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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Alchemilla xanthochlora

Alchemilla xanthochlora Rothm.
(syn. Alchemilla vulgaris, A. pratensis); Gemeiner Frauenmantel (syn. Echter Sinau, Taublatt, Tauschüsselchen).
Fam.: Rosaceae.
Vork.: auf der gesamten Nordhalbkugel, auch kultiviert (Polen, Bulgarien, Ungarn).
Droge: Alchemillae herba (syn. Herba Alchemillae); Frauenmantelkraut (syn. Marienmantel). Inh.: 6-8 % Gerbstoffe, hauptsächlich Ellagitannine (Agrimoniin, Laevigatin F, Pendunculagin) und Flavonoide (Quercetinglykoside, Leukocyanidin). Anw.: Die Droge (Tee) wird innerlich bei Durchfallerkrankungen, als Adstringens bei Blutungen sowie zur Wundbehandlung eingesetzt. In der Volksmedizin dient sie zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden und Dysmenorrhoe (Name "Frauenmantel"), aber auch zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes sowie als Badedroge bei Hauterkrankungen. Zur Teezubereitung werden als Einzeldosis etwa 2 Teelöffel (ca. 2 g) eingesetzt.
Hom.: 1. Alchemilla vulgaris (syn. Alchemilla), die frischen, oberirdischen Teile. Anw.-Geb.: bei chronischem Durchfall infolge von Lebererkrankungen sowie bei Weißfluß. 2. Alchemilla vulgaris ex herba siccata HAB1, die getrockneten, oberirdischen Teile der blühenden Pflanze. Anw.-Geb.: in der anthroposophischen Therapierichtung verwendet.
Histor.: Schon die alten Germanen schätzten diese Heilpflanze, die der Fruchtbarkeitsgöttin Frigga gewidmet war. Nach der Christianisierung wurde die Pflanze auch als "Marienmantel" bezeichnet. Die Heilige Hildegard empfahl die Droge bei Frauenleiden sowie gegen Kehlkopfgeschwüre. Der Name Alchemilla bezieht sich darauf, daß die in den Laubblättern von der Pflanze gesammelten Tautropfen von den Alchemisten des Mittelalters als "himmlisches" Wasser zur Bereitung des "Steines der Weisen" gebraucht wurde.

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