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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Galium aparine

Galium aparine L.
Klebkraut (syn. Kletten-Labkraut, Kletterndes Labkraut).
Fam.: Rubiaceae.
Vork.: in Eurasien, Zentralasien, eingeschleppt nach Nord- und Südamerika.
Droge: Galii aparinis herba (syn. Herba Galii aparinis, Herba Aparinis); Klebendes Labkraut (syn. Klebkraut, Klebrich, Klettenlabkraut, Kletterlabkraut, Kleb-Labkraut, Kletterndes Labkraut, Klimmkraut, Zaunkleber, Zaunkraut), die zur Blütezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Teile der Pflanze. Inh.: Deacetylasperulosid, Monotropein vgl. Formel, roter Farbstoff vom Alizarin-Typ, wenig n-Alkane. Anw.: in der Volksheilkunde innerlich und äußerlich bei Geschwüren, vereiterten Drüsen, Brustbeschwerden und Hautausschlägen, außerdem als harntreibendes Mittel bei Steinleiden und Blasenerkrankungen. Früher wurden die Früchte als Kaffee-Surrogat verwendet und der rote Farbstoff in der Technik zum Rotfärben von Aluminium benutzt.
Hom.: Galium aparine HAB1, das frische, blühende Kraut. Anw.-Geb.: Nierensteine, Geschwüre besonders der Zunge.
Histor.: Der Gattungsname Galium ist abgeleitet vom griechischen gala (Milch), unter Hinweis auf die Eigenschaft des Krautes, ähnlich dem Labferment, die Milch zum Gerinnen zu bringen. Der Artname aparine, vom griechischen apeirein (ergreifen) abgeleitet, nimmt Bezug auf die hakenartigen Haare, die die leichte Anheftung der Pflanze, bes. an der Kleidung bedingen. Früchte von Galium aparine wurden in den neolithischen Pfahlbauten in großen Mengen nachgewiesen, was vermuten läßt, daß die Pflanze von den prähistorischen Menschen zur Käsebereitung als Labferment genutzt wurde, wie dies auch später üblich war.



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