Direkt zum Inhalt

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Rhamnus catharticus

Rhamnus catharticus L.
(syn. Cervispina cathartica, Rhamnus cathartica, R. wicklia, R. wikkor, R. willdenowiana); Kreuzdorn (syn. Färbebaum, Feldbeerbaum, Hexendorn, Hirschdorn, Purgier-Kreuzdorn, Stechdorn, Wegdorn).
Fam.: Rhamnaceae.
Vork.: Europa, Westasien, Nordafrika.
Drogen: 1. Rhamni catharticae fructus (syn. Baccae Spinae cervinae, Fructus Rhamni catharticae, Rhamni cathartici fructus); Kreuzdornbeeren (syn. Amselbeeren, Gelbbeeren, Kreuzbeeren, Purgierbeeren, Wegdornbeeren), die ganzen, reifen, getrockneten Früchte; vgl. Abbildung. Inh.: Anthranoide (2-5 %), bes. Franguline vgl. Formel und Glucfranguline mit Emodin und Emodinanthron als Aglyka. Ferner Flavonolglykoside, u.a. Catharticin sowie Kämpferol- und Quercetinglykoside, ferner Gerbstoffe. Anw.: analog Faulbaumrinde bei akuter Verstopfung. Volkstümlich früher zur Blutreinigung. Geg.: bei mitunter auftretenden krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden ist Dosisreduktion erforderlich, auch gilt die chronische Anwendung der Droge als Mißbrauch. 2. Rhamni cathartici fructus recentes (syn. Fructus Rhamni catharticae recentes, Rhamni catharticae fructus recentes); Frische Kreuzdornbeeren, die frischen, reifen Früchte. Anw.: s. Rhamni cathartici fructus.
Hom.: Rhamnus catharticus HAB 34; Kreuzdorn, die frischen, reifen Früchte. Anw.-Geb.: Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie des Stütz- und Bewegungsapparates.
Histor.: Der Gattungsname Rhamnus stammt vom griechischen rhamnos und war bei Theophrast und Dioskurides die Bezeichnung für verschiedene Rhamnus-Arten. Der Artname cathartica geht auf das griechische kathairein (reinigen) zurück, da die Früchte als Abführmittel, d.h. zum Reinigen des Darmes, dienten. Der dt. Name Kreuzdorn weist auf die Stellung der Dornen, die mit den Ästen ein Kreuz bilden, hin. Der in der Antike genutzte Rhamnos war vermutlich Rhamnus oleoides. Den Angelsachsen jedoch war der Kreuzdorn schon lange bekannt. Er wurde als Hartsthorn oder Waythorn in ihren Arzneibüchern schon vor der normannischen Eroberung genannt. Im Volksaberglauben galt der Kreuzdorn über lange Zeit als ein dämonenabwehrendes und hexenvertreibendes Mittel.



Rhamnus catharticus, Rhamni catharticae fructus, Kreuzdornfrüchte



Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.