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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Psidium guajava

Psidium guajava L.
(syn. Psidium pyriferum, P. pomiferum); Guayavebaum.
Fam.: Myrtaceae.
Heim.: tropisches Amerika, in Westindien, Südamerika, Indien und Ägypten, oft auch kultiviert.
Droge: Folia Djamboe (syn. Folia Psidii, Folia Psidii pyriferi); Djambublätter (syn. Djamboeblätter, Guayavablätter, Guave), die Blätter. Inh.: Gerbstoffe (9-12 %), äther. Öl (ca. 0,3 %), u.a. mit Caryophyllen, β-Bisabolen und Eugenol; Flavonoide, wie Quercetin und fettes Öl (ca. 6 %), Harz (ca. 3 %), Triterpene. Anw.: in der Volksheilkunde als Adstringens bei Magen- und Darmerkrankungen, als Anthelmintikum, bei Zahnschmerzen sowie bei Geschwüren im Mundbereich. Die birnenartigen Früchte der Pflanze, die Guajaven, enthalten viel Vitamin C und sind ein beliebtes Obst bzw. werden auch zu Marmeladen verarbeitet.
Histor.: Die Pflanze wurde bereits im 8. Jh. v.Chr. in Peru kultiviert und durch die Spanier im 16. Jh. in Europa bekannt. Einige Volksstämme in Ghana benutzen die Droge aber auch für rituelle Zwecke, psychotrope Wirkstoffe konnten aber noch nicht nachgewiesen werden. In China wird auf sehr ungewöhnliche Weise eine narkotische Psidium-Droge gewonnen: Die frischen Blätter werden als ausschließliche Nahrung an Insekten (Stabheuschrecken und Gottesanbeterinnen) verfüttert. Die Kotausscheidungen der Insekten werden gesammelt, in Form kleiner Kugeln geknetet, getrocknet und luftdicht aufbewahrt. Einige dieser Pillen werden bei Bedarf aufgelöst und getrunken.

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