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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Anacardium occidentale

Anacardium occidentale L.
(syn. Acajuba occidentalis, Anacardium subcordatum, Cassuvium pomiferum, Cassuvium reniforme, Semenocarpus anacardium); Acajou-Baum (syn. Acajubaum, Cachunußbaum, Elefantenlaus-Baum, Kaschu-Baum, Nierenbaum).
Fam.: Anacardiaceae.
Heim.: Westindien, im tropischen Amerika verbreitet, kultiviert in allen tropischen Gebieten, bes. Afrika und Indien.
Drogen: 1. Anacardii occidentalis cortex (syn. Cajueiro Brasil), die kleingeschnittene Rinde. Inh.: Gummi, mit Galactose als dominierendem Monosaccharidbaustein, Flavonoide, bes. 3-Galloylglucosylquercetin, Phytosterole, u.a. β-Sitosterol sowie langkettige Phenole, bes. Anacardsäure vgl. Formel und Cardol. Anw.: ausschließlich traditionell und mit stark abweichenden Indikationen in den verschiedenen Gebieten, u.a. bei Entzündungen des Zahnfleisches, bei Aphthen, Hautausschlägen, als Fieber-, Abführ- und Wurmmittel. 2. Anacardii occidentalis fructus (syn. Fructus Anacardii occidentalis, Nuces Acajou); Kaschunuß (syn. Acajou-Nüsse, Tintennüsse, Westindische Elefantenläuse), die getrockneten, vom Fruchtstiel losgelösten Steinfrüchte, vgl. Abbildung. Inh.: fettes Öl (Acajouöl), mit Ölsäure als dominierender Fettsäure, ferner phenolische Verbindungen mit Anacardsäure als Hauptkomponente. Anw.: In der Volksheilkunde wird die Droge, jedoch vorzugsweise die Fruchtschalen oder das Fruchtschalenöl, als Hautreizmittel und Ätzmittel, u.a. zur Entfernung von Hühneraugen und Warzen, eingesetzt. 3. Ancardium-occidentale-Blätter, die frischen Blätter. Inh.: Flavonoide, z.T mit Gallussäure verestert, Phenolcarbonsäuren, u.a. Gallussäure, p-Cumarsäure und Ferulasäure sowie Tannine und äther. Öl. Anw.: in der Volksheilkunde der Heimatgebiete u.a. bei Durchfall, Hämorrhoiden sowie bei Hauterkrankungen. 4. Anacardium-occidentale-Schalenöl (syn. Kaschuschalenöl), die Flüssigkeit aus den Schalen der Früchte. Inh.: Anacardsäure sowie eine Mischung von C15-Alkylsalicylsäuren, deren Seitenketten gesättigt, mono-, di- oder triolefinisch sind, als Hauptkomponente, ferner Cardol und Methylcardol sowie Gallussäure. Anw.: volkstümlich, z.B in Indien, als Hautreizmittel, bei Psoriasis und Ringelflechte sowie zur Behandlung von Warzen und Hühneraugen.
Hom.: Anacardium occidentale HAB34, die reifen, getrockneten Früchte. Anw.-Geb.: mit starkem Jucken verbundener Bläschenausschlag, Gesichtsrose.
Histor.: Der Name Anacardium setzt sich aus lat. ana (nach oben) und kardia (Herz) zusammen und deutet auf die vertrockneten, einem Herzen ähnlich aussehenden Früchte hin.





Anacardium occidentale, Anacardii occidentalis fructus, Kaschunuß

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