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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Lathyrus sativus

Lathyrus sativus L.
Platterbse (syn. Deutsche Kichererbse, Gemeine Platterbse, Saatplatterbse).
Fam.: Fabaceae.
Vork.: Mittelmeergebiete, Indien.
Droge: Semen Lathyri; Deutsche Kichererbse, die reifen Samen. Inh.: Alle Teile der Pflanze, besonders die Samen enthalten neurotoxisch wirksame Aminosäuren, sog. Lathyrogene, u.a. N4-Oxalyl-L-2,4-diaminobuttersäure vgl. Formel. Der Verzehr der Samen führt zu Erkrankungen, die als Neuro- bzw. Osteo-Lathyrismus bekannt sind. Die Anwendung der Droge ist daher auf die Homöopathie beschränkt, obwohl die toxischen Stoffe beim Kochprozeß zerstört werden und die Pflanzen dann als Futtermittel genutzt werden.
Hom.: Lathyrus sativus HAB 1; Platterbse, die getrockneten, reifen Samen. Anw.-Geb.: Erkrankungen des Zentralnervensystems, u.a. Rückenmarksleiden mit spastischen Lähmungen.
Histor.: Der Gattungsname leitet sich vom griechischen láthyros ab und wurde von Theophrast für den Namen einer Hülsenfrucht gebraucht. Er setzt sich zusammen aus la (sehr) und thuros (heftig, reizend) und nimmt offenbar Bezug auf die Wirkungen der Pflanze. Der deutsche Name Kicher geht auf das lateinische cicer zurück. Die Kräuterbücher des 16. Jh. empfahlen das Platterbsenmehl als Mittel gegen Schwindsucht, Hunde- und Schlangenbiß. Andererseits existieren auch Berichte über Vergiftungen durch den Genuß von stark pigmentierten Platterbsensamen.



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