Direkt zum Inhalt

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Tussilago farfara

Tussilago farfara L.
Huflattich (syn. Ackerlattich, Brandlattich, Brustlattich, Eschhuflattich, Feldlattich, Hitzeblätter, Lehmblätter, Märzblume, Ohmblätter, Pferdefuß, Sandblume, Tabakkraut), vgl. Abbildung 1 und Abbildung 2.
Fam.: Asteraceae (Compositae).
Vork.: Europa, West-, Mittel- und Nordasien.
Drogen: 1. Farfarae flos (syn. Flores Farfarae, Flores Tussilaginis, Flos Farfarae); Huflattichblüten, die getrockneten Blütenstände. Inh.: Schleimstoffe (ca. 7 %), die bei der Hydrolyse Arabinose (24 %), Galactose (30 %), Glucose (37 %), Uronsäuren (4 %) und Xylose (9 %) ergeben. Außerdem Pyrrolizidinalkaloide, deren Gehalt stark von der Provenienz abhängt, ferner Terpene, u.a. Tussilagon; Sterole, u.a. β-Sitosterol und Taraxasterol; Triterpene, u.a. β-Amyrin; Flavonoide, u.a. Kämpferol und Quercetin sowie deren Glykoside, Phenolcarbonsäuren, u.a. Kaffeesäure, Ferulasäure und p-Hydroxybenzoesäure. Anw.: volkstümlich als bewährtes Hustenmittel. Auf Grund der toxischen Eigenschaften der Pyrrolizidinalkaloide ist die uneingeschränkte Nutzung der Droge nicht mehr vertretbar. 2. Farfarae folium (syn. Folia Farfarae, Folium Tussilaginis, Tussilaginis folium); Huflattichblätter (syn. Brämleblätter, Heilblätter), die getrockneten Laubblätter. Inh.: Polysaccharide (ca. 8,2 %), davon Inulin (etwa 30 %) und saure Schleimpolysaccharide (ca. 70 %), im wesentlichen Arabinose (21 %), Galactose (24 %), Glucose (15 %), Uronsäuren (6 %) und Xylose (10 %). Pyrolizidinalkaloide, u.a. Senkirkin vgl. Formel (bis zu 0,01 %) und das untoxische Tussilagin vgl. Formel. Ferner Flavonoide, Sterole, u.a. Campesterol und β-Sitosterol, Triterpene, Bitterstoffe (0,05 %) Gerbstoffe und geringe Mengen äther. Öl (ca. 0,05 %). Anw.: Katarrhe der Atemwege, trockener Reizhusten, entzündliche Prozesse im Mund- und Rachenraum. Auf Grund der in Spuren vorhandenen Pyrrolizidinalkaloide bestehen Anwendungsbeschränkungen. Die TD, die 4,5-6 g Droge beträgt, darf nicht mehr als 10 μg Pyrrolizidinalkaloide mit 1,2-ungesättigtem Necingerüst, einschließlich ihrer Oxide enthalten. Für Extrakte und Frischpflanzenpreßsäfte liegt die TD bei 1 μg. Außerdem darf die Anwendung, z.B. eines Tees, nicht länger als 4 bis 6 Wochen im Jahr betragen.
Hom.: Tussilago farfara (syn. Farfara) HAB 34; die frischen Blätter. Anw.-Geb.: Altershusten.
Histor.: Huflattich gehört seit altersher zu den gebräuchlichsten Drogen, die als Hustentees verwendet wurden, worauf auch der Name Tussilago (lat. tussis = Husten) hinweist. Die Kräuterbücher des 16. und 17. Jh. empfahlen die Droge gegen Engbrüstigkeit, Asthma, Husten und Schwindsucht.



Tussilago farfara, Huflattich (blühend)



Tussilago farfara, Huflattich (Blätter)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.