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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Hyssopus officinalis

Hyssopus officinalis L.
(syn. Hyssopus arisatus, H. canascens, H. cinerascens, H. cinereus, H. cretaceus, H. montanus); Ysop (syn. Isop, Kirchenysop, Klosterysop).
Fam.: Lamiaceae (Labiatae).
Vork.: Mittelmeergebiet, Kleinasien, Iran, Schwarzmeergebiet; in Spanien, Frankreich, Italien und auf dem Balkan auch kultiviert.
Drogen: 1. Hyssopi aetheroleum (syn. Aetheroleum Hyssopi); Ysopöl, das durch Wasserdampfdestillation gewonnene äther. Öl. Inh.: komplexes Gemisch, u.a. mit 1-Pinocamphon (7-25 %), Isopinocamphon (16-22 %), Pinocarvon (10-23 %), und β-Pinen (7-11 %). Anw.: als Zusatz zu Badeölen bzw. in der Kosmetik und Parfümerie. Die Droge dient auch zur Herstellung von Gewürzessenzen und Likören (Benediktiner, Chartreuse). 2. Hyssopi herba (syn. Herba Hyssopi); Ysopkraut (syn. Ispenkraut, Josefskraut, Weinespenkraut), die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile. Inh.: äther. Öl (0,1-0,3 %), Gerbstoffe ( 5-8 %, v.a. Rosmarinsäure), Flavonoide (Diosmin, Hesperidin, Vicenin-2), Marubiin (Bitterstoff), Oleanolsäure, Ursolsäure, β-Sitosterol, Gummi, Harz, Zucker. Anw.: in der Volksheilkunde bei Halsentzündungen, Heiserkeit und zur Bereitung von Gurgelwasser. Innerlich appliziert wird die Droge bei Bronchitis, Husten, Asthma und Nasenkatarrhen eingesetzt. Auch zur Behandlung von Kreislaufschwäche, Darmerkrankungen, Menstruationsbeschwerden, Herzbeschwerden und Augenschmerzen soll die Droge dienen. Im Hauhalt wird Ysop als Gewürz zu Salaten, Suppen, Fleischspeisen und für Liköre bzw. als Geschmackskorrigens verwendet. Der Gattungsname Hyssop ist orientalischen Ursprungs und wird mit dem hebräischen ezob bzw. dem arabischen azzol (heiliges Kraut) in Verbindung gebracht. Über die Verwendung des wahren Ysop im Altertum bestehen Unklarheiten. Dies gilt auch für den Ysop der Israeliten wie er in der Bibel (Psalm 51) erwähnt wird und zur symbolischen Reinigung von Aussätzigen diente. In den Kräuterbüchern des Mittelalters wird Ysop vor allem bei Erkrankungen der Atemwege empfohlen.

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