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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Moringa-Arten

Moringa-Arten

Fam.: Moringaceae.

Moringa oleifera Lam. (syn. Guilandina moringa, Hyperanthera moringa, Moringa nux ben, M. pterygosperma); Behennußbaum (syn. Meerrettichbaum, Ölmoringie, Pferderettichbaum).
Vork.: Indien, Saudi-Arabien, Ägypten, Sudan, Westafrika, Florida, Mittelamerika, Peru, Indonesien.
Drogen: 1. Moringae gummi (syn. Gummi Moringae); Moringa-Gummi, das in der Rinde nach Verwundung gebildete Gummi. Inh.: Schleimstoffe (aufgebaut aus Arabinose, Galactose und Gucuronsäure im molaren Verhältnis von 10:7:2), Monosaccharide, wenig Proteine, Spuren von Myrosinase. Anw.: in der Volksheilkunde bei Magenbeschwerden, Zahn- und Ohrenschmerzen. In der Technik dient das Gummi als Hilfsmittel in der Kattundruckerei. 2. Moringae oleum (syn. Oleum Moringae), Behenöl (syn. Moringaöl), das fette Öl der Samen. Inh.: Triglyceride der Ölsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure sowie Behensäure, Arachinsäure und Lignocerinsäure. Anw.: in der Volksheilkunde äußerlich bei Rheuma und Hauterkrankungen als Einreibung genutzt. In der Kosmetik dient die Droge als Grundlage für Salben und Cremes, die Technik nutzt es als Feinmechaniköl und auch im Haushalt dient es als Speiseöl, besonders in Indien und Afrika. 3. Moringae radix (syn. Radix Moringae); Behenwurzel (syn. Moringawurzel), die frische oder getrocknete Wurzel. Inh.: Senfölglykoside (ca. 0,05 %, v.a. Glucotropaeolin und 4-(α-L-Rhamnosyloxy)benzylglucosinolat und die daraus durch die Myrosinase freigesetzten Verbindungen Benzylisothiocyanat und 4-(α-L-Rhamnosyloxy)benzylisothiocyanat). Anw.: in der Volksheilkunde bei Zahnfleischentzündungen, äußerlich bei Wunden und Entzündungen, bei Tierbissen und Befall mit dem Guineawurm. Bei Rheuma als Badezusatz bzw. in Form von Einreibungen (vergleichbar mit dem Senfpflaster). Ausreichende klinische Daten zu diesen Anwendungen liegen nicht vor. 4. Moringae semen (syn. Semen Moringae); Behennuß, die reifen, ungeschälten Samen. Inh.: Senfölglucoside (bis zu 9 %, v.a. 4-(α-L-Rhamnosyloxy)benzylglucosinolat), Ascorbinsäure, Moringyne. Anw.: in der indischen Volksheilkunde bei Fieber, als Aphrodisiakum, zur Wundbehandlung, gegen Warzen, Würmer, bei Durchfall, gegen Schuppen, bei Ödemen, Tumoren und Entzündungen.

Moringa peregrina (Forssk.) Fiori (syn. Moringa aptera, M. arabica, Hyperanthera peregrina); Echter Behennußbaum (syn. Bennußbaum).
Vork.: arabisch-afrikanische Wüstengebiete, Vorderindien, Sri Lanka, Westindien, Südamerika, hier auch kultiviert.
Drogen: 1. Moringae gummi. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Moringae oleifera. 2. Moringae oleum. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Moringae oleifera.

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