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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Eucalyptus-Arten

Eucalyptus-Arten

Fam.: Myrtaceae.

Eucalyptus globulus Labill. (syn. Eucalyptus cordata, E. diversifolia, E. gigantea, E. glauca, E. pulverulenta); Eucalyptus (syn. Blaugummibaum, Fieberbaum, Fieberheilbaum), vgl. Abbildung.
Heim.: subtropischer Regenwald Südostaustraliens und Tasmaniens.
Vork.: angebaut in Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien, Kaukasus, Algerien, Florida, Mittelamerika.
Drogen: 1. Eucalypti aetheroleum (syn. Oleum Eucalypti); Eucalyptusöl, das aus den frischen Blättern und Zweigspitzen erhaltene äther. Öl. Inh.: v.a. 1,8-Cineol (ca. 87 %, Eucalyptol) vgl. Formel, p-Cymen (2,7 %), α-Pinen (2,6 %), Limonen (0,5 %), Phellandren vgl. Formel, Piperiton vgl. Formel, Geraniol und Camphen. Anw.: innerlich und äußerlich bei Erkältungskrankheiten sowie äußerlich bei rheumatischen Beschwerden. In der Volksheilkunde wird die Droge generell zur Behandlung von Erkältungsbeschwerden, grippalem Infekt und Katarrhen eingesetzt. Aufgrund seiner antiseptischen Eigenschaften und seines frischen Geschmacks ist die Droge häufiger Bestandteil von Zahncremes, Mundspülungen sowie Eucalyptusbonbons. Geg.: nicht bei Säuglingen und Kleinkindern, da es reflektorisch zum Glottiskrampf oder über Bronchospasmen zu asthmaähnlichen Zuständen bis zum Atemstillstand kommen kann. 2. Eucalypti folium (syn. Folia Eucalypti); Eucalyptusblätter (syn. Blaugummibaumblätter, Fieberbaumblätter), die getrockneten Laubblätter (Folgeblätter) von älteren Bäumen. Inh.: äther. Öl (ca. 1-3 %, Zusammensetzung s. Eucalypti aetheroleum), Euglobale (0,1 %, Acylphloroglucinol-Monoterpene und -sesquiterpene), Flavonoide (Quercetin und seine Glykoside, Eucalyptin), Wachse (0,5 %). Anw.: in Form der Tinktur, des Extraktes oder Sirupes zur Einnahme und inhalativen Anwendung bei Erkrankungen der oberen Luftwege. In der Volksheilkunde wird die Droge darüber hinaus auch verwendet bei Asthma, Fieber, Grippe und Keuchhusten, bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und Rheuma. Äußerlich erfolgt ein Einsatz bei Wunden, Akne, schlecht heilenden Geschwüren, Zahnschmerzen, Stomatitis und Zahnfleischbluten. Viele dieser Anwendungen beruhen lediglich auf ethnomedizinischen Erfahrungen. Geg.: nicht bei Kindern unter 2 Jahren anwenden.
Hom.: Eucalyptus globulus HAB1, die getrockneten Blätter. Anw.-Geb.: Erkrankungen der oberen und unteren Luftwege sowie der Niere und der ableitenden Harnwege.



Eucalyptus globulus, Eucalyptus







Eucalyptus polybractea R. T. Baker (syn. Eucalyptus fruticetorum).
Vork.: im trockenen Landesinneren Australiens.
Droge: Eucalypti aetheroleum. Inh. und Anw.: s. Eucalyptus globulus.

Eucalyptus smithii R. T. Baker.
Vork.: heimisch in Südostaustralien, kultiviert in Brasilien, Guatemala, Hawaii, an der französischen Atlantikküste und kaukasischen Schwarzmeerküste.
Droge: Eucalypti aetheroleum. Inh. und Anw.: s. Eucalyptus globulus.

Histor.: Der Gattungsname Eucalyptus ist aus dem griechischen eu (gut) und klyptos (bedeckt) geprägt, da die zu einem Mützchen verwachsenen Kronblätter deckelartig abfallen. Die Bezeichnung Fieberbaum bezieht sich auf die Nutzung des schnellwachsenden Baumes zur Trockenlegung von Sumpfgebieten, die oft Malariaregionen darstellen. Zudem sollte infolge Ausdünstung von äther. Öl durch den Baum auch eine gewisse Desinfektion der Luft erreicht werden.

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