Direkt zum Inhalt

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Sassafras albidum

Sassafras albidum (Nutt.) Nees
(syn. Laurus sassafras, Persea sassafra, Sassafras officinale, S. sassafras, S. variifolium), Fenchelholzbaum.
Fam.: Lauraceae.
Vork.: atlantisches Nordamerika.
Drogen: 1. Sassafras aetheroleum (syn. Oleum Sassafras); Sassafrasöl (syn. Fenchelholzöl), das äther. Öl des Wurzelholzes. Inh.: Safrol vgl. Formel (ca. 80 %) als Hauptkomponente, neben weiteren Phenylpropanderivaten. Anw.: früher in alkoholischer Lösung bei rheumatischen Beschwerden, Menstruationsstörungen sowie Erkrankungen im Urogenitalbereich. Äußerlich volkstümlich bei rheumatischen Schmerzen und Insektenstichen. Industriell zur Gewinnung von Safrol, das bes. für kosmetische Produkte genutzt wird. 2. Sassafra cortex (syn. Cortex Sassafras, Cortex Sassafras radicis); Sassafraswurzelrinde (syn. Fenchelholzrinde), die geschälte und getrocknete Wurzelrinde. Inh.: äther. Öl (6-9 %, s. Sassafras aetheroleum), ferner in geringer Menge Alkaloide vom Aporphin- (u.a. Boldin) und Reticulintyp. Anw.: früher bei Erkrankungen der Atmungsorgane, rheumatischen und Verdauungsbeschwerden sowie Bestandteil von sog. "Blutreinigungstees". 3. Sassafras lignum (syn. Lignum Sassafras, Lignum Floridum, Lignum Pavanum); Sassafrasholz (syn. Fenchelholz, Sassafraswurzelholz), das Wurzelholz. Inh.: äther. Öl (1-2 %, s. Sassafras aetheroleum). Anw.: früher in "Blutreinigungstees" bei Hautausschlägen, Katarrhen, rheumatischen Beschwerden und Syphilis. Geg.: Da Safrol, die Hauptkomponente des äther. Öles, ein genotoxisches Carcinogen darstellt, ist die Nutzung der o.g. Drogen nicht mehr zu vertreten.
Hom.: Sassafras HAB 34, die getrocknete Wurzelrinde.
Histor.: Der Gattungsname Sassafras wird vom spanischen sassafras (steinbrechend) abgeleitet, Bezug nehmend auf die frühere Anwendung der Droge zur Behandlung von Blasensteinen. Unter dem Namen Pavane nutzten die Eingeborenen Nordamerikas die Droge bereits seit langer Zeit wegen des angenehmen Aromas als Kaumittel und als Zusatz zu erfrischenden Getränken. In Deutschland wurde das Sassafrasholz und die Sassafrasrinde noch im 16. Jh. als Lignum pavanum bekannt und diente zunächst vornehmlich als Antisiphylitikum. In den mittelalterlichen Kräuterbüchern findet es noch keine Erwähnung. Das aus der Droge gewonnene äther. Öl wurde später offenbar erstmalig von Angelus Sala, dem Leibarzt des Herzogs von Mecklenburg, hergestellt.



Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.