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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Malva-Arten

Malva-Arten

Fam.: Malvaceae.

Malva neglecta Wallr. (syn. Malva rotundifolia, M. vulgaris); Weg-Malve (syn. Gänse-Malve, Gemeine Malve, Hasenpappel, Kleine Käsepappel, Übersehene Malve).
Vork.: gemäßigte und subtropische Zonen beider Hemisphären.
Droge: Malvae folium. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Malva sylvestris.

Malva sylvestris L. (syn. Malva ambigua, M. elata, M. erecta, M. glabra, M. mauritiana, M. obtusa, M. ruderalis, M. vulgaris); Große Käsepappel (syn. Roßpappel, Wilde Malve), vgl. Abbildung.
Vork.: subtropische und gemäßigte Zonen beider Hemisphären.
Drogen: 1. Malvae flos (syn. Flores Malvae, Flos Malvae, Malvae flores); Malvenblüten (syn. Blaue Pappelblumen, Käsepappelblüten, Roßpappelblüten, Waldmalvenblüten, Wilde Malvenblüten), die getrockneten Blüten. Inh.: Schleimstoffe (bis 10 %), Flavanoide, u.a. das Anthocyan Malvin, Gerbstoffe. Anw.: Schleimhautreizungen im Mund und Rachenraum, Reizhusten; Bestandteil von Brust- und Hustentees; früher auf Grund des Anthocyangehaltes industriell als Färbemittel, besonders in der Lebensmittelindustrie. 2. Malvae folium (syn. Folia Malvae, Folium Malvae, Malvae folia); Malvenblätter (syn. Hasenpappelblätter, Käsekraut, Käsepappelblätter), die getrockneten Laubblätter. Inh.: Schleimstoffe (ca. 10 %), aufgebaut aus Galactose, Glucose, Arabinose Xylose und Rhamnose im Verhältnis 37:17:20:3:23 als Neutralzucker sowie ca. 24 % Galacturonsäure. Außerdem Flavonoide, meist als Flavonolsulfate vorliegend, u.a. Gossypetin-3-O-β-D-glucuronid-3-sulfat, sowie Gerbstoffe. Anw.: Katarrhe der oberen Luftwege, Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum sowie im Magen-Darm-Bereich. Zur Teezubereitung verwendet man als Einzelgabe 2 Teelöffel (3-5 g) Malvenblätter.
Hom.: Malva äthanol. Infusum HAB 1; Malve, die getrockneten Blüten. Anw.-Geb.: anthroposophische Therapierichtung.



Malva sylvestris, Große Käsepappel

Histor.: Der Gattungsname Malva entspricht dem griechischen maláche. Das deutsche Wort Malve ist der lateinischen Bezeichnung entlehnt. Der hohe Schleimgehalt der Droge hat bereits im Altertum das Interesse der Ärzte auf die Droge gelenkt, die sie als einhüllendes Mittel innerlich und äußerlich einsetzten. So ließ man auch bei Verstopfung Malvenblätter als Gemüse essen.

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