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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Lectine

Lectine
(syn. Lektine, Phythämagglutinine), Gruppe von löslichen Glykoproteinen zumeist pflanzlichen Ursprungs, besonders in den Samen von Fabaceae und Euphorbiaceae, die bestimmte Zuckerreste spezifisch binden können. Aufgrund ihrer Struktur sind sie in der Lage, Glykoproteine und Glykolipide bzw. Zellen, die diese an ihrer Oberfläche enthalten, vernetzend zu binden und dadurch auszufällen (agglutinieren). Durch ihre Eigenschaft, rote Blutkörperchen (Erythrozyten) agglutinieren zu können, wurden die L. entdeckt und zunächst als Phythämagglutinine bezeichnet. Ihre biologische Funktion liegt wahrscheinlich in der Zell-Zell-Erkennung und in der Steuerung der Fortpflanzung. Einige L. sind für tierische Organismen stark toxisch, insbesondere Ricin (Ricinus communis) und Abrin (Abrus precatorius). Anw.: in der Blutgruppendiagnostik, zur Zelldiagnostik sowie in der Biochemie zur Isolierung und Abtrennung von Glykoproteinen und Glykolipiden.

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