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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Cytisus scoparius

Cytisus scoparius (L.) Link.
(syn. Genista angulata, G. glabra, G. hirsuta, G. scoparia, G. scoparius, G. vulgaris, Sarothamnus ericetorum, S. obtusatus, S. scoparius, S. vulgaris, Spartium angulosum, S. glabrum, S. scoparium); Besenginster (syn. Bram, Besenpfriem, Besenstrauch, Pfriemenstrauch), vgl. Abbildung.
Fam.: Fabaceae.
Vork.: Europa, Nordafrika, Kanaren, eingebürgert in Amerika, Japan, Südafrika.
Drogen: 1. Cytisi scoparii flos (syn. Flores Genistae, Flores Genistae scoparii, Flores Spartii scoparii, Flos Genistae scopariae, Sarothamni scoparii flos); Besenginsterblüten (syn. Ginsterblüten, Pfriemenblüten), die getrockneten, abgestreiften Blüten. Inh.: Chinolizidinalkaloide (1-2 %, v.a. (-)-Spartein vgl. Formel, 17-Oxospartein, (+)-Lupanin vgl. Formel, Tyramin, Scoparin (8-C-Glykosylchryseriol). Anw.: in der Volksheilkunde bei Wasseransammlungen, Rheuma, Gicht, Nierensteinen, Gelbsucht, Leberleiden und zur Blutreinigung. Da kein gesichertes medizinisches Wissen über die Verwendung der Droge existiert, wird deren alleiniger Gebrauch nicht empfohlen. Als Bestandteil von Kombinationspräparaten ist die Droge in Zubereitung für die Indikationsgebiete Herz-Kreislauf-System und Nierenerkrankungen enthalten. 2. Cytisi scoparii herba (syn. Herba Genistae scopariae, Herba Sarothamni scoparii, Herba Spartii scoparii, Sarothamni scoparii herba, Scoparii cacumina, Scoparium, Summitates Scoparii, Summitates Scoparii Genistae); Besenginsterkraut (syn. Besenstrauch, Ginsterkraut), die getrockneten, besonders im Frühjahr und Spätherbst gesammelten oberirdischen Teile. Die Droge ist apothekenpflichtig. Inh.: Chinolizidinalkaloide (0,5-1,6 %, v.a. (-)-Spartein, 11,12-Dehydrospartein, 17-Oxospartein, Lupanin), Phenylalaninderivate (u.a. Tyrosin, Tyramin, Epinin, Dopamin, Methyloxytyramin), Flavonoide (0,2-0,6 %, u.a. Spiraeosid, Isoquercitrin, Quercetin- und Kämpferolglykoside, C-Glykosyle des Apigenins und Luteolins, Scoparin), Isoflavone (Sarothamnosid, Genistein). Anw.: bei funktionellen Herz- und Kreislaufbeschwerden, zur Unterstützung der Therapie bei Hypotonie und Kreislaufregulationsstörungen. In der Volksheilkunde wird ein Dekokt eingesetzt bei Ödemen, zur Diurese, bei Herzbeschwerden und niedrigem Blutdruck, bei zu starker Menstruation und Blutungen nach der Geburt sowie bei Gicht, Rheuma, Ischias, Gallen- und Harnsteinen, Gelbsucht, Bronchialerkrankungen. 3. Cytisi scoparii radix (syn. Radix Genistae scopariae, Radix Genistae scoparii, Radix Sarothamni scoparii, Radix Spartii scoparii, Sarothamni scoparii radix); Besenginsterwurzel (syn. Ginsterwurzel), die getrocknete Pfahlwurzel mit Nebenwurzeln. Inh.: Chinolozidinalkaloide (0,002 %, u.a. (-)-Spartein, Lupanin, 13-Hydroxylupanin und Nebenalkaloide). Anw.: in der Volksheilkunde bei vergrößerter Milz, Gelbsucht, Rheuma und anderen Leiden.
Hom.: Cytisus scoparius (syn. Spartium scoparium) HAB1, die frischen, abgestreiften Blüten zusammen mit den bei der Blütenernte anfallenden Blättern, jedoch ohne Zweigspitzen. Anw.-Geb.: Herzinsuffizienz, Herzmuskelschwäche.



Cytisus scoparius, Besenginster





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