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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Piper betle

Piper betle L.
(syn. Chavica auriculata, C. betle. C. chuvya, C. densa, C. sibirica, Piper malamiris, P. pinguispicus, P. siriboa); Betelpfeffer.
Fam.: Piperaceae.
Heim.: Zentral- und Ost-Malaysia, heute im gesamten tropischen Asien kultiviert, ebenso in Afrika und Ozeanien.
Droge: Folia Piperis betle (syn. Piperis betle folium); Piper-betle-Blätter (syn. Betelblätter), die frischen oder getrockneten Blätter. Inh.: äther. Öl (0,8-1,8 %), v.a. phenolische Phenylpropanderivate, wie Chavibetol, Eugenol, Allylprotocatechol; Neolignane, u.a. Crotepoxid, Piperol, Piperbetol und Methylpiperbetol. Anw.: in der Volksheilkunde bei Husten, Schleimhautentzündungen, Diphtherie, Mittelohrentzündung sowie bei Magenbeschwerden. Eine größere Bedeutung besitzt die Droge als Bestandteil des "Betelbissens", ein im gesamten asiatischen Raum täglich von Millionen bereitetes Genußmittel. Zusammengesetzt aus Bruchstücken der Arecanuß (Areca catechu), Löschkalk und verschiedenen Gewürzen werden diese in die frischen Betelblätter eingewickelt, im Mund kurz durchgekaut und dann in die Wangentaschen geschoben, um dort ausgesogen zu werden. Aus der Arecanuß wird das zentral sedierende Arecolin freigesetzt und bewirkt eine zufriedene Gelassenheit beim Anwender.
Histor.: Die Anwendung des Betelbissens wird bereits in frühen Sanskrittexten in Indien erwähnt und gehört damit zu den ältesten Genußmitteln. Darüber hinaus zählt der Betelpfeffer zu den heiligen Pflanzen Indiens und wird als Opfergabe für den Hindu-Gott Shiva in den Tempeln genutzt.

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