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Lexikon der Astronomie: Y-Bosonen

Y-Bosonen sind hypothetische, bosonische Austauschteilchen (Eichbosonen), die man im Rahmen der Großen Vereinheitlichten Theorien (GUT) abgeleitet hat. Zwölf Eichbosonen sind bisher experimentell nachgewiesen worden: das Photon der Quantenelektrodynamik (QED), die acht Gluonen der Quantenchromodynamik (QCD) und die drei 'Weakonen' der schwachen Wechselwirkung (neutrales Z-Teilchen, positives und negatives W-Teilchen). Gemäß der GUT gibt es weitere zwölf, nämlich die zu den Leptoquarks gehörigen X-Bosonen und Y-Bosonen. Diese Teilchen sind mit etwa 1016 GeV extrem schwer. Diese Austauschteilchen der so genannten X-Kraft tragen elektrische Ladung, schwache Ladung und Farbladung. Während die Y-Bosonen eine elektrische Ladung von 1/3 der Elementarladung haben, tragen ihre Antiteilchen, die Anti-Y-Bosonen eine Ladung von -1/3.

Wir sind da – Dank X- und Y-Bosonen!

Mit der Zerfall der X- und Y-Bosonen in der GUT-Ära der Kosmologie im frühen Universum unmittelbar nach dem Urknall, kam die Materie-Antimaterie-Asymmetrie in die Welt. Diesem geringfügigen Missverhältnis verdanken wir unsere Existenz, sonst wäre in der damaligen Entwicklungsphase des Kosmos alles in Gammastrahlung zerstrahlt!
Der Austausch von X-Kräften ermöglicht den Zerfall des freien Protons. Dieser Effekt wurde bisher vergeblich mit aufwendigen Detektoren gesucht. Das Problem ist: Die Zerfallszeit des Protons ist mit 1032 Jahren extrem groß.

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  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

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