Direkt zum Inhalt

Lexikon der Astronomie: Chiralität

Die Chiralität oder Händigkeit (grch. cheir: Hand) ist eine Eigenschaft von Elementarteilchen, also in der Sprache der Teilchenphysiker eine Quantenzahl. Für masselose Teilchen ist die Chiralität identisch mit der Helizität, also der Projektion des Spinvektors des Teilchens auf die Bewegungsrichtung (Definition über das Skalarprodukt). Für masselose Teilchen bleibt die Chiralität erhalten. Eine Erhaltungsgröße ist auf eine Symmetrie zurückzuführen (Noether-Theorem), die man hier chirale Symmetrie nennt.

Wozu eine Links-Rechts-Symmetrie?

Diese Symmetrie bezieht sich auf die Lagrangedichte der Quantenchromodynamik (QCD). Offensichtlich ist diese chirale Symmetrie gebrochen, denn wir beobachten ebenso massebehaftete Teilchen. Im Peccei-Quinn-Modell (1977) nimmt man daher – analog zum Higgs-Mechanismus – weitere Higgs-Felder an, die gerade die chirale Symmetrie spontan brechen: die pseudoskalaren Axionen. Dieses Teilchen ist ein Favorit für die hadronische kalte Dunkle Materie, wurde aber bisher nicht experimentell nachgewiesen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.