Lexikon der Biologie

Wirbelsäule
Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus 33–34 Wirbeln und Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben, Disci intervertebrales). Die Wirbel können in 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel, 5 Kreuzwirbel und 4–5 Steißwirbel unterschieden werden. Die Kreuzwirbel verschmelzen zum Kreuzbein (Os sacrum), das daher und aufgrund seiner gelenkigen Verbindung (Iliosakralgelenk) zu den anderen Beckenknochen, obwohl Teil des Beckenrings, funktionell zur Wirbelsäule gehört. Die Steißwirbel verschmelzen ebenfalls zum Steißbein (Os coccygis). Durch den zweibeinigen Gang (Bipedie) und die aufrechte Haltung (aufrechter Gang) des Menschen zeigt die Wirbelsäule eine Tendenz zur Verlagerung in die Körpermitte, um als Mittelachsenstab zu dienen. Im Unterschied dazu ist bei den vierbeinigen Tieren der Rumpf an der Wirbelsäule wie an einer Stange aufgehängt. Ähnliche Tendenzen wie bei der Wirbelsäule des Menschen zeigen sich auch bei derjenigen der Menschenaffen. Da die Wirbelsäule des Menschen nicht gerade ist, sondern in ihrer Form ein doppeltes S beschreibt, wirkt sie beim Gehen wie eine Feder, die den Trittstoß dämpft, der sonst ungebremst das Gehirn erreichen würde.
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