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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Panax ginseng

Panax ginseng C. A. Mey.
(syn. Aralia ginseng, Panax pseudoginseng, P. schinseng); Ginseng (syn. Allheilkraut, Koreanischer Ginseng).
Fam.: Araliaceae.
Vork.: wildwachsend in Gebirgsgegenden Ostasiens, kultiviert besonders in Nordchina, Japan und Korea.
Droge: Ginseng radix (syn. Radix Ginseng); Ginsengwurzel (syn. Chinesische Ginsengwurzel, Kraftwurzel, Lebensverlängerungswurzel, Panaxwurzel, Samwurzel, Schinsengwurzel, Weißer Ginseng), die getrockneten Wurzeln; vgl. Abbildung. Diese kommen als "Weißer Ginseng", wenn die Wurzeln gebleicht und geschält wurden, oder als "Roter Ginseng", wenn die frisch geernteten Wurzeln vor der Trocknung mit gespanntem Wasserdampf behandelt wurden, in den Verkehr. Inh.: Triterpensaponine, sog. Ginsenoside, deren Konzentration vom Alter der Pflanzen und den Anbaugebieten stark abhängig ist, so daß Schwankungen von etwa 0,8-8,6 % (Durchschnittsgehalt 2-3 %) beobachtet werden. Unter den Aglyka überwiegt der Dammaran-Typ mit 20(S)-Protopanaxadiol und 20(S)-Protopanaxatriol, während der pentacyclische Oleanolsäuretyp, als sog. Ginsenosid Ro, nur in geringer Menge (0,05-0,2 %) vorliegt vgl. Formel. Weitere Bestandteile sind äther. Öl (0,05 %) mit Eremophilen und β-Elemen sowie Polyine, u.a. Falcarinol und Panaxydiol. Wirk.: Ginsengextrakte sind in der Lage, die Protein- und RNA-Synthese in der Leber zu steigern. Sie ermöglichen Streßsituationen besser zu bewältigen und sollen die physische und psychische Leistungs- und Merkfähigkeit sowie das Reaktionsvermögen erhöhen. Anw.: Zubereitungen der Droge sind Bestandteil vieler Fertigpräparate, die, oft in Kombination mit weiteren Bestandteilen, z.B Lecithin oder Vitaminen, als Immunstimulantien, Geriatrika, Tonika und Anabolika genutzt werden. Tagesdosis 1-2 g Droge bzw. Zubereitungen, die mindestens 15 mg Ginsenosiden entsprechen.
Hom.: Panax pseudoginseng HAB 1; Ginseng, die getrockneten, unterirdischen Pflanzenteile. Anw.-Geb.: Erkrankungen des Zentralnervensystems, der männlichen Geschlechtsorgane, des Stütz- und Bewegungsapparates sowie in der Rekonvaleszenz.
Histor.: Die Droge entstammt der ostasiatischen Medizin, wo sie bereits seit Jahrtausenden u.a. bei Schwäche- und Angstzuständen, drohendem Kollaps, vermindertem Appetit, Schlaflosigkeit, Impotenz und Unfruchtbarkeit der Frau sowie Herzschwäche angewendet wird und nach wie vor in hohem Ansehen steht. Der Gattungsname Panax, benannt nach Panakeia, der Tochter des Asklepios, der Allesheilerin, setzt sich aus dem griechischen pás (alles) und ákos (Heilmittel) zusammen. Er bringt die Vielseitigkeit der Heilwirkung, die man der Droge zuspricht, zum Ausdruck.



Panax ginseng, Ginseng radix, Ginsengwurzel



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