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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Schinus-Arten

Schinus-Arten

Fam.: Anacardiaceae.

Schinus molle var. areira (L.) DC. (syn. Schinus areira); Amerikanischer Pfefferbaum (syn. Falscher Pfefferbaum, Indischer Mastixbaum, Mollebaum, Peruanischer Pfefferbaum, Pfefferstrauch, Schinuspfeffer, Wilder Pfeffer).
Vork.: Mittel- und Südamerika, bes. Peru.
Drogen: 1. Schinus-molle-Blätter (syn. Folia Molle seu Mollis); Molleblätter, die Fiederblättchen. Inh.: äther. Öl (0,2-1 %), aus Monoterpen-Kohlenwasserstoffen, Phenolen und einem hohen Anteil an Sesquiterpenen bestehend. Außerdem Flavonoide, Triterpene, β-Sitosterol und Gummiharze. Anw.: in den Herkunftsgebieten sehr vielseitig, u.a. bei Erkrankungen des Rachenraumes und der Atemwege, rheumatischen Beschwerden, als harntreibendes Mittel sowie auch bei Bluthochdruck. Ferner in Form von Kataplasmen bei Gelenkschmerzen, Ischias und auch bei Geschwüren. 2. Schinus-molle-Früchte (syn. Schini mollis fructus); Schinusfrüchte (syn. Peruanischer Pfeffer, "Rosa Pfeffer", Roter Pfeffer, Rosa-Beeren, Schinuspfeffer), die reifen, ungeschälten, luft- oder gefriergetrockneten Steinfrüchte. Inh.: äther. Öl (ca. 2-5 %) mit den Hauptkomponenten Limonen, α- und β-Phellandren, α- und β-Pinen sowie Sesquiterpenen. Ferner Triterpensäuren, u.a. 3-Epiisomasticadienolalsäure, und Polyphenole. Anw.: in Mittel- und Südamerika u.a. als Abführmittel, Diuretikum, bei rheumatischen Beschwerden sowie Atemwegserkrankungen. Im Haushalt auch als Gewürz. 3. Schinus-molle-Öl (syn. Schini mollis aetheroleum); Schinusöl, das durch Wasserdampfdestillation, meist aus den Früchten gewonnene äther. Öl. Inh.: s. Schini mollis fructus. Anw.: früher in Mexiko bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie als Adjuvans bei Tuberkulose. 4. Schinus-molle-Rinde (syn. Cortex Molle, Cortex Mollis); Mollerinde (syn. Mollisrinde), die getrocknete Stamm- und Zweigrinde. Inh.: Gummiharz, Gallotannine. Anw.: volkstümlich in Mittel- und Südamerika, u.a. als Wundheilmittel, zur Förderung der Harnbildung und der Menstruation sowie bei Diabetes. 5. Aroeiraharz; Amerikanischer Mastix (syn. Molliharz), das aus der Stammrinde gewonnene Gummiharz. Inh.: Harz (50-60 %) mit wenig äther. Öl und Bitterstoff, ferner Gummi (40-49 %). Anw.: in den Heimatgebieten als drastisches Abführmittel, ferner auch bei Gicht und Rheuma sowie als harntreibendes Mittel.

Schinus terebinthifolius Raddi (syn. Schinus antiarthriticus, S. mellisii, S. mucronulata); Brasilianischer Pfefferbaum (syn. Turbitobaum).
Vork.: heimisch in Südamerika, verbreitet in Florida sowie im Mittelmeergebiet und Südasien.
Drogen: 1. Aroeiraharz (syn. Resina de Aroeira), das aus der Stammrinde gewonnene Gummiharz. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Schinus molle var. areira. 2. Schinus-terebinthifolius-Früchte; Brasilianischer Pfeffer (syn. Brasilianischer "Rosa Pfeffer", Rosa Beeren, Rosa Pfeffer, Roter Pfeffer, Schinusfrüchte), die ungeschälten, luft- oder gefriergetrockneten Steinfrüchte. Inh.: äther. Öl (1,5-10 %) aus Mono- und Sesquiterpenen bestehend mit Limonen, α- und β-Pinen sowie α- und β-Phellandren als Hauptkomponenten, ferner langkettige n-Alkenylphenole, Biflavonoide, u.a. Amentoflavon, Gallussäure und Triterpene. Anw.: volkstümlich als harntreibendes Mittel, zur Tumorbehandlung sowie in Form von Bädern zur Wundbehandlung und gegen Geschwüre. Im Haushalt auch als Gewürz. Geg.: bei bekannter bestehender Sensibilisierung bzw. bekannter Allergie gegenüber n-Alkylphenolen darf die Droge, selbst als Gewürz, nicht genutzt werden. 3. Schinus-terebinthifolius-Rinde (syn. Cortex Schini terebinthifolii); Aroeira, die getrocknete Zweig- und Stammrinde. Inh.: Gummiharz, Gerbstoffe und in geringer Menge n-Alkenylphenole vom Cardol- bzw. Cardanoltyp. Anw.: in der Volksheilkunde Südamerikas als Stimulans bei Schwächezuständen, bei entzündeten Schleimhäuten im Verdauungsbereich sowie äußerlich in Form von Abkochungen bei Gicht, Rheuma, Ischias, Syphilis und Tumoren.

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