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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Herniaria glabra

Herniaria glabra L.
Bruchkraut (syn. Harnkraut, Kahles Bruchkraut, Tausenkorn), vgl. Abbildung.
Fam.: Caryophyllaceae.
Vork.: gemäßigte Zonen Europas und Asiens.
Droge: Herba Herniariae (syn. Herniariae herba); Harnkraut (syn. Bruchkraut), die zur Blütezeit gesammelten und getrocknetem, ganzen oder geschnittenem oberirdischen Teile. Inh.: Triterpensaponine (3-9 %), die bisdesmosidische Verbindungen mit verzweigter Zuckerkette darstellen und Medicagen-, Gypsogen- oder 16-Hydroxymedicagensäure als Sapogenin enthalten. Weitere Bestandteile sind Flavonoide (0,2-1,2 %, mit Isorhamnetin- und Quercetinderivaten) sowie Cumarine (0,1-0,4 %), u.a. Herniarin und Umbelliferon enthaltend. Anw.: Diuretikum, bei chronischer Zystitis, Urethritis sowie bei Blasentenesmen. Bestandteil entsprechender Teemischungen. Volkstümlich auch als Blutreinigungsmittel.
Hom.: Herniaria glabra HAB1; Harnkraut, die frischen, oberirdischen Teile blühender Pflanzen. Anw.-Geb.: Erkrankungen der Niere und ableitenden Harnwege.
Histor.: Der Gattungsname Herniaria ist lateinischer Herkunft (hernia = Bruch) und bezieht sich auf die frühere Verwendung der Pflanze gegen Bruchleiden. Der Artname glabra (kahl) kennzeichnet den Unterschied zum behaarten Bruchkraut (hirsutum = rauhhaarig). Erste Hinweise über die arzneiliche Nutzung der Pflanze stammen aus dem 16. Jh. und zwar zunächst als Mittel gegen Leistenbrüche, später auch als harntreibende Droge.



Herniaria glabra, Bruchkraut

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