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Lexikon der Biochemie: Alkalose

Alkalose, eine Erhöhung des pH-Werts in Körperflüssigkeiten. Sie wird durch Exkretion von Bicarbonat und Retention von Säure ausgeglichen. Es gibt zwei Arten:
1) metabolische A. Sie wird durch eine Zunahme der Bicarbonatkonzentration hervorgerufen, wobei sich gleichzeitig die Carbonsäurekonzentration gar nicht oder nur gering ändert. Es gibt mehrere mögliche Gründe: a) Einnahme alkalischer Medikamente, z.B. NaHCO3 zur Behandlung eines Magengeschwürs. b) Excessives Erbrechen des Mageninhalts alleine (und nicht des alkalischen Inhalts des Darms) führt zu einem Verlust des von der Magenschleimhaut sekretierten HCl; das verlorene Cl- wird durch HCO3- ersetzt, was zur A. führt, der sog. hyperchloremischen A. Das Erbrechen des Mageninhalts alleine ist ein Merkmal des Pförtnerverschlusses bei Neugeborenen, der durch Hypertrophie des Pförtnerschließmuskels hervorgerufen wird. c) Überschusssekretion von Aldosteron durch die Nebennieren fördert eine erhöhte Reabsorption von Na+ aus den distalen Tubuli der Nephrone. Da dieser Prozess mit einer erhöhten H+-Sekretion gekoppelt ist, tritt als Folge eine A. ein.
2) respiratorische A. Sie wird durch eine Abnahme der Carbonsäurefraktion verursacht, wobei zugleich der Bicarbonatanteil gleich bleibt oder sich nur wenig ändert. Sie kann die Folge von Hyperventilation sein, die bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems vorkommt, welche sich auf die nervale Kontrolle der Atmung auswirken. Sie kann auch im frühen Stadium einer Salicylsäurevergiftung auftreten. Außerdem ist es möglich, dass sie durch bewusste Hyperventilation entsteht.

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