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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Anadenanthera peregrina

Anadenanthera peregrina (L.) Spegazz.
(syn. Acacia angustiloba, A. microphylla, A. niopa, A. niopo, A. paniculata, A. peregrina, Inga niopa, Mimosa acacioides, M. niopo, M. peregrina, Piptadenia falcata, P. niopo, P. peregrina); Cohoba (syn. Yopo).
Fam.: Fabaceae (Leguminosae).
Vork.: Brasilien, Westindien, Karibikinseln.
Drogen: Samen, Früchte und die Rinde. Inh: β-Carboline, N,N-Dimethyltryptamin (Hordein vgl. Formel), 5-Methoxy-N-methyltryptamin, Bufotenin. Anw.: in der Volksheilkunde wird ein Rindendekokt zur Behandlung von Dysenterie und Gonorrhoe verordnet. Größere Bedeutung hat die Droge allerdings für rituelle Zwecke, wobei Früchte und Samen zu einem feinen Pulver zerrieben werden und als Schnupfpulver dienen. Der Gehalt an β-Carbolinen und Trypaminderivaten induziert Visionen und Halluzinationen, die sowohl für schamanische Zeremonien als auch für Stammesfeste ausgenutzt werden.
Histor.: Der Gebrauch der Droge seit dem präkolumbianischen Altertum ist durch archäologische Ausgrabungen sicher nachweisbar. Die ersten schriftlichen Zeugnisse über die Pflanze und die Nutzung eines Schnupfpulvers für halluzinogene Zwecke stammt aus dem frühen 16. Jh. Zur Applikation nutzten die Indianer ein spezielles Gerät aus Kautschuk, das die Anwendung erleichterte. Die Bezeichnung der Insel Kuba soll auf den Pflanzennamen Cohoba zurückgehen.



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