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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Turnera diffusa

Turnera diffusa Willd. ex Schultes
(syn. Turnera aphrodisiaca, T. humifusa, T. pringlei); Damiana.
Fam.: Turneraceae.
Vork.: Südkalifornien bis Argentinien.
Droge: Damiani folium (syn. Folia Damianae); Damianiblätter. Inh.: äther. Öl (0,2-0,9 %), mit α-Pinen, Cineol, p-Cymol, Sesquiterpenen; Harz (ca. 6 %), Bitterstoffe, wie Damianin; Gerbstoffe. Anw.: in der indianischen Volksheilkunde v.a. bei Asthma, als Diuretikum, bei Muskelschwäche, Nervosität, zur Regulation der Menstruation sowie als Aphrodisiakum. Geraucht induziert die Droge eine leichte Euphorie und Entspannung, als Tee getrunken sind diese Effekte nur abgeschwächt wahrnehmbar.
Hom.: Turnera diffusa HAB 1; Damianablätter, die während der Blütezeit gesammelten und getrockneten Blätter. Anw.-Geb.: Erkrankungen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane, wie Inkontinenz, Nieren- und Blasenkatarrhe, Frigidität, sowie als Aphrodisiakum.
Histor.: Die Droge wurde vermutlich schon in prähistorischer Zeit in Nordmexiko und im Mayagebiet als Medizin und Liebestrank verwendet. Der spanische Missionar Jesús Maria de Salvatierra berichtete 1699 in seiner Chronica erstmals vom Einsatz als Aphrodisiakum. Der Name der Pflanze soll sich vom Heiligen Damian, dem Schutzpatron der Apotheker, ableiten. Im 19. Jh. war die Droge als Tonikum und Aphrodisiakum in der amerikanischen und mexikanischen Pharmakopöe enthalten, um 1880 wurde sie in Europa eingeführt. Seit Ende der sechziger Jahre gilt die Pflanze als legaler Marihuana- bzw. Tabakersatz.

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