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Lexikon der Biochemie: Biotin

Biotin, Vitamin H, Bios II, Coenzym R, ein schwefelhaltiges, wasserlösliches Vitamin. Es enthält zwei fünfgliedrige Ringe und ist ein zyklisches Harnstoffderivat (2'-Oxo-3,4-imidazolin-2-tetrahydrothiophen-n-valeriansäure, Abb.). B. wurde als Hefewachstumsfaktor entdeckt und aus Leberextrakten und dem Eigelb isoliert. Es tritt in acht stereoisomeren Formen auf, von denen die D-Form biologisch am bedeutsamsten ist. In tierischen Geweben fungiert B. als Coenzym in vielen Carboxylierungsreaktionen, in deren Verlauf es kovalent (über eine Amidbindung) an einen Lysylrest des Carboxylierungsenzyms gebunden ist. Das Aminosäurekonjugat ε-N-Biotinyllysin ist ebenfalls in tierischem Gewebe vorhanden und wird als Biocytin bezeichnet. B.-Mangel ruft im Tierversuch Hauterkrankungen (Seborrhoe, weshalb Biotin den Namen Vitamin H trägt, wobei H für Haut steht) und Haarausfall hervor. Übermäßiger Genuss an rohen Eiern bewirkt beim Menschen eine Avitaminose, da das im Eiklar vorkommende Protein Avidin spezifisch das Biotin bindet und dadurch dessen Resorption verhindert. Biotin ist in praktisch allen Lebensmitteln enthalten. Der tägliche Bedarf (0,25mg) wird im Allgemeinen durch Darmbakterien abgedeckt. Aus diesem Grund ist ein Biotinmangel praktisch unbekannt.



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