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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Verbascum-Arten

Verbascum-Arten

Fam.: Scrophulariaceae.

Verbascum phlomoides L. (syn. Verbascum rugulosum); Königskerze (syn. Filz-Königskerze, Fischkörnerkerze).
Vork.: Mittel-, Ost- und Südeuropa, Kleinasien.
Drogen: 1. Verbasci flos (Flores Thapsi barbati, Flores Verbasci, Flos Verbasci), Wollblumen (syn. Himmelbrandtee, Königskerzenblüten, Wollkrautblumen), die getrockneten Blumenkronen mit den aufsitzenden Staubblättern. Inh.: Triterpensaponine, wie Verbascosaponin; Flavonoide (1,5-4 %), u.a. Apigenin, Chrysoeriol, Luteolin, Kämpferol, Quercetin, Eriodictyol und entsprechende Glykoside; Iridoide, wie Aucubin, Catalpol; Schleimstoffe, Ferulasäure, Kaffeesäure, Protocatechusäure, Carotinoide, Phytosterole, Invertzucker. Anw.: bei Katarrhen der Luftwege. In der Volksheilkunde wird die Droge bei grippalen Infekten, als Diaphoretikum, bei Husten, Rheuma, Blasen- und Nierenerkrankungen sowie bei Gastrointestinalbeschwerden eingesetzt. Äußerlich kommt sie als Badedroge bei Hauterkrankungen sowie zur Anregung des Kreislaufs zum Einsatz. Häufig wird die Droge als Schmuckdroge in Teemischungen sowie zum Aromatisieren von Likören verwendet. Zur Teezubereitung verwendet man als Einzelgabe 2 Teelöffel (ca. 1 g) feingeschnittene Wollblumen. Als TD werden 3-4 g Droge empfohlen. 2. Verbasci folium (syn. Folia Verbasci, Herba Thapsi barbati, Herba Verbasci); Königskerzenkraut (syn. Himmelbrandkraut, Königskerzenblätter, Wollkraut, Wollblumenkraut), die getrockneten Blätter und Sproßachsen. Inh.: Iridoidglykoside, wie Aucubin; Schleimstoffe, Flavonoide, z.B. Diosmin, Saponine. Anw.: in der Volksheilkunde ähnlich wie Verbasci flos, darüber hinaus bei Bronchitis, Tracheitis und Atemwegskatarrhen; äußerlich bei Frostbeulen, Prellungen und Hautentzündungen.

Verbascum thapsiforme Schrader (syn. Verbascum densiflorum); Großblumige Königskerze (syn. Große Königskerze, Wollkraut).
Vork.: Europa, Kaukasusregion, Nordwestafrika.
Drogen: 1. Verbasci flos (syn. Flores Verbasci); Königskerzenbüten (syn. Wollblumen), die getrocknete Blumenkrone mit Staubblättern. Inh. und Anw. s. Verbascum phlomoides. 2. Verbasci folium (syn. Folia Verbasci); Königskerzenblätter (syn. Wollkrautblätter), die getrockneten Blätter. Inh. und Anw. s. Verbascum phlomoides.
Hom.: 1. Verbascum thapsiforme HAB 1; Königskerze, die frischen, zur Blütezeit gesammelten, oberirdischen Pflanzenteile ohne verholzte Stengel. Anw.-Geb.: Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege sowie des peripheren Nervensystems. 2. Verbascum ad usum externum HAB 34, das frische, zu Beginn der Blüte gesammelte Kraut.

Verbascum thapsus L. (syn. Verbascum crassifolium, V. montanum, V. pseudothapsiforme, Thapsus barbatus); Echte Königskerze (syn. Kleinblumige Königskerze, Kleine Königskerze).
Vork.: Europa, Nordasien, in Nordamerika eingebürgert.
Drogen: 1. Verbasci flos. Inh. und Anw. s. Verbascum phlomoides. 2. Verbasci folium. Inh. und Anw. s. Verbascum phlomoides.
Histor.: Der Gattungsname ist vom lateinischen "barbascum" (barba = Bart) abgeleitet. Der Artname thapsiforme geht auf das griechische thapsos zurück, worunter die Griechen eine zum Gelbfärben benutzte Pflanze verstanden. Der Name Königskerze hat nach Brunfels seinen Ursprung darin, daß die mit Teer oder Pech bestrichene Pflanze wie eine Fackel brennt und entsprechend auch genutzt worden sein soll.

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