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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Pulsatilla-Arten

Pulsatilla-Arten

Fam.: Ranunculaceae.

Pulsatilla chinensis (Bge.) Rgl. (syn. Anemone chinensis); Chinesische Anemone.
Vork.: Ferner Osten Rußlands, Ostsibirien, China, Mongolei.
Droge: Radix Anemonae (syn. Radix Pulsatillae); Pulsatilla-chinensis-Wurzel, die im Frühjahr oder Herbst gesammelten, getrockneten Wurzeln. Inh.: Triterpensaponine, Anemonin, Protoanemonin. Anw.: in der chinesischen Medizin bei Bakterien- und Amöbenruhr, Trichonomadenbefall, starkem Ausfluß mit Juckreiz; in der Volksheilkunde auch bei Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden. In gleicher Weise werden auch die Wurzeln von Pulsatilla dahurica (Fisch.) Spreng., P. koreana Nakai, P. nigricans Stoerck und P. turczaninowii Kryl. et Serg. genutzt.

Pulsatilla patens (L.) Mill. (syn. Anemone patens, A. wolfgangiana, Pulsatilla latifolia); Finger-Küchenschelle (syn. Heide-Küchenschelle).
Vork.: Ost- und Mitteleuropa, v.a. in Kiefernwäldern.
Hom.: Pulsatilla nuttalliana HAB 34, die frischen, zur Blütezeit geernteten, oberirdischen Teile. Anw.-Geb.: v.a. Regelstörungen.

Pulsatilla pratensis (L.) Mill. (syn. Anemone intermedia, A. pratensis, Pulsatilla breynii, P. reflexa). Wiesen-Küchenschelle (syn. Glockrose, Kleine Kuhschelle, Nickende Kuhschelle, Osterblume, Osterblumenkraut, Wiesenkuhschelle).
Vork.: Mittel- und Osteuropa.
Drogen: Pulsatilla-Frischpflanze und Pulsatillae herba. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Pulsatilla vulgaris.
Hom.: Pulsatilla pratensis HAB 1; Kuhschellenkraut, die frischen, zur Blütezeit gesammelten, ganzen Pflanzen. Anw.-Geb.: als Konstitutionsmittel bei Hautkrankheiten, Krampfaderleiden, Erkältungskrankheiten, Verdauungsschwäche, Entzündungen der weiblichen Genitalorgane, rheumatische Beschwerden, nervöse Erkrankungen, Verstimmungszustände. Als homöopathische Dilution Bestandteil zahlreicher Fertigpräparate.

Pulsatilla vulgaris Mill. (syn. Anemone acutipetala, A. bogenhardiana, A. collina, A. janczewskii, A. praecox, A. pulsatilla, A. punica, Pulsatilla amoena, P. bogenhardiana, P. intermedia, P. pulsatilla, P. recta); Kuhschelle (syn. Ackerschelle, Gemeine Küchenschelle), vgl. Abbildung.
Vork.: Mittel- und Nordeuropa.
Drogen: 1. Pulsatilla-Frischpflanze; die frischen, oberirdischen Teile zur Zeit der Blüte. Inh.: Ranunculin-Derivate (ca. 2,8 %). Anw.: volkstümlich früher bei Spasmen im Genitalbereich, bei Neuralgien und Migräne. Infolge unerwünschter Reizwirkung im Verdauungstrakt sollte die Anwendung auf die Homöopathie (s. P. pratensis) beschränkt bleiben. 2. Pulsatillae herba (syn. Herba Pulsatillae); Kuhschellenkraut, die getrockneten, gegen Ende der Blüte gesammelten oberirdischen Teile. Inh.: Abbauprodukte des Protoanemonins, Gerbstoffe, Saponine. Anw.: volkstümlich bei Erkrankungen der Genitalorgane, entzündlichen Hauterkrankungen, einschließlich der Schleimhäute, Neuralgien, Verdauungsstörungen, Augenerkrankungen.
Histor.: Der Gattungsname Pulsatilla kommt vom lateinischen pulsare (schlagen, läuten), wohl als Hinweis auf die Glockenform der Blüten. Die Pflanze soll bereits von den alten Kelten medizinisch verwandt worden sein und Hippokrates verordnete sie zur Verbesserung der Menstruation sowie zur Unterdrückung hysterischer Angstzustände.

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