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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Sanguinaria canadensis

Sanguinaria canadensis L.
(syn. Chelidonium maximum canadense, Sanguinaria acaulis, S. grandiflora, S. minor, S. vernalis); Kanadische Blutwurzel.
Fam.: Papaveraceae.
Vork.: Nordamerika, Kanada.
Droge: Sanguinariae canadensis rhizoma (syn. Rhizoma Sanguinariae canadensis); Kanadischer Blutwurzelstock. Die Droge ist stark giftig! Inh.: Alkaloide (4-8 %), v.a. Sanguinarin, Chelerythrin, Protopin. Anw.: in der Volksheilkunde als Expektorans, Emetikum, Purgans. Ein Drogenextrakt wird als Antiplaquemittel in der Stomatologie verwendet, in der Veterinärmedizin dient die Droge auch als Febrifugum. Aufgrund der Giftigkeit wird eine Verwendung der Droge nicht empfohlen.
Hom.: Sanguinaria canadensis HAB 1; Kanadische Blutwurzel, die im Herbst gesammelten, getrockneten, unterirdischen Pflanzenteile. Anw.-Geb.: Erkrankungen des Zentralnervensystems (Migräne), der Augen, der oberen und unteren Atemwege, der weiblichen Geschlechtsorgane (besonders im Klimakterium) sowie des Stütz- und Bewegungsapparates.
Histor.: Die Droge gehört zu den wichtigsten Bestandteilen der indianischen Medizin im östlichen Nordamerika. Im 19. Jh. avancierte sie fast zu einem Allheilmittel und wurde u.a. bei Brustkrebs, gegen Warzen und Hautwucherungen eingesetzt. Der Gattungsname ist vom lateinischen sanguis (Blut) abgeleitet, Bezug nehmend auf den rötlichen Saft der Wurzel. Die Indianer Nordamerikas nutzten einst den orangefarbenen Saft zum Bemahlen sowohl ihres Körpers als auch von Gerätschaften. Auch industriell wurde die Droge früher für Färbereizwecke genutzt.

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