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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Styrax-Arten

Styrax-Arten

Fam.: Styracaceae. Die Gattung umfaßt etwa 120 Arten.

Styrax benzoides Craib. (syn. Styrax macrothyrum).
Vork.: Malaiische Halbinsel.
Droge: Siam-Benzoe. Inhaltsstoffe und Anwendung s. Styrax tonkinensis.
Hom.: Benzoes resina HAB 34, das Harz. Anw.-Geb.: rheumatische, degenerative und gichtige Gelenkerkrankungen, Erkrankungen der Harnwege und der Ganglien.

Styrax benzoin Dryand. (syn. Benzoin officinale, Styrax benzoe, S. benjoin, Lithocarpus benzoin); Benzoe-Storaxbaum.
Vork.: Sumatra, West-Java, Malaiische Halbinsel.
Droge: Benzoe Sumatra (syn. Benzoinum, Resina Benzoe Sumatra); Sumatra-Benzoe. Inh.: Coniferylbenzoat und Cinnamylbenzoat (70-80 %), Zimtsäurecinnamylester, Zimtsäurephenylpropylester, freie Zimtsäure und geringe Mengen Vanillin. Anwendung s. Styrax tonkinensis.

Styrax tonkinensis (Pierre) Craib ex Hartwich (syn. Anthostyrax tonkinensis, Styrax macrothyrsus).
Vork.: Laos, Vietnam, Ostthailand.
Droge: Benzoe siamensis (syn. Asa dulcis, Asa odorata, Benzoe tonkinensis, Benzoinum, Gummi Asa dulcis, Styrax benzoin); Siam-Benzoe, (syn. Wohlriechender Asant, Süßer Asant), vgl. Abbildung. Inh.: Coniferylbenzoat (60-80 %), p-Cumarylbenzoat (10-15 %), Cinnamoylbenzoat, freie Benzoesäure (bis 20 %), α-Siaresinolsäure, Vanillin. Anw.: in der Volksheilkunde bei Katarrhen der Atemwege. Die aus Siam-Benzoe bereitete Benzoetinktur diente früher zur Behandlung von Ekzemen und Dermatomykosen. Sie wurde auch für Mundspülungen herangezogen. Geg.: Die Droge kann Kontaktallergien auslösen und ist daher Personen mit allergischer Prädisposition nicht zu empfehlen.
Hom.: 1. Acidum benzoicum e resina HAB 1, aus Siam-Benzoe sublimierte Benzoesäure. Anw.-Geb.: rheumatische, degenerative und gichtige Gelenkerkrankungen, Erkrankungen der Harnwege und der Ganglien. 2. Benzoe resina HAB 34, das in Thailand (frühere Bezeichnung war Siam) gewonnene Harz.



Styrax tonkinensis, Benzoe, Wohlriechender Asant

Histor.: Durch ein Geschenk des ägyptischen Sultans an den Dogen von Venedig wurde das Benzoeharz 1461 zum ersten Mal nach Italien gebracht. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Droge bald ein bekannter Handelsartikel. 1518 war es als Asa dulcis in der Braunschweiger Ratsapotheke vorhanden. Valerius Cordus erwähnt in seinem Dispensatorium die gute Wirkung und den angenehmen Geruch der Droge. Die konservierenden Eigenschaften der Benzoe bezüglich Schweineschmalzzubereitungen konnte 1843 nachgewiesen werden. Bis ins 18. Jh. hinein fand keine Unterscheidung zwischen Sumatra- und Siam-Benzoe statt, erst mit der Einführung moderner Untersuchungsmethoden traf man die heute noch übliche Differenzierung. Abzugrenzen von der Benzoe ist die Droge Styrax, die von Liquidambar-Arten stammt und seit dem Altertum als Räuchermittel (Judenweihrauch) und zum Einbalsamieren genutzt wurde.

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