenwurm.

c) Die Larven werden zusammen mit ihrem Zwischenwirt getrunken: Medinawurm.

d) Die Larven entschlüpfen ihrem Zwischenwirt, einer blutsaugenden Mücke, im Moment des Stechens und gelangen aktiv in den Menschen: Filarien.

e) Die Übertragung erfolgt durch Essen von im Fleisch encystierten Larven: Trichine.

Bei a, b gibt es mehr oder weniger lange Zeiten „draußen“ im saproben Substrat, zur Geschlechtsreife kommt es aber erst im Darm des Menschen. Bei c, d läuft (fast) die gesamte Entwicklung im Körper des Zwischenwirts und in Blut und Lymphe des Menschen ab, jeweils mit kurzem Aufenthalt „draußen“ im Wasser bzw. an der Luft. Bei der Trichine (e) kommt nicht einmal kurzfristig irgendein Entwicklungsstadium mit der Außenwelt in Kontakt (dementsprechend kann dieser Parasit sogar in der Arktis leben); in dieser Hinsicht ist also ein höchst abgeleiteter Zustand erreicht (ganz im Gegensatz zur Fortpflanzung, die genauso ursprünglich wie bei a, b im Darm erfolgt). Auch in anderer Hinsicht ist die Trichine ein Sonderfall: bei ihr ist der Endwirt zugleich der Zwischenwirt.

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