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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Ananas comosus

Ananas comosus (L.) Merr.
(syn. Ananas sativus, Ananassa sativa, Bromelia ananas, Bromelia comosa); Ananas, vgl. Abbildung.
Fam.: Bromeliaceae.
Droge: Bromelainum crudum; Rohbromelain (syn. Ananase, Bromelin), das aus dem Preßsaft der Infloreszenzachsen (Mutterstümpfe) durch Aceton gewonnene Gemisch proteolytischer Enzyme. Anw.: Bromelaine sind Endopeptidasen (Mr 18 000-28 000, pH-Optimum zwischen 4,5 und 5), die Proteine spalten und, oft in Kombination mit anderen Bestandteilen, als Fertigarzneimittel bei Verdauungsschwäche im Rahmen von Pankreaserkrankungen zum Einsatz kommen. Sie werden auch als Antiphlogistika angewendet, um die Wundheilung bei akuten posttraumatischen oder postoperativen Schwellungszuständen, z.B der Nase und Nasennebenhöhle (TD: 80-240 mg, entsprechend 200-600 FIP-Einheiten, p.o.) zu fördern. Als Wirkungsmechanismus wird u.a. die Hemmung der Kallikrein-induzierten Bildung von Bradikininen diskutiert. Bromelain beeinflußt auch die Blutgerinnung, u.a. durch Verlängerung der Prothrombin- und Blutungszeit sowie Hemmung der Thrombozytenaggregation. Unerwünschte Nebenwirkungen können gelegentlich Magenbeschwerden oder Durchfall sein. Geg.: Blutungsneigung, Schwangerschaft sowie eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion.



Ananas comosus, Ananas

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