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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Cnicus benedictus

Cnicus benedictus L.
(syn. Calcitrapa benedicta, Carbenia benedicta, Carduus benedictus, Centaurea benedictus); Kardobenediktenkraut (syn. Benediktenkraut, Benediktenwurzel, Benediktinerdistel, Bitterdistel, Kardobenedikte), vgl. Abbildung.
Fam.: Asteraceae (Compositae).
Vork.: europäisches Mittelmeergebiet, heute auch in Südafrika und Mittelamerika eingeschleppt.
Droge: Cnici benedicti herba (syn. Cardui benedicti herba, Herba Cardui benedicti, Herba Cnici benedicti); Benediktenkraut (syn. Benediktinerkraut, Bitterdistelkraut, Distelkraut, Kardobenediktenkraut, Spinnendistelkraut), die getrockneten Blätter und krautigen Zweigspitzen mit den Blüten. Inh.: äther. Öl (0,03 %), Bitterstoffe (0,2-0,7 %, bes. Cnicin, ein ungesättigtes Sesquiterpenlacton, sowie Artemisiifolin, Salonitenolid und Arctigenin) vgl. Formel, Triterpene (α-Amyrin und Derivate), Flavonoide, Mineralien. Anw.: innerlich bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden. In der Volksheilkunde als Amarum bei Leber- und Gallenleiden sowie bei Herzfunktionsstörungen und Fieber; äußerlich als lokales Wundheilmittel bei Geschwüren und Frostbeulen.
Hom.: 1. Cnicus benedictus HAB1, die frischen, oberirdischen Teile blühender Pflanzen.2. Cnicus benedictus, äthanol. Decoctum HAB1, die frischen, oberirdischen Teile blühender Pflanzen. 3. Cnicus benedictus spag. Zimbel HAB1, die ganze, frische blühende Pflanze. Anw.-Geb.: chronische Lebererkrankungen.
Histor.: Der Gattungsname Cnicus geht – Bezug nehmend auf die stacheligen Hüllkelchblätter – auf das griechische knizein (quälen) zurück, während benedictus unterschiedlich gedeutet wird. Da benedictus (lat, gesegnet) einerseits auf die der Pflanze nachgesagte Heilkraft hinweist, könnte andererseits auch ein Zusammenhang mit dem heiligen Benediktus bzw. den die Pflanze anbauenden Benediktinermönchen bestehen. Bei den Schriftstellern der Antike findet die Pflanze keine Erwähnung, wohl aber in nahezu überschwenglicher Weise in den Kräuterbüchern des späten Mittelalters.



Cnicus benedictus, Kardobenediktenkraut



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